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Alltagserlebnis

Vor Kurzem ging in unserem Haushalt ein Elektrogerät kaputt. Also musste ein neues Gerät her. Da, wie jeder weiß, vor der Inbetriebnahme eines neuen Gerätes die Betriebsanleitung gelesen werden sollte, nahm ich die Kurzanleitung zur Hand. Nach einem kurzen Blick darauf, fing ich an zu lachen. Kleine Kostprobe gefällig? „Als das Eisen benutzte, muss stabile Oberfläche setzen“ oder „Für Dampfeisen und Sprayeisen, der Stecker sollte vor dem Füllen von der Augenhöhle herausgenommen werden“. Zum Glück war die ausführliche Betriebsanleitung des Bügeleisens besser formuliert.

Dieses Beispiel hat mir wieder einmal vor Augen geführt, dass Sprache schon ein bemerkenswertes Objekt ist. Trotz täglicher Nutzung gibt es so viele Unwägbarkeiten: fehlerhafte Übersetzungsprogramme (s. o.), regionale Ausdrucksbesonderheiten (eigene Erfahrung von jemand, der mit schwäbischen Wurzeln im Rheinland lebt), Bilder, mit denen die genutzten Worte hinterlegt sind.
Sprache – wir brauchen sie und sind ihr ausgeliefert. Sicherlich könnten viele Streitigkeiten unter Menschen vermieden werden, wenn wir (und ich schließe mich da hundertprozentig ein) im Gespräch diese Unwägbarkeiten berücksichtigen würden.
 
Beim Nachdenken über das Phänomen Sprache, kam mir noch eine weitere, nicht mit Ohren hörbare Sprache in den Sinn: Die Sprache unseres Lebensstils. Die Art und Weise, wie wir uns geben, welche Prioritäten wir setzen, spricht Bände. Und für uns Christen heißt das ja auch: Wir wollen mit unserem Leben eine Übersetzung der Bibel sein – ist diese Bibelübersetzung an unserem Lebensstil lesbar? Ähnelt sie der oben geschilderten Betriebsanleitung oder ist sie gut verständlich? Sicherlich, keiner von uns ist perfekt. Aber Jesus Christus ist bereit unser unwägbares Leben zu nutzen unter Hinzunahme von Korrekturbändern, Löschtaste und Tipp-Ex. Lassen wir doch die Nutzung unseres Lebens samt seiner Korrekturen an der Sprache unseres Lebensstils zu, damit wir gut lesbar für unsere Mitmenschen werden.
 
Heidrun Edwards

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