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Neu anfangen lassen

Nachfolgender Text ist ein Auszug aus der Ausgabe 21/2014 des Heilsarmee-Magazins.

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Nie wieder! Wie oft haben Sie diesen Satz selbst schon gesagt? Nie wieder rede ich mit ihm! Das werde ich ihr nie wieder verzeihen! Also, ich kenne Situationen, in denen ich Menschen „abgeschrieben“ habe, weil sie mich enttäuscht haben oder verletzt. Sie auch?

Es ist bestimmt nicht einfach, Menschen eine „zweite Chance“ zu geben, Unrecht wiedergutzumachen – oder andererseits daran zu glauben, dass wirklich jeder eine zweite Chance verdient hat. Bei Menschen, die einem am Herzen liegen, mag es einfacher sein. Doch wie ist es, wenn uns das Vergehen nicht unmittelbar betrifft? Haben Mörder, Kinderschänder oder Menschen, die ganze Familien ruiniert haben, einen Neuanfang verdient? Macht es überhaupt Sinn, Süchtigen, die zum x-ten Mal rückfällig geworden sind, zu glauben, dass sie es diesmal wirklich ernst meinen? „Bei uns bekommt man keine zweite Chance, sondern noch eine zehnte und elfte“, zitierte eine Kollegin einen Leiter einer Sozialeinrichtung der Heilsarmee. Denn manchmal braucht es mehrere Anläufe, um eine Sucht zu besiegen.

Es geht bei einer zweiten Chance nicht nur darum, dass sie jemand ergreift, sondern auch, ob andere Menschen sie ihm oder ihr wirklich zugestehen wollen. Jesus Christus fordert die Menschen dazu auf:

Seid so barmherzig wie euer Vater im Himmel! Richtet nicht über andere, dann werdet ihr auch nicht gerichtet werden! Verurteilt keinen Menschen, dann werdet auch ihr nicht verurteilt! Wenn ihr bereit seid, anderen zu vergeben, dann wird auch euch vergeben werden. (Lukasevangelium 6,36.37)

Wartet gerade jemand in Ihrem Leben darauf, dass Sie ihm oder ihr eine zweite Chance geben? Vielleicht ist heute der richtige Augenblick, zum Telefonhörer zu greifen, einen Brief zu schreiben oder darüber zu reden.

 

Romy Schneider

 

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