Die Heilsarmee hilft Flüchtlingen in ganz Europa

Während die europäischen Politiker sich um eine Lösung der laut einem EU-Vertreter schlimmsten Flüchtlingskrise seit Ende des Zweiten Weltkriegs bemühen, ist die Heilsarmee an vielen Orten auf dem Kontinent aktiv und leistet praktische, emotionale und geistliche Unterstützung.

Laut der IOM (Internationale Organisation für Migration) haben in den ersten acht Monaten von 2015 bereits über 360 000 Flüchtlinge und Migranten das Mittelmeer überquert. Das sind bereits 140 000 mehr als im gesamten Jahr 2014. Etwa 245 000 trafen in Griechenland ein und weitere 116 000 in Italien. Aufzeichnungen zufolge starben mehr als 2700 Flüchtlinge bei dem Versuch, nach Europa zu kommen.

Die Heilsarmee in Europa ist überzeugt von ihrer ethischen und humanitären Verantwortung, Einzelpersonen und Familien zu unterstützen, die aus ihren Ursprungsländern geflohen sind. Manche Aktivitäten und Programme für Flüchtlinge sind bereits gut etabliert. In den letzten Monaten hat die Heilsarmee jedoch ihre Unterstützung verstärkt und auch mit neuen Aktivitäten in mehreren europäischen Ländern begonnen.

Einige Beispiele der Unterstützungsarbeit für Flüchtlinge in Europa:

In Deutschland ...

... engagiert sich derzeit mit einer Reihe von Angeboten an ihren verschiedenen Standorten in Deutsch­land in der Flüchtlingshilfe. Wegen des hohen Finanzbedarfs und um ihre Hilfe für Flüchtlinge weiter ausbauen zu können, hat die Heilsarmee ein Spendenkonto (IBAN: DE98 3702 0500 0004 0777 03) bei der Bank für Sozialwirtschaft eingerichtet.

Klicken Sie hier, um mehr über Flüchtlingshilfsprojekte der Heilsarmee in Deutschland zu erfahren.

GRIECHENLAND

Angesichts der griechischen Wirtschaftskrise und der zunehmenden Verarmung begegnet die Heilsarmee in Athen bereits seit Jahren der Not der Bevölkerung. Inzwischen versorgt sie darüber hinaus täglich fast 1.000 Flüchtlinge in der Stadt mit den wichtigsten Dingen zum Leben. Denn die wirtschaftliche Not in Griechenland trifft die dorthin Geflüchteten besonders schwer. Das von der Staatspleite bedrohte Land ist kaum in der Lage, die stark gestiegene Zahl von Flüchtlingen zu bewältigen.

Es fehlt an allem – sauberem Wasser, Medikamenten, Unterkünften und Nahrung. Mangels Alternativen kampieren in Athen Flüchtlinge in Parks und auf öffentlichen Plätzen. So hat die Finanzkrise mittlerweile auch die größte Obdachlosenkrise hervorgerufen, die die Hauptstadt je gesehen hat. Tag für Tag bereiten darum Mitarbeiter und Freiwillige der Heilsarmee hunderte belegte Brote vor. Zusammen mit Früchten, Getränken, Kleidung und anderen lebensnotwendigen Gütern verteilen sie die Sandwiches an Flüchtlinge in der Stadt.

„Ich traf eine Mutter, die mit ihren sechs Kindern aus Afghanistan floh, nachdem ihr Mann von den Taliban ermordet worden war. Ihre seit sechs Jahren andauernde Flucht brachte sie über den Iran und die Türkei nun nach Europa“, erzählt Kapitän Polis Pantelidis, der die Arbeit der Heilsarmee in Athen leitet. „Doch die Lebensbedingungen hier sind erbärmlich – nicht nur für die Kinder, sondern für alle, die hier stranden. Es stehen kaum sanitäre Anlagen zur Verfügung und die hygienischen Zustände werden von Tag zu Tag schlimmer. Bei Temperaturen von über vierzig Grad können Sie sich die Folgen ausmalen. Und auch die Wasserversorgung ist für die vielen Menschen unzureichend.“ Kapitän Pantelidis berichtet weiter, dass sich durch den andauernden Strom von Flüchtlingen, die Anzahl der Zelte in den Parks in nur wenigen Wochen verdoppelt habe.

Die Heilsarmee ist in Griechenland nicht so bekannt, wie in vielen anderen Ländern. Jedoch erhält sie zurzeit zunehmend Unterstützung von Freiwilligen. Vor allem von Briten, die in Griechenland leben. Die Armee konzentriert sich zunächst auf die Versorgung der Menschen mit dem Lebensnotwendigsten, versucht jedoch auch bei der Suche nach geeigneten Unterkünften zu unterstützen.

