Den Traum verfolgen

General André Cox' Vision der Heilsarmee

General André Cox berichtet über seine Vision von einer auf Christus ausgerichteten Heilsarmee, die von der höchsten Leitungsebene angefangen praktiziert, was sie predigt.

„Wie stellen Sie sich Ihren letzten Tag im Amt als General der Heilsarmee vor?“ Diese Frage wurde dem damaligen Kommandeur André Cox beim Hohen Rat 2013 gestellt. Sie führte ihn dazu, seine Vision von der Heilsarmee zu formulieren.

Nach seiner Wahl zum 20. General der Heilsarmee teilte er der Welt seinen Traum mit:

Ich träume …

Ich träume von einer engagierten, effektiven und freudigen Heilsarmee, die im Wort Gottes und im Gebet verwurzelt und sicher ist.

Ich träume von einer Heilsarmee, die in unserem Einsatz für die Armen und Ausgegrenzten wirklich den Geist Jesu widerspiegelt.

Ich träume von einer Heilsarmee, die von der höchsten Leitungsebene angefangen praktiziert, was sie predigt, einer Armee, die ein sichtbares und lebendiges Beispiel für die Werte des Reiches Gottes ist.

Ich träume von einer Heilsarmee, die ihre jungen Leute wertschätzt, in der unsere Kinder und Jugendlichen merken, dass sie eine Stimme haben.

Ich träume von einer Heilsarmee mit starken, zweckmäßigen und rationellen Verwaltungsstrukturen und einem viel effektiveren Einsatz unserer finanziellen und materiellen Mittel.

Ich träume von einer Heilsarmee, in der alle Kulturen durch das, was uns geistlich miteinander verbindet, gleichermaßen akzeptiert und gefeiert werden.

Ich träume von einer Heilsarmee, die Abhängigkeitsstrukturen meidet.

Geoff Moulton, Chefredakteur der Zeitschrift Salvationist des Territoriums Kanada und Bermuda, sprach sechs Monate nach der Wahl mit dem General, um mehr über diese Träume und deren mögliche Umsetzung zu erfahren.

General Cox, was hat Sie dazu inspiriert, diese Vision mitzuteilen? Was hoffen Sie zu erreichen?

In Sprüche 29,18 steht: „Wenn keine Offenbarung [keine Vision] da ist, verwildert ein Volk“ (Elb) Wenn wir keine Träume, keine Vision haben, fehlt uns ein Ziel. Ohne Vision wäre kein Mensch je auf dem Mond gelandet. Es ist ein unmöglicher Traum, und doch hat ihn jemand geträumt. Eine Vision zu haben hilft uns, uns auf ein Ziel zu konzentrieren, damit wir auf etwas hinarbeiten können.

Ich hoffe, sie inspiriert die Leute, sich nach mehr auszustrecken. Ich möchte eine Heilsarmee sehen, die weiter wächst, glaubt und sich entwickelt. Vieles von dem, was ich in diesem Traum sehe, geschieht jetzt, doch wir haben das Potenzial, noch höhere Ziele zu verfolgen.

Wie passen die Aussagen „Ich träume …“ zu dem Aufruf „Eine Armee, eine Mission, eine Botschaft“?

Diese Vision berührt alle Aspekte der Vision „Eine Armee, eine Mission, eine Botschaft“ und bestärkt diesen Aufruf. Als eine Armee sprechen wir davon, unser geistliches Leben zu vertiefen, uns im Gebet zu vereinen, Kinder und Jugendliche anzusprechen und einzubeziehen. Wir versprechen auch, für Randgruppen einzutreten und ihnen zu dienen, Christus ohne Scham zu verkündigen, unseren Glauben an die Veränderung zu bestätigen und die finanzielle Unabhängigkeit zu erhöhen. All diese Punkte finden ihren Widerhall in meinem Traum, daher finde ich, dass beides sehr gut zusammenpasst.

Ihnen schwebt eine Heilsarmee vor, „die im Wort Gottes verwurzelt und sicher ist“. Glauben Sie, dass die Salutisten mit zunehmendem Säkularismus etwas von dieser Verwurzelung verloren haben? Wie lässt sie sich wiederherstellen?

