von 0 Kommentare

Europaweites Treffen der Heilsarmee gegen Menschenhandel

Menschenhandel findet in allen europäischen Ländern und über die Grenzen hinweg statt. Darum treffen sich Vertreter aus 22 europäischen Heilsarmeen vom 11. bis 13. Oktober in Budapest zu einem "First Coordination Meeting of National Anti-Human-Trafficking Contact Persons", um eine gemeinsame Strategie gegen den Menschenhandel und für die Opferhilfe zu entwickeln. Aus unserem Territorium werden Oberstin Anne-Dore Naud, Auxiliar-Kapitänin Annegret Gollmer (Litauen), Majorin Joan Münch (Polen) und Rebekka Cuhls (Deutschland) teilnehmen.

Videobericht über die Konferenz (auf Englisch)

Gut vernetzt gegen Menschenhandel kämpfen - Bericht vom Europatreffen

Über alle Ländergrenzen Europas hinweg werden Frauen und Männer Opfer von Menschenhandel. Menschenhändlerringe sind sehr gut vernetzt. Das erschwert die Kontrolle und auch die Opferhilfe sowie den Opferschutz. Doch gut vernetzt ist auch die Heilsarmee. Offiziere und Mitglieder in nahezu jedem europäischen Land setzen sich für Opfer von Menschenhandel ein und weisen auf dieses Unrecht hin. Diese Arbeit soll in Zukunft noch strategischer organisiert werden.

Dazu trafen sich 36 Delegierte aus 23 Ländern Europas in Budapest/Ungarn. Dies sind die offiziellen Kontaktpersonen in ihren Ländern: aus unserem Territorium Oberstin Anne-Dore Naud, Rebekka Cuhls, Aux.-Kapitänin Annegret Gollmer (Litauen) und Majorin Joan Münch (Polen). Es war unglaublich interessant zu hören, wie die Heilsarmee in den unterschiedlichen Ländern gegen Menschenhandel arbeitet; wie sie Opfer unterstützt und Präventionsarbeit betreibt. Das Problem ist dramatisch und hat die unterschiedlichsten Formen. In Großbritannien werden zunehmend Männer aus sklavenähnlichen Zuständen im Baugewerbe, in der Landwirtschaft und in der Gastronomie entdeckt. In Griechenland gibt es schockierende Fälle von Mädchen und Frauen, die zunächst Opfer von Zwangsprostitution geworden sind. Dann wurden sie geschwängert und ihre Babys auf dem Schwarzmarkt an Organhändler oder reiche Familien mit Kinderwunsch verkauft.

Auch aus Skandinavien sind solche Fälle bekannt. Hier ist die Heilsarmee aktiv. Zwischen einigen Ländern existieren bereits Partnerschaften, die vor allem bei der Betreuung und Rückreise von Opfern zusammenarbeiten. Dies soll in Zukunft ausgebaut und ausgeweitet werden. Die Opfer sollen jederzeit spüren: „Die Heilsarmee hilft mir.“ Die Strategie fokussiert sich auf drei Bereiche: Prävention (Datenerhebung, Bewusstseinsbildung, Bildung, Training), Opferschutz (praktische Hilfe durch Einsatz-Programme und Schutzhäuser) und Reintegration (Rückkehr-Hilfe, Reintegration in die Familien und Gemeinschaften). In Deutschland wird der Arbeitskreis der Heilsarmee gegen Menschenhandel daran arbeiten, diese Strategie umzusetzen.

R. Cuhls

Zurück