Café Rosa Horst

Hier ist also das kleine Café entstanden, das sich Rosa Horst nennt. Die Einrichtungsgegenstände bringen mich zum schmunzeln, denn alles ist irgendwie ganz wild zusammengewürfelt und versprüht doch eine zauberhafte Liebe zum Leben, zu guten Gesprächen, Kaffee und selbstgebackenem Kuchen.

Wie ich erfahre, hat sich letztes Jahr eine Jesus Freaks Gruppe in Sachsen aufgelöst und das Geld das dabei frei wurde, ist in einer Ausschreibung an kleine Projekte und spannende neue Ideen vergeben worden. Das Café Rosa Horst war noch vor einigen Monaten auch nur eine spannende Idee der Heilsarmee-Jesus-Freaks Gemeinde Chemnitz. Aber inzwischen kann man sie dank der Unterstützung der Jesus Freaks und der Heilsarmee riechen, schmecken und genießen.

Ich spüre hier ganz sehr das Herz dieser Gemeinde. Neben dem Verkaufsfenster steht ein Glas mit Gutscheinen für Kaffee und Kuchen welche von anderen Gästen des Cafés bezahlt wurden. Sie sind für Leute, deren Geld gerade nicht für Leckereien reicht. Der Kuchen, der verkauft wird, wurde von leidenschaftlichen Bäckern gebacken, die den Preis für ein Stück selbst festlegen dürfen und am Ende des Tages 80 % ihrer Kucheneinnahmen mit heim nehmen können. Ich setze mich auf ein weiches Kissen, dass auf dem Boden liegt und bekomme erklärt, dass alle Tische und Stühle von fleißigen Upcylern gebaut, oder wieder schick gemacht wurden, denn das Motto des Cafés ist „gemeinsam nutzen, was wir haben“.

Ich bestelle mir einen selbstgemachten Eiskaffee, lümmle mich in die Sonne, lausche dem regen Treiben um mich und denke darüber nach, was in meinem Herz für zauberhafte Ideen schlummern. Denn das Café Rosa Horst macht mir Mut, dass es manchmal gar nicht so viel dazu braucht, um Träume Wirklichkeit werden zu lassen.

Stephanie Mittelbach

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