Ich glaube nicht, dass wir diese Schlacht verloren haben, denn manche der Herausforderungen und wirtschaftlichen Realitäten, die wir in vielen westlichen Kulturen sehen, bringen die Menschen dazu, tiefer zu suchen und manche der geistlichen Werte wiederzuentdecken, die bisher verworfen worden waren.

In einer Multimedia-Gesellschaft, in der sich die Kommunikation auf Tweets von 140 Zeichen beschränkt und man mit der Familie mehr Zeit vor dem Bildschirm als in der persönlichen Begegnung miteinander verbringt, werden wir leicht oberflächlich. Manchmal knabbern wir nur an kleinen Häppchen Leben, ohne die Zeit mit Gott zur Priorität zu machen, indem wir sein Wort studieren, meditieren und darüber nachdenken.

Ich glaube, das Wort Gottes hat sich nicht verändert und ist auch in unserem 21. Jahrhundert nach wie vor relevant. Indem wir uns mit dem Wort beschäftigen und es ernst nehmen, können wir diese Sicherheit wiedererlangen.

Wie sollten wir als Salutisten die Bibel auslegen?

Es besteht die Gefahr, zu urteilen, die Welt durch eine zu enge Linse zu sehen, aber auf der anderen Seite sehe ich auch eine gleichermaßen Besorgnis erregende Tendenz, das Wort Gottes an unseren aktuellen Stand anzupassen, sodass sich nichts zu ändern braucht. Das Wort Gottes fordert uns heraus und die Werte des Reiches Gottes stehen der Kultur entgegen. Das sollte uns in den Bereichen unseres Lebens Unbehagen bereiten, wo wir diese Werte nicht leben.

In manchen Entwicklungsländern erlebt die Heilsarmee ein enormes Wachstum, in den Industrienationen hingegen sinkt die Zahl der Heilssoldaten. Beunruhigt Sie das?

Das ist eine wirkliche Herausforderung und ich finde, wir sollten da kein zu rosiges Bild malen, aber ich glaube auch, dass es Anlass zur Hoffnung gibt.

Viele unserer Korps in Europa sind zum Beispiel mit extremer Armut vor unserer Tür konfrontiert. Korps, die lange als tot aufgegeben wurden, leben plötzlich auf, wenn die Salutisten auf Menschen zugehen und sie unterstützen. In praktischer Hinsicht kommen viele Leute heute einfach ins Korps, weil sie Hilfe durch Lebensmittelpakete und Dinge des täglichen Bedarfs brauchen. Das eröffnet den Korps neue Möglichkeiten, auf Menschen zuzugehen und die Botschaft des Evangeliums weiterzugeben.

Bei meinen weltweiten Reisen ermutigen mich die vielen jungen Menschen, die von einer Berufung zum Dienst als Heilsarmeeoffiziere berichten. Es sind mehr als ich in den letzten 15 oder 20 Jahren gesehen habe! Ich denke also, dass es Möglichkeiten zum Wachstum gibt, wenn wir in dem, was wir tun, ehrlich die Barmherzigkeit Christi zeigen.

In den Anfangsjahren der Heilsarmee waren mehr Heilssoldaten in unsere Arbeit unter den Armen eingebunden. Heute bezahlen wir zunehmend „Fachleute“, die einen Großteil unserer Sozialarbeit übernehmen. Wie wirkt sich das auf die Organisationskultur aus?

Meiner Ansicht nach hat es eindeutige Vorteile, wenn wir mit Fachleuten arbeiten – wenn wir den Standard dessen, was wir tun, erhöhen. Aber es birgt auch eine Gefahr, sich auf Profis zu verlassen, die die geistlichen Werte der Heilsarmee nicht unbedingt teilen. Wenn wir darauf stolz sind, dass wir zur Heilsarmee gehören und wunderbare Arbeit leisten, aber nicht von der Leidenschaft bestimmt sind, die Welt für Jesus zu gewinnen, klafft da eine Lücke, weil wir nur den halben Auftrag erfüllen.

