Fünf Jahre nach dem Beben – Wiederaufbau in Haiti

Im Januar 2010 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,0 Haiti, eines der ärmsten Länder der westlichen Hemisphäre. Das verheerende Beben kostete etwa 310.000 Menschen das Leben, richtete gewaltige Schäden an und machte geschätzte 1,85 Millionen Menschen obdachlos. Fünf Jahre später arbeitet die Heilsarmee weiterhin an der Seite der Haitianer, um ihre Gemeinwesen zu stärken – wie sie es bereits seit 1950 tut.

Trotz Schäden an der Heilsarmee-Infrastruktur in Haiti zögerten die Soldaten, Angestellten und Ehrenamtlichen der Heilsarmee nicht, Hilfe zu leisten. Durch ihre Gemeinden, Schulen und Ambulanzen setzte sich die Heilsarmee sofort nach dem Erdbeben zum Wohl derer ein, die Hilfe brauchten. In einer ersten Hilfsaktion wurden fast 8 Millionen Mahlzeiten an bedürftige Familien ausgegeben, mehr als 30 000 Patienten wurden medizinisch versorgt und etwa 20 000 Personen, die ihr Zuhause verloren hatten, erhielten eine Unterkunft. Die Heilsarmee sorgte nicht nur für lebensnotwendige Güter wie Nahrungsmittel, Wasser, Unterkünfte und medizinische Versorgung, sondern bot in der schlimmsten Zeit auch Gebet und menschliche Zuwendung an.

Im Laufe der Zeit ging man mit der Einrichtung eines Büros für Erholung und Entwicklung in Haiti (Haiti Recovery and Development Office, HRD) von der lebensrettenden Katastrophenhilfe zum Wiederaufbau über. In den letzten Jahren haben Salutisten und Haitianer daran gearbeitet, ihre zerstörten Ortschaften zu neuem Leben zu erwecken. Der Wiederaufbau konzentrierte sich auf drei Bereiche:

  • Langfristige Wiederaufbauprojekte, die neben Wohnraum für Flüchtlingsfamilien auch Berufsbildung, Schaffung von Einkommensmöglichkeiten und Förderung von Wissen und Fähigkeiten umfassen.
     
  • Medizinische Grundversorgung, besonders in Port-au-Prince und Fonds-des-Nègres.
     
  • Integrierte Entwicklungsprogramme, die in 50 Kommunen in ganz Haiti umgesetzt werden. Diese Initiative hilft den Kommunen, Anliegen wie sauberes Wasser, Einkommensgenerierung, Zugang zu Bildung und Ernährungssicherheit anzugehen. Sie trägt zudem zur Entwicklung einer Infrastruktur bei, die künftige Katastrophen mildern kann.

Diese Bemühungen bedeuten neue Möglichkeiten im Leben der zähen Bewohner Haitis. Dank der Unterstützung durch die Heilsarmee bauen Männer und Frauen in mehr als 70 Ortschaften neue Unternehmen auf, bekommen Kinder eine Ausbildung, erwerben Eltern neue Fähigkeiten und bauen Landwirte neue Feldfrüchte an. Viel wurde in den letzten fünf Jahren erreicht und viel ist noch zu tun. Die Heilsarmee ist stolz, Teil der Gesellschaft in Haiti zu sein und dazu beizutragen, dass die Haitianer die Werkzeuge bekommen, mit denen sie eine bessere Zukunft für sich und ihre Familien schaffen können.

Weitere Informationen: salvationarmyhaiti.org

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