So hilft die Heilsarmee in Afrika

Die Frauen der Kibera Mamas-Gruppe arbeiten gemeinsam an der Handarbeit von Perlentieren. Die Artikel werden verkauft und der Gewinn unter der Gruppe aufgeteilt. Die Frauen tauschen sich über das Leben, gute Ernährung und Kinderbetreuung aus und ermutigen sich gegenseitig.

Fast die Hälfte der 1,2 Millionen Mitglieder der Heilsarmee leben und helfen in Afrika, wo sie in 27 Ländern vertreten ist. Neben der Verkündung des Wortes Gottes kümmert sich die Heilsarmee dort genau wie hier in Deutschland um die Menschen am Rande der Gesellschaft. Wir werfen einen Blick auf die Heilsarmee in Afrika.

Im Kongo sensibilisieren Mitglieder der Heilsarmee Menschen für das Thema Zwangsarbeit.

Projekt gegen moderne Sklaverei und Menschenhandel

Weltweit sind 49,6 Millionen Menschen von moderner Sklaverei und Menschenhandel betroffen - fast ein Viertel dieser Menschen leben in Afrika. Zwangsarbeit, Zwangsheirat und sexuelle Ausbeutung ist für die Opfer von Menschenhandel in Afrika bittere Realität.

Obwohl das Projekt „Africa Community of Practice" erst im Januar 2021 offiziell gegründet wurde, hat es sich schnell zu einem Flaggschiff der Gemeinschaft entwickelt und zeigt, dass motivierte, befähigte und unterstützte Menschen tatsächlich etwas bewirken können, um die Zukunft zu verbessern. Alle Territorien der Heilsarmee in Afrika beteiligen sich aktiv am Gebet, an Präventionsmaßnahmen, an der Übersetzung von Ressourcen in lokale Sprachen und an der Sensibilisierung der Gesellschaft für das Thema Menschenhandel. Mindestens 20 Überlebende der modernen Sklaverei wurden seit 2021 jährlich durch Partnerschafts- und Schutzmaßnahmen wieder in ihre Heimat gebracht.

Die Schüler der Len Millar High School in Liberia

Liberia: Bildung für eine bessere Zukunft

Die Heilsarmee begann ihre Arbeit in Liberia im Mai 1988. 18 Monate später befand sich das Land in einen verheerenden Bürgerkrieg, der 14 Jahre andauerte. Durch den Krieg wurde ein Großteil der Infrastruktur des Landes zerstört, darunter war der Bildungssektor am stärksten betroffen und es entstand im ganzen Land ein enormer Bedarf an Bildungseinrichtungen. Die Heilsarmee erkannte die Not sehr früh und begann, neue Einrichtungen aufzubauen.

1992 eröffnete die Heilsarmee ihre erste Schule in der Hauptstadt Monrovia. Diese Initiative wurde nach und nach auf andere Teile des Landes ausgeweitet und hat sich zu einem Schulsystem entwickelt, das aus 13 Bildungseinrichtungen mit sehr guten Auszeichnungen besteht. In den Schulen der Heilsarmee in Liberia sind 5.289 Schüler eingeschrieben und es gibt 386 Verwaltungs-, Lehr- und Hilfskräfte.

Die Heilsarmee in Liberia hat die Vision, viele bedürftige Gemeinschaften mit hochwertiger und kostengünstiger Bildung zu erreichen und ihre Arbeit auf Sierra Leone und Guinea auszudehnen, zwei der bildungsärmsten Länder weltweit. Die größte Herausforderung dieser Arbeit ist der Mangel an materiellen und finanziellen Ressourcen.

In Kenia erfahren Menschen mithilfe der Heilsarmee, wie sie Nahrungsmittel im eigenen Garten anpflanzen können.

Kenia: Schulungen für Landwirtschaft und Ernährung

Im Rahmen des  Projekts "Mseto-Resilienz" führt die Heilsarmee in Kenia Maßnahmen durch, um Familien mit landwirtschaftlichen Kenntnissen und Fähigkeiten auszustatten. Die Familien lernen beispielsweise die verschiedenen Möglichkeiten, ihren eigenen Garten anzulegen und zu bepflanzen, damit sie eine ausreichende Versorgung sicherstellen können. Rund 1.404 Familien, darunter auch Menschen mit Behinderungen, haben während der gesamten Projektlaufzeit davon profitiert und so ihre Ernährung und ihr Haushaltseinkommen verbessert.

Zu den Herausforderungen zählen anhaltende Dürren und Wassermangel, Krankheiten, hohe Produktionskosten, Verluste nach der Ernte, unvorhersehbare Märkte und negative Auswirkungen des Klimawandels. Zukünftige Schulungen werden sich auf den Einsatz von Technologie konzentrieren, insbesondere in der Produktion, dem Marketing und der Forschung.

Die Frauen der Kibera Mamas-Gruppe arbeiten gemeinsam an der Handarbeit von Perlentieren. Die Artikel werden verkauft und der Gewinn unter der Gruppe aufgeteilt. Die Frauen tauschen sich über das Leben, gute Ernährung und Kinderbetreuung aus und ermutigen sich gegenseitig.

Nairobi: Hilfe zur Selbsthilfe durch wirtschaftliche Bildung

Alle Eltern möchten das Gefühl haben, dass sie ihre Familie versorgen können. Das ist in den Slums von Nairobi, in denen Kriminalität, Gewalt und Arbeitslosigkeit herrschen, nicht einfach.

Das Wirtschaftsförderungsprogramm von „Nairobi Investors“ hilft Familien, ihre wirtschaftliche Situation durch Ersparnisse und zinsgünstige Kredite zu verbessern. Männer und Frauen, die in den Slums von Nairobi leben, arbeiteten zusammen, um kleine Geldbeträge zu sparen und die angesammelten Ersparnisse richtig anzulegen, um kleine Unternehmen zu gründen, die sich selbstständig um ihre Grundbedürfnisse wie Nahrung, Bildung, Gesundheit und Unterkunft kümmern können. Die Menschen erhalten die Möglichkeit, selbstständig zu werden, indem die Heilsarmee ihnen grundlegende Geschäfts-, Budgetierungs- und Finanzkenntnisse vermittelt.

Seit Beginn dieses Programms wurden 50 Spar- und Kreditgruppen in 37 Gemeinden der Heilsarmee und in 26 Slumgemeinden gegründet und gestärkt, an denen 1.840 Mitglieder als direkte Begünstigte teilnehmen. Das Projekt hat Frauen in die Lage versetzt, finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen, Familien können ein erfüllteres Leben führen und sich selbst aus der Armut befreien.

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