Bewegtes Korps Warschau

Warschau. Das Korps in der polnischen Hauptstadt platzt aus allen Nähten. Und es scheint, als bekämen wir in naher Zukunft keine größeren Räumlichkeiten. Das erfordert Kreativität. Die einen Besucher kommen, um gehört zu werden; andere, damit wir mit ihnen beten, und viele, um die Gemeinschaft zu genießen und einen Gratiskaffee zu erhalten. Sie kommen, und es werden immer mehr. Um das Platzproblem etwas zu entschärfen, haben wir mit Alternativprogrammen begonnen: Einmal im Monat feiern wir zusätzlich einen Morgengottesdienst für Familien und Jugendliche. Bereits 26 Personen nahmen das letzte Mal daran teil. Neben der wöchentlichen Bibelstunde, an der hauptsächlich Obdachlose teilnehmen, gibt es nun seit bald einem Jahr auch noch einen Hauskreis. Wir treffen uns ebenfalls am Sonntagvormittag, sofern kein Morgengottesdienst stattfindet.

 

Immer wieder bekehren sich obdachlose Menschen, und viele wollen der Heilsarmee beitreten. Den meisten fehlt es dann aber an Beständigkeit, auch nur die fünf Lehrabende zu besuchen. Aber sie nehmen an den Gottesdiensten teil, selbst wenn da kein freier Sitzplatz mehr ist. Ende April durften wir zwei neue Mitglieder als Angehörige aufnehmen: Sławomir Lisowski und Wiesław Roskosz (auf dem Foto gemeinsam mit der Korpsoffizierin, Auxiliar-Kapitänin Gabrielle Głodek).

Beide haben einen langen und sehr harten Weg zurückgelegt. Wir haben sie kennengelernt, als sie im tiefen Elend der Obdachlosigkeit steckten. Nach und nach haben sie sich etwas zugetraut. Sie wurden zu regelmäßigen Teilnehmern unserer Bibelstunden und später auch der Gottesdienste. Ihre Stabilität nahm stetig zu. Als registrierte Freiwillige mussten sie sich an einige Regeln halten. Die Leitung ihres Lebens haben beide dem Herrn Jesus übergeben. Sie sind mit Herz und Seele Mitglieder unseres Korps. Und auch wenn sie als Raucher noch nicht als Soldaten eingereiht werden können, so sind sie ein großer Segen für uns alle!

Gabrielle Głodek

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