Birma (Myanmar)

Die Heilsarmee hilft beim Wiederaufbau

Die Hilfsmaßnahmen der Heilsarmee nach dem Wirbelsturm, der Anfang Mai schwere Verwüstungen in Birma (Myanmar) angerichtet hat, geben nach wie vor vielen Menschen Hoffnung. Zurzeit sind Mitarbeiter der Internationalen Katastrophenhilfe und örtliche Heilsarmeeoffiziere in acht der von der Katastrophe betroffenen Ortschaften aktiv.

Die Verteilung von Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern geht weiter und wird in manchen Gegenden auch noch für mehrere Monate fortgesetzt werden. Nahrungsmittel werden am dringendsten benötigt. Die Reisernte wurde durch den Wirbelsturm zerstört und viele Lagerhäuser, in denen Reis aus früheren Ernten aufbewahrt wurde, sind beschädigt worden, wodurch der Reis verdarb. Auch andere Nahrungsquellen wurden unbrauchbar – Mangobäume wurden entwurzelt, Bananenstauden brachen ab und Gemüsepflanzen wurden zerstört. Die nächste Pflanzsaison für Reis und andere Nahrungsmittel ist im Oktober/November. Einige Menschen haben aus Verzweiflung bereits früher mit dem Anbau begonnen, aber es ist nicht die richtige Zeit und an manchen Stellen ist der Boden auch durch das Meerwasser versalzen, das viele Landesteile überflutet hat. Die Leute sind unglaublich zäh und entschlossen, ihr Möglichstes zu tun, um sich wieder eine Lebensgrundlage aufzubauen.

Einige Birmaner arbeiteten als Tagelöhner auf Gummiplantagen. Doch nachdem so viele Gummibäume zerstört wurden, gibt es für sie keine Arbeit mehr. Manche müssen von Gelegenheitsjobs leben und sind darauf angewiesen, dass ihnen jemand Arbeit gibt. Doch in den betroffenen Gebieten haben alle zu kämpfen und Arbeit ist schwer zu finden.

In anderen Gegenden herrscht großer Bedarf an Unterkünften. Obwohl ein landestypisches Haus überwiegend aus Bambus gebaut wird, ist selbst das für viele Menschen unerschwinglich, besonders da die Preise nach der Katastrophe gestiegen sind und an vielen Gütern Mangel herrscht. Dafür sind die meisten Familien in der Lage, ihre Häuser selbst zu bauen, und die Dorfbewohner helfen einander. In zwei Dörfern kauft die Heilsarmee Baumaterial für etwa 20 Häuser pro Woche. Die Familien transportieren das Material selbst zu ihrem Grundstück und bauen das Haus mit der Hilfe von Nachbarn meist innerhalb von vier Tagen auf.

Die schwächsten Familien erhalten die Unterstützung zuerst. Zu ihnen gehört Daw Saw, eine ältere Witwe. Ihr Haus stand mitten in einem Feld und wurde vom Wirbelsturm völlig zerstört. Bei ihr lebten ihre Tochter und mehrere Enkel, sie alle mussten bei anderen Dorfbewohnern Unterschlupf suchen. In einem anderen Dorf war das Haus eines älteren Ehepaars unter den ersten, die wieder aufgebaut wurden. Nachdem ihr Haus durch den Wirbelsturm zerstört worden war, konnten sie genug Baumaterial retten, um sich eine Notunterkunft zu errichten. Dazu nutzten sie auch Planen, die von der Heilsarmee und anderen Hilfsorganisationen ausgegeben worden waren.


Inzwischen sind Daw Saw und das ältere Ehepaar in ihre neuen Häuser eingezogen. Neben Daw Saw wohnt eine andere Witwe, die ebenfalls unter den ersten Hilfeempfängern war. Mit der Unterstützung von Nachbarn, Familienmitgliedern und anderen Dorfbewohnern wurden landestypische Häuser auf Pfählen errichtet, mit bambusgedeckten Dächern und Wänden aus Bambusmatten. Als das Team der Internationalen Katastrophenhilfe das Projekt besuchte, war Daw Saw mit ihrer Tochter und den Enkeln im neuen Haus. Ein Enkel, der behindert ist und nicht gehen kann, sagte mit strahlendem Gesicht, dass er das neue Haus seiner Großmutter sehr mag.

Die neuen Bambushäuser sind sauber, luftig und sehen ansprechend aus. Doch mehr als das, sie bieten Menschen wie Daw Saw und ihrer Familie Schutz und ein Leben in Würde.

Damaris Frick

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