Jesus ruft uns auf, ein mitfühlendes Herz zu haben und uns einer bedürftigen Welt zuzuwenden. Während wir uns um diejenigen kümmern, die krank sind, sollten wir uns auch um diejenigen Gedanken machen, die in Sünde sterben. Eine fabelhaft geführte Institution zu sein genügt nicht, um allen körperlichen, emotionalen und geistlichen Nöten in unserem Umfeld zu begegnen.

Was bedeutet es, in unserem Umgang mit den Armen und Ausgegrenzten „den Geist Jesu widerzuspiegeln“?

Jesus wies oft auf die Dinge hin, die unbedeutend und ausgestoßen waren. Ich denke da zum Beispiel an das Schlaglicht, das er auf die arme Witwe warf, die ihr Scherflein gab, oder daran, wie er die Kinder zu sich zog. Oder wie ist es mit seinem Mitgefühl für die Kranken oder für diejenigen, die wegen ihrer Krankheit aus der Gesellschaft ausgeschlossen waren? Ich glaube nicht, dass wir Auszeichnungen oder öffentliche Anerkennung suchen sollten, wie angenehm das auch ist, sondern wir sollten versuchen, dasselbe Interesse an scheinbar „unbedeutenden“ oder ausgegrenzten Menschen in der heutigen Welt zu zeigen, Menschen ohne Stimme, die für nichts geachtet werden.

Der Taifun, der im November die Philippinen traf, hat mich heftig daran erinnert, dass die Gemeinschaften, die am meisten leiden, sehr häufig die Ärmsten der Armen sind, weil sie an den unsichersten Orten leben. Darum ist es wichtig uns darum zu bemühen, den Geist Christi widerzuspiegeln und an Dinge zu denken, die die Welt für unwichtig hält.

Sie träumen von einer Heilsarmee, die „von der höchsten Leitungsebene angefangen praktiziert, was sie predigt“. Wie gut sind wir darin zurzeit?

Wenn Sie Vollkommenheit suchen, sollten Sie nicht auf mich schauen. Ich bin noch nicht fertig, aber ich weiß, wie notwendig es ist, durch Vorbild zu leiten und nicht durch Worte. Bei meinen Reisen in verschiedene Länder in unterschiedlichen kulturellen Umfeldern habe ich mich gefreut, bei denen, die den Armen und Ausgegrenzten dienen, Energie und Leidenschaft zu spüren. Wenn wir die Botschaft des Evangeliums weitergeben, glauben und leben, findet Veränderung statt.

Können Sie uns ein paar Beispiele nennen?

Ich erinnere mich an die Geschichte eines Mannes in einem unserer Rehabilitationszentren in Australien, der ein Alkoholproblem hatte. Er kaufte sich eine Posaune, obwohl er keine Ahnung hatte, wie man sie spielt. Der leitende Offizier der Einrichtung spielte in der örtlichen Korpskapelle und nahm sich die Zeit, dem Mann Posaunenstunden zu geben und ihn auf seinem Weg mit Gott zu begleiten. Dieser Mann nahm Jesus Christus an und kann heute zuversichtlich von seinem eigenen Selbstwertgefühl als Kind Gottes sprechen.

In Südamerika hörte ich die Geschichte einer jungen Offizierin, die berichtete, wie der Heimbund sich auf ihre Mutter auswirkte. Ihre ganze Familie veränderte sich, weil ihre Mutter bei dem Heimbundtreffen das Evangelium gehört hatte, und heute ist sie Offizierin der Heilsarmee.

Diese Geschichten sind wahr, und sie ereignen sich auch heute noch. Leben wird verändert und deshalb lohnt es sich, morgens aufzustehen und zu tun, was wir zu tun haben.

Sie sehnen sich nach „einer Heilsarmee, in der alle Kulturen gleichermaßen akzeptiert werden“. Wie weit sind wir in dieser Hinsicht?

Ich habe den Eindruck, dass wir unsere Verschiedenartigkeit zunehmend akzeptieren und feiern. Ich hoffe, dass wir beim Internationalen Kongress 2015 etwas davon einfangen können, wenn die Welt in London zusammenkommt. Manchmal fragen mich Leute: „Wie gehen Sie mit der Spannung zwischen den Industrieländern und den Entwicklungsländern um?“ Ich habe überrascht festgestellt, dass es gar nicht so viele Unterschiede gibt. Wir sind uns ähnlicher als wir meinen.

