Jedes Jahr werden tausende Menschen vermisst – und von Jahr zu Jahr werden es mehr. Der Internationale Suchdienst der Heilsarmee erhält immer wieder Anfragen von besorgten Familienangehörigen. Trotz aller Verzweiflung und Angst geben sie die Hoffnung nicht auf, dass es doch noch zu einem Wiedersehen kommen kann.

Der Internationale Suchdienst der Heilsarmee mit weltweit über 100 Büros arbeitet länderübergreifend, um vermisste Personen ausfindig zu machen und den Kontakt mit Angehörigen herzustellen. Bei der Suche sind strenge Regeln der Vertraulichkeit und des Datenschutzes einzuhalten. Alle Informationen werden nur im Rahmen der Suchaktion verwendet und nicht an dritte Parteien weitergegeben. Zuständig ist die jeweilige Landesvertretung des Suchdienstes, in dessen Land der Suchende wohnt. Nach Abschluss der Suche werden alle Dokumente und Unterlagen aus Datenschutzgründen gelöscht.

Major Reinhold „Poldi“ Walz

Internationaler Suchdienst, Seumestr. 43A, 06667 Weißenfels

Berichte

Wie funktioniert der Suchdienst?

Wenn Sie uns mit der Suche eines Familienangehörigen beauftragen möchten, füllen Sie bitte das unten stehende Formular aus und senden Sie es ab. Wir werden uns dann zeitnah bei Ihnen dazu zurückmelden.

Nicht aus allen Anfragen erwächst ein neuer Suchdienstfall; eben weil wir uns auf Familienzusammenführung beschränken. Und auch da ist viel Fingerspitzengefühl gefragt – beispielsweise wenn es sich um adoptierte Kinder handelt, die ihre leiblichen Elternteile suchen, was hauptsächlich in Großbritannien und Amerika strikt abgelehnt wird. Als vor Jahren Kinder zur Adoption freigegeben wurden, konnte die Mutter davon ausgehen, dass niemand erfährt, dass sie die Mutter des betreffenden Kindes ist. Das wurde ihr zugesichert. Und wenn nun plötzlich diese Regel nicht mehr gelten soll, können sich für das neue Leben der Mutter ungeahnte Probleme ergeben. Ehen sind schon dadurch kaputtgegangen, und es kam auch zu Rechtsstreitigkeiten. Genauso delikat ist es, wenn nichtehelich geborene Kinder ihre Mutter oder ihren Vater suchen – auch da sind wir äußerst vorsichtig.

Der Suchdienst ist nur ein prozentual geringer Teil unserer Sozialarbeit in Deutschland. Dennoch bearbeiten wir in dem relativ kleinen Suchdienstbüro rund 100 Anfragen jährlich. Etwa 50 neue Fälle, unzählige Telefonate und über 800 schriftliche Bearbeitungen pro Jahr runden die Arbeit des Suchdienstes jeweils ab.

Wo operieren wir?

Der Suchdienst der Heilsarmee arbeitet weltweit in über 100 Ländern. Vorwiegend arbeiten wir hier in Deutsch­land mit den Such­diens­ten der Heilsarmee in den USA, Kanada, Großbritannien sowie unseren Nach­bar­län­dern zu­sam­men. In Australien und Neu­see­land arbeiten wir mit den jeweils zu­stän­di­gen Bot­schaf­ten sowie den lo­ka­len und nationalen Polizei­behörden zusammen. Die Korrespondenzsprache ist Englisch.

In manchen Gebieten gibt es eigene Abteilungen, oftmals ist allerdings auch nur eine einzelne Person für dieses Aufgabenfeld tätig, so auch in Deutschland.

Welche Art von Suchen führen wir durch?

Da der Suchdienst nur ein kleiner Teil der sozialen Tätigkeit der Heilsarmee ist, beschränken wir uns weitgehend auf Familien-Zusammenführung. Also keine Erbenermittlung, keine Ahnenforschung, keine Suche von Schulfreunden etc., obwohl auch hier Ausnahmen vorkommen.

Wir möchten mit unserer Arbeit Familienmitglieder zusammenführen, die sich aus irgendeinem Grund aus den Augen verloren oder noch nie gesehen haben. Das mag vor kurzer Zeit geschehen sein oder vor vielen Jahren. Und die Gründe - wie es dazu kam - sind äußerst vielschichtig.

Gesucht, gefunden – und dann?

Wenn wir die vermisste oder gesuchte Person gefunden haben, wird die Adresse nur dann weitergegeben, wenn die gesuchte Person dazu ihre Einwilligung gibt. Oftmals teilen wir der gefundenen Person die Adresse oder Telefonnummer Ihres Angehörigen, der sie gesucht hat, mit. Wenn sie zunächst nicht bereit war, Kontakt aufzunehmen, kann sie das vielleicht später über die gegebene Adresse tun. Eine Möglichkeit ist auch, einen Brief an die gesuchte Person weiterzuleiten, ohne ihre Adresse preiszugeben. Auch das hat schon manches Mal scheinbar endgültig geschlossene Türen aufgemacht.

Wie groß ist die Aussicht auf Erfolg?

Die Erfolgsquote kann bei ca. 75% angesetzt werden. Und das ist unseres Erachtens eine sehr positive Bilanz.

