100 Jahre Heilsarmee in München

Zufluchtsort für bedürftige und suchende Menschen

Inmitten der Hyperinflation in Deutschland, inmitten von Sorgen, Not und Ängsten gründete die Kommandantin Anna Schmidt am 4. März 1923 ein Korps der Heilsarmee in München. Wie auch in anderen Städten Deutschlands wurde die Heilsarmee ein Zufluchtsort für bedürftige und suchende Menschen. Zunächst kam die frisch gegründete Gemeinde in der Landwehrstraße 16, dem Hospiz Wartburg, unter, zog aber zwei Jahre später in ein eigenes Gebäude in der Pestalozzistraße 36 um. Um den Menschen während der schweren Zeiten beizustehen, verteilte die Heilsarmee in München Suppe an die Hungernden und erfreute die Herzen der Menschen mit Musik auf der Straße.

Das Korps baute die Soziale Arbeit immer weiter aus und nahm irgendwann auch einmal einen obdachlosen Mann auf. Aus dem einen Gast wurden mit der Zeit immer mehr Menschen, die eine Obdach im Korps fanden, daher wurde das Männerheim gegründet, welches auch heute noch als William-Booth-Zentrum Menschen ein Zuhause bietet.

Um den Ansprüchen des wachsenden Männerheims und denen des Korps gerecht zu werden, setzte die Heilsarmee jeweils einen Leiter für das Korps und einen für das Männerheim ein, seit 2017 sind Männerheim und Korps auch in zwei unterschiedlichen Gebäuden zu finden.

Dennoch engagiert sich das Korps nach wie vor für die Menschen, die ihrer Unterstützung bedürfen. Zweimal wöchentlich organisiert Majorin Constanze Pfund, Leiterin des Heilsarmeekorps München, eine Suppenausgabe und eine Kleiderausgabe, die durch Bewohner des Männerheims und ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützt wird. Außerdem finden regelmäßig Gottesdienste und Bibelstunden für die geistliche Nahrung statt. Für verschiedene Projekte setzt Majorin Constanze Pfund und ihr Team auf gute Verbindungen mit anderen Einrichtungsleitern und Sozialarbeitern der Stadt. Das Korps ist zudem Teil der evangelischen Allianz und der ACK.

100 Jahre besteht die Heilsarmee nun schon in München und ist sowohl für die geistlichen Bedürfnisse als auch für die Notlagen der Menschen da. Um dieses Jubiläum zu feiern, fand am Sonntag, 12. März, ein Jubiläumsgottesdienst statt. Prof. Dr. Gerald Mann von der FOM Hochschule in München predigte für die Gottesdienstbesucher. Die praktisch orientierte Bibelarbeit der Heilsarmee faszinierte ihn schon in jungen Jahren und auch heute noch, obwohl er nicht mehr aktiv bei der Heilsarmee ist, verspürt er eine tiefe Verbundenheit zum Korps München. Neben der Predigt warf die Gemeinde während des Gottesdienstes einen Blick auf die vergangenen 100 Jahre. Majorin Constanze Pfund, Leiterin des Korps München, führte die verschiedenen Meilensteine auf. „Die Arbeit der Heilsarmee in München wurde geprägt von Menschen, die einen Notzustand sehen und dann einfach etwas dagegen unternehmen. Daraus entstand die soziale Arbeit der Heilsarmee hier in München und das prägt die Heilsarmee auch heute noch“, erklärte sie.

Auch in Zukunft sollen die geistliche Unterstützung und die praktische Hilfe Schwerpunkte der Arbeit der Heilsarmee in München sein, um für die Menschen ein Ort der Zuflucht und Begegnung zu sein. Dieses Jahr wird das William-Booth-Zentrum in der Steinerstraße 20 ein Sommerfest feiern, um ebenfalls auf die erfolgreiche soziale Arbeit der Heilsarmee in München aufmerksam zu machen.

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