In der Heilsarmee besteht manchmal eine gewisse Spannung zwischen Vielfalt und Uniformität. Welche Erkennungsmerkmale der Heilsarmee sind nicht verhandelbar?

Was uns verbindet, ist unsere gemeinsame Überzeugung, dass die Bibel die inspirierte Botschaft Gottes ist, dass sie seinen Heilsplan für die Welt offenbart. Das ist die Grundlage, von der wir ausgehen. Wir sind auch ein Volk des Bundes – wir unterzeichnen das Heilssoldatengelübde und das Offiziersgelübde.

Meine Frau und ich sind in diesem Jahr zu Offiziersversammlungen in vier Zonen gereist und haben dort ein Gefühl von Einheit empfunden. Auch unsere Lehren verbinden uns – sie formen und leiten die Grundsätze unseres Glaubens. Und wohin ich auch komme, sprechen die Leute davon, wie wertvoll ihnen das wöchentliche Gebetstreffen ist. Es gibt Salutisten ein Gefühl von Teilhabe, wenn sie wissen, dass sie für die Heilsarmee weltweit beten.

Eine weitere Sache, die uns verbindet, ist die Nutzung der Gebetsbank. Ich war in jeder der Zonen, die ich dieses Jahr besuchte, bewegt zu sehen, wie natürlich und gut die Leute die Gebetsbank nutzen, um zu beten, sich Gott zu weihen und ihm hinzugeben.

Und letztlich ist unsere Kleiderordnung eine deutlich sichtbare Art zu zeigen, dass wir zur Heilsarmee gehören. Ich weiß, dass das Tragen von Uniform in manchen Teilen der Welt negative Assoziationen weckt, aber ich habe erlebt, dass es auf wunderbare Art Türen öffnet. Auf unseren Reisen halten uns Menschen am Flughafen an und erzählen uns von ihren Verbindungen mit der Heilsarmee. Ich glaube nicht, dass Gott einen Geheimdienst hat. Das ist eine einfache Möglichkeit, sicherzustellen, dass wir sichtbar sind.

Ist die Heilsarmee in ihrer Verwaltung zu kopflastig? Wie können wir umstrukturieren, um unsere Ressourcen optimal zu nutzen?

Ich bin fest davon überzeugt, dass eine gute Verwaltung zu effektiven Missionsergebnissen führt, aber zwischen guter Verwaltung und unnötiger Bürokratie liegt ein schmaler Grat. Ich denke, wir sollten die Relevanz unserer Richtlinien und Verfahren sowie die Kosten unserer Verwaltung beständig überprüfen. Das Hauptquartier ist nur dazu da, um die Arbeit an der Front zu unterstützen und ihr zuzuarbeiten.

Das richtige Gleichgewicht zu finden, ist vielerorts eine Herausforderung und wir sollten nie unseren Focus verlieren. Ich weiß, dass wir in jedem Territorium, in dem wir tätig waren, genau auf unsere Struktur geschaut haben, denn wenn die Balance nicht stimmt, verbrauchen wir vielleicht viel zu viele Mittel, nur um das System am Laufen zu halten, und das ist nicht unsere Aufgabe. Wir sind hier, um auch weiterhin dafür zu sorgen, dass Seelen gerettet werden, der leidenden Menschheit gedient wird und dass Christen in der Nachfolge wachsen.

Letzten Herbst haben Sie Kinder und Jugendliche eingeladen, mitzureden, indem sie Videos für den Beratenden Ausschuss des Generals im Januar 2014 einreichten. Wie lief dieses Projekt?

Wir bekamen mehr als 200 Videos und haben uns über die ausgesprochen gute Resonanz sehr gefreut. Ich habe viele dieser Videos angeschaut und spüre keine große Kluft zu den Visionen und Träumen der jungen Leute und den Dingen, die sie anstreben. Das war eine großartige Möglichkeit für uns, Brücken zu bauen statt von einem Generationenkonflikt zu sprechen.