Spendenkonto der Heilsarmee

IBAN: DE98 3702 0500 0004 0777 03
BIC: BFSWDE33XXX
Bank für Sozialwirtschaft AG
Stichwort: Flüchtlingshilfe

Video über die Arbeit der Heilsarmee in Griechenland aus dem Jahr 2012 (Englisch)
ITALIEN

In Italien hat eine Einrichtung der Heilsarmee in Rom seit Mai dieses Jahres 21 eritreische Asylbewerber aufgenommen. Neben Unterkunft und Verpflegung erhalten sie dort auch juristische Unterstützung beim Asylverfahren. Zurzeit laufen Gespräche mit den Kommunalbehörden in Salerno über die Unterbringung von 50 bis 60 Personen.

FRANKREICH

Die Heilsarmee in Frankreich bietet in verschiedenen Einrichtungen Platz für 275 Migranten und verteilt in Marseille Mahlzeiten an 60-80 Migranten.

NIEDERLANDE

In den Niederlanden hat die Heilsarmee ihre Kapazität zur Unterbringung von Flüchtlingen von 75 auf 150 Betten verdoppelt. Für die am stärksten Marginalisierten bietet sie zusätzliche Betten in Krisenzentren an. Flüchtlinge in anderen Unterkünften werden mit Kleidung versorgt.

SCHWEDEN

Seit vielen Jahren unterhält die Heilsarmee in Jönköping, Schweden, ein Wohnheim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Dieses Jahr hat es seine Kapazität von 23 auf 26 erhöht und bietet Unterstützung im Asylverfahren an. Zusätzlich werden sieben Minderjährige, die bereits als Asylberechtigte anerkannt sind, dabei unterstützt, sich auf ein eigenständiges Leben vorzubereiten. Auch an anderen Orten im Land erhalten Flüchtlinge Unterkunft und andere Unterstützung. Zurzeit werden zwei zusätzliche Gebäude für die Unterbringung junger Migranten vorbereitet.

DÄNEMARK

In Kopenhagen, Dänemark, stellt die Heilsarmee 20 Betten für Migranten zur Verfügung.

SCHWEIZ

Die Heilsarmee in der Schweiz beherbergt zurzeit 2500 Personen, die aus Kriegsregionen geflohen sind. Zudem bietet sie Unterstützung in Form von Lebensmitteln, Gesundheitsversorgung, Kinderbetreuung, Hilfestellung beim Zugang zu Sprachkursen und bei der Arbeitssuche an. Die Schweizer Salutisten sind entschlossen, nicht nur unmittelbare Hilfe, sondern auch langfristige Unterstützung anzubieten.

UNGARN

In Ungarn verteilt die Heilsarmee Kleidung, Schuhe, Hygieneartikel, Schlafsäcke, Decken, Wasser und Lebensmittel an Flüchtlinge, die sich auf Bahnhöfen versammelt haben.

RUMÄNIEN

Wenngleich Rumänien in letzter Zeit keinen großen Zustrom an Flüchtlingen erlebt hat, berichten Mitarbeiter der Heilsarmee, dass mehrere Migranten besonders bei kälterem Wetter Unterstützung durch die laufende Obdachlosenhilfe benötigten.

GROSSBRITANNIEN

Die Heilsarmee im Vereinigten Königreich bereitet zurzeit Plätze für bis zu 40 Flüchtlinge in einem ihrer Gebäude vor und ist bereit, weiteres Personal, Finanzmittel und Immobilien einzusetzen, um in der anhaltenden Krise zu helfen.

RUSSLAND

In Russland versorgt die Heilsarmee Asylbewerber mit Decken, Lebensmitteln und Kleidung.

FINNLAND

An mehreren Orten in Finnland hat die Heilsarmee mit dem Roten Kreuz und anderen Organisationen, die Aufnahmezentren für Asylbewerber betreiben, Gespräche um eine mögliche Koordination und Unterstützung begonnen.

Dies sind nur einige Beispiele für die größeren Projekte, die durch die Heilsarmee eingerichtet wurden. Die Not der Flüchtlinge in Europa ist besorgniserregend, doch die Heilsarmee wird auch weiterhin ihrem Auftrag nachkommen, im Namen Jesu „menschlicher Not ohne Ansehen der Person zu begegnen“, indem sie Menschen an Bahnhöfen, in Flüchtlingszentren und ihren Hunderten Gemeinden überall auf dem Kontinent Unterstützung anbietet.

Bitte unterstützen Sie diese Arbeit, die wir auch an zahlreichen Standorten in Deutschland durchführen und tragen Sie mit dazu bei, dass Flüchtlinge in unserer Gesellschaft Fuß fassen können.

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