Perspektive: Ziele und Strategien
Gab es durch die pandemische Entwicklung auch in 2021 weiterhin Einschränkungen im gesellschaftlichen Leben, so waren die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen lange noch nicht abzusehen. Die Verknappung von Rohstoffen führte zu drastischen Preissteigerungen und Lieferengpässen. Gleichzeitig mussten immer mehr Haushalte und Gewerbetreibende um ihre Existenz bangen. Ganze Branchen, beispielsweise Tourismus, Verkehr, Veranstaltungen, freie Kunstschaffende, standen vor dem Ruin. Als dann im Juli die Flutkatastrophe Deutschland ereilte, saß der Schock tief und der Hilfebedarf in Deutschland wuchs auf ein irrationales Maß.
Infolgedessen dürfte es kaum überraschen, dass der Paritätische Wohlfahrtsverband in seinem jüngst veröffentlichten Armutsbericht auf eine gestiegene Armutsquote von 16,6 % im zweiten Pandemiejahr als traurigen Höchststand hinweist. Auch wenn die staatlichen Unterstützungsprogramme die Auswirkungen abschwächen, dank einer großen Solidarität unter den Menschen und der Hilfe vieler privater und gemeinnütziger Organisationen wie Die Heilsarmee konnten die schlimmsten Folgen abgemildert werden.
Die komplexen Herausforderungen der Krise dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass hinter den stillen Hilferufen Einzelschicksale stehen: Menschen, die über Nacht arbeitslos geworden sind. Menschen, die ihr Haus oder sogar ihre Heimat verloren haben. Familien, deren Einkommen nicht bis zum Monatsende reicht, um Miete und Lebensmittel zu zahlen. Am meisten leiden darunter Kinder und ältere Menschen. Ihr Anteil ist stark gestiegen, das konnten die Lebensmittelausgabestellen der Heilsarmee bestätigen.
Mit Jesus leben – Verantwortung übernehmen, daran orientierten sich in diesem Jahr die vielen unentbehrlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um den täglichen Kampf gegen Armut und Ungerechtigkeit zu bestehen. Denn trotz aller Herausforderungen will die Heilsarmee den Sorgen und Nöten der Menschen mit Beständigkeit begegnen. Gleichzeitig gilt es in Krisen neue und flexible Lösungen anzubieten. Dass dieser Spagat gelingen kann, haben u.a. die mobilen Lebensmittel- und Kleiderausgaben, Haustürbesuche, Online Gottesdienste und Fahrdienste oder die telefonischen Seelsorgegespräche gezeigt. Mit einer kurzfristig angelegten Spendenkampagne konnten wir noch im selben Jahr Flutopfern finanzielle Hilfen auszahlen, aber auch Trost und Hoffnung spenden. Die Obdachlosenarbeit, dazu gehört die Prävention wie auch die Betreuung vieler auf der Straße lebender Personen, konnte zu einem großen Teil über Spenden finanziert werden. Zur Vermeidung von Kältetod wurden Sheltersuits an Obdachlose verteilt. Mit dem McTurtle Kinderprogramm werden Kinder aus sozial schwachen Familien aufgefangen. Das Leuchtturmprojekt, ein Pilotprogramm der Heilsarmee in Hannover, entwickelt mit Kindern aus dem Rotlichtmilieu Perspektiven für ein Leben jenseits von Gewalt und Drogen.
Bei allen unseren Plänen und Aktivitäten vertrauen wir auf die Güte Gottes und suchen den Dialog mit den Menschen – denjenigen, die unsere Hilfe brauchen als auch mit all denen, die uns dabei unterstützen.
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Unser Mission Statement
Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der universalen christlichen Kirche.
Ihre Botschaft gründet sich auf die Bibel. Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe zu Gott.
Ihr Auftrag ist, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschlicher Not ohne Ansehen der Person zu begegnen.