In Deutschland sind mehrere Millionen Menschen von Armut betroffen oder bedroht. Seit über 130 Jahren lindert die Heilsarmee mit ihren niederschwelligen Anlaufstellen und Hilfsangeboten soziale Not in Deutschland.

Armut und sozialer Abstieg in Deutschland

In Deutschland waren im vergangenen Jahr rund 17,3 Millionen Menschen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Das entsprach etwa einem Fünftel (20,9 Prozent) der Bevölkerung, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Kinder und Jugendliche von armutsbetroffenen Familien sind besonders gefährdet. Sie tragen ein höheres Risiko, später selbst von Armut betroffen zu sein. Aufgrund der Maßnahmen in der Coronakrise wurden viele Menschen zusätzlich in die Armut getrieben. 

2023 hat die Inflation weltweit zu steigenden Konsumpreisen für Energie, Lebensmittel, Güter des täglichen Bedarfs, Versicherungsprämien und Wohnen geführt. Besonders für einkommensschwache Haushalte ist dies eine weitere, große Belastung. 

Folgen der Armut

Die gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen von zunehmender Armut, prekären Lebensverhältnissen und drohendem sozialen Abstieg zeigen sich in erhöhtem Suchtmittel- und Drogenkonsum, sowie in generell sinkender Lebenszufriedenheit.

Für die Betroffenen selbst führt Armut sehr häufig zu sozialer Isolation: Das Geld ist zu knapp für Restaurant-, Theater- oder Kinobesuche; man gibt weniger für Geschenke und Feiern aus. Aus Scham davor, andere über die schwierige finanzielle Situation aufzuklären, ziehen sich viele Betroffene unfreiwillig sozial zurück. Langjährige unfreiwillige Einsamkeit ist wiederum ein relevanter Faktor, der viele körperliche und psychische Krankheiten verursachen oder begünstigen kann. Nicht zuletzt kann ein Leben in Armut oder an der Armutsgrenze zu Scham, Ängsten und Selbstzweifeln führen.