Zu den unerledigt abgeschlossenen Fällen gehören oftmals solche, wo z. B. ein Vater gesucht wird, von dem man nur noch die Feldpostnummer während des 2. Weltkriegs weiß oder bei dem keine irgendwann einmal vorhandene Adresse in Deutschland angegeben werden kann.

Datenschutz – ein Prinzip des Suchdienstes

Wenn die vermisste oder gesuchte Person aufgespürt werden konnte, wird die Adresse nur dann weitergegeben, wenn die gesuchte Person dazu ihre Einwilligung gibt. Es gibt Fälle, in denen eine gefundene Person nicht einverstanden ist, dass ihre Adresse weitergegeben wird. Das gilt es zu respektieren.

In einem solchen Fall lässt man noch eine kleine Türe auf, wenn man der gefundenen Person z. B. die Adresse oder Telefonnummer der Tochter, des Sohnes etc. gibt, die sie gesucht hat. Wenn sie dann eines Tages doch bereit ist, den Kontakt aufzunehmen, kann sie das über die gegebene Adresse tun. Eine weitere Möglichkeit ist, dass wir evtl. den Brief eines Sohnes, einer Tochter etc. an die gesuchte Person weiterleiten, ohne ihre Adresse preiszugeben. Auch das hat schon manches Mal scheinbar endgültig geschlossene Türen aufgemacht.

Suchauftrag aufgeben

Um eine Nachforschung nach dem Verbleib Ihrer Verwandten in die Wege leiten zu können, schreiben Sie uns bitte eine kurze Notiz entweder per Email an

  • Suchdienst@heilsarmee.de oder per Post an
  • Internationaler Suchdienst der Heilsarmee, Seumestr. 43a, 06667 Weißenfels 

Sie können uns auch telefonisch erreichen. Unser Büro ist aber nur ca. 10 Stunden pro Woche besetzt. (Wir rufen Sie aber auf alle Fälle zurück).

  • Telefon 03443 2198-323
  • Fax 03443 2198-324 

Sie erhalten von uns dann entweder auf dem Postweg oder per Email zwei Formulare.

  • Suchauftrag und
  • Vollmacht

Checkliste

Folgende Dinge sollten Sie beim Ausfüllen des Suchauftrags beachten:

  • Nachdem Sie die Formulare ausgefüllt haben, bitte unterschreiben und per Email oder Briefpost an uns zurücksenden.
  • Wenn wir die von Ihnen gesuchte Person finden sollten, werden wir den Kontakt mit Ihnen nur dann herstellen bzw. die Kontaktdaten der Person nur dann an Sie weitergeben, wenn die gesuchte Person dem ausdrücklich zustimmt.
     
  • Außerdem benötigen wir von Ihnen folgende Unterlagen:
    • Kopie/Scan eines Altersnachweises (z.B. Personalausweis, Führerschein, Geburtsurkunde o.Ä.)
    • Kopie/Scan von Dokumenten, die Ihre Verwandtschaft zur gesuchten Person belegt
    • Kopien/Scan sonstiger Dokumente und Fotos der gesuchten Person, die für die Suche hilfreich sein könnten

Bitte beachten Sie, dass wir uns zugesandte Materialien, nicht zurückschicken. Senden Sie uns deshalb bitte niemals Originaldokumente, sondern ausschließlich Kopien!

Die Heilsarmee erhebt keine Gebühr mehr für ihre Suchaufträge, aber wir bitten Sie, unsere Arbeit mit einer Spende zu unterstützen. Die Personensuche ist oftmals sehr aufwendig und mit teils hohen Kosten verbunden. Wir vertrauen Ihnen, dass Sie dies vor Augen haben, wenn Sie einen Suchauftrag absenden. Wir möchten Sie bitten, Ihre Spende auf folgendes Konto zu überweisen:

Die Heilsarmee in Deutschland
Bank für Sozialwirtschaft Köln
IBAN: DE82 3702 0500 0004 0777 00
BIC: BFSWDE33XXX
Verwendungszweck: „Spende Suchdienst“ (bitte unbedingt angeben!)

Bitte beachten Sie: Neuerdings müssen wir für Melderegisterauskünfte bei deutschen Meldeämtern Gebühren bezahlen, die wir Ihnen ggf. in Rechnung stellen müssten (mit einem entsprechenden Nachweis, dass die Gebühr von uns bereits bezahlt wurde). Mit Ihrer Unterschrift auf dem Suchantrag erklären Sie, dass Sie bereit sind, diese Gebühren an uns zurückzuerstatten.

Sollten wir uns nicht in der Lage sehen, Ihren Suchauftrag zu übernehmen, werden wir Ihnen dies unverzüglich mitteilen. Auch wenn Sie im Augenblick keine Person suchen, freuen wir uns natürlich trotzdem darüber, wenn Sie diesen Zweig der internationalen Heilsarmeearbeit mit einer Spende unterstützen. Vielen Dank.

Voraussetzungen für einen Suchauftrag

  • Zwischen Ihnen und der gesuchten Person muss ein Verwandschaftsverhältnis bestehen.
  • Sie sind volljährig.

Aufträge, die wir nicht annehmen

Folgende Suchfälle werden von uns nicht bearbeitet:

  • Ahnenforschung
  • Suche von Freunden
  • Erbschaftsangelegenheiten
  • Scheidungsangelegenheiten
  • Schuldner
  • Kinder unter 18 Jahre (Polizei und Interpol zuständig)
  • Väter unehelicher Kinder, es sei denn, eine offizielle Vaterschaftsanerkennung liegt vor