Der Ausschuss war das erste Sprungbrett, um Möglichkeiten für junge Leute in vielen Territorien zu eröffnen.

Welche weiteren Schritte wird die Heilsarmee unternehmen, damit Kinder und Jugendliche eine Stimme haben?

Ich möchte nicht, dass die jungen Leute als die Heilsarmee der Zukunft betrachtet werden … sie sind heute die Heilsarmee. Nur sie können ihre Generation wirksam erreichen. Und daher müssen wir sie befähigen, unterstützen und einsetzen. Statt Kinder und Jugendliche mit der Einstellung zu sehen: „In ein paar Jahren können sie es vielleicht von uns übernehmen“, müssen wir es als eine Partnerschaft betrachten, die heute real ist.

Für den Kongress 2015 habe ich die Planer gebeten, dafür zu sorgen, dass wir die jungen Leute nicht in ein Alternativprogramm auslagern, sondern sie als deutlich sichtbaren Teil in die Hauptveranstaltungen integrieren.

Sie träumen von einer Heilsarmee, die Abhängigkeitsstrukturen meidet. Was bedeutet das?

Wenn Sie die Vision „Eine Armee“ anschauen, sprechen wir davon, finanzielle Unabhängigkeit und Selbstverleugnung zu stärken. Wie viele Korps in den Industrieländern tragen sich selbst und wie viele sind auf Zuschüsse angewiesen? Ich denke, dass es hinsichtlich der evangelistischen Arbeit der Heilsarmee gewisse Abhängigkeitsstrukturen gibt – selbst in der westlichen Gesellschaft. Ich glaube, wenn alle Salutisten ihren Zehnten gäben, würden viele finanzielle Probleme gelöst, vor allem im Blick auf die Zukunftsfähigkeit, Entwicklung und das Wachstum unserer evangelistischen und Korpsarbeit.

In anderen Teilen der Welt geht die Abhängigkeit noch weiter. Dort sagen wir einfach: „Hier ist eine drängende Not und wir suchen jemanden, der uns die Hilfe finanziert.“ Ich denke, viele unserer Territorien haben mehr Ressourcen zur Verfügung als uns bewusst ist. In manchen Gegenden haben wir nicht viel Geld, sind aber gewöhnlich reich an Gebäuden und Grundbesitz. Wir müssen etwas klüger vorgehen, um die Verwaltung mancher dieser Einrichtungen zu optimieren. Mit etwas Kreativität und Nachdenken könnten wir viel mehr tun ohne ständig darauf zu warten, dass jemand anders unsere nächste Mahlzeit bezahlt. Wir haben Ressourcen zur Verfügung, daher wäre es schon ein enormer Anfang, diese Einstellung zu ändern.

Welches sind die größten Herausforderungen, vor denen die Heilsarmee heute steht? Was hält Sie nachts wach?

Notsituationen wie der Taifun auf den Philippinen im November beunruhigen mich, denn ich weiß, wie sehr es unsere personellen und finanziellen Mittel strapaziert, auf Krisen dieser Größenordnung zu reagieren.

Eine weitere große Sorge ist, wenn ich von Leuten höre, die zur Heilsarmee gehören – ob Heilssoldaten oder Offiziere – die die Standards nicht einhalten, besonders bei Fällen von Missbrauch. Das sind schreckliche Themen, mit denen wir uns befassen müssen und die häufig enorme Auswirkungen auf das Leben von Einzelnen haben, häufig sogar lebenslange Narben hinterlassen. Diese Themen fordern mich im tiefsten Inneren heraus und lassen mich nachts grübelnd wachliegen.

Zum Glück gibt es auch viel Positives in dieser Organisation. Viele positive Veränderungen zu sehen hilft mir, viele der anderen Herausforderungen durchzustehen.

Wie können Salutisten dazu beitragen, dass diese Träume Realität werden?

Ich möchte sie nur dazu aufrufen oder herausfordern, über diese Träume nachzudenken. Ich sage nicht, dass sie einfach losgehen und etwas tun sollten, ohne genauer darüber nachzudenken, sondern sie sollten sich die Zeit nehmen und überlegen, was sie verändern müssten, um diese Träume in ihrem eigenen Leben Realität werden zu lassen.

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