Feier am Heiligen Abend 2018 mit Bedürftigen im Sternehotel

Am 24.12. war es wieder so weit: Rund 150 einsame und bedürftige Menschen kamen zur Weihnachtsfeier ins noble Hotel Maritim proArte in der Friedrichstraße. Bereits zum 12. Mal durften wir dort feiern! Wir sind dem Hoteldirektor, Herrn Klimsch, sehr dankbar dafür, denn er sponsert  fast den gesamten Teil der Feier, die in einem wunderschönen Saal stattfindet, und bietet jedem der Gäste das gleiche mehrgängige Weihnachtsbüfett wie es jeder zahlende Gast auch erhält! Lediglich einen eher symbolischen Preis müssen wir als Heilsarmee an das Hotel entrichten. Dafür haben am 2. Advent verschiedene PolitikerInnen an der Drehorgel gestanden.

So standen also am Heiligen Abend 150 angemeldete Personen am Eingang und erhielten von uns 10 €. Nein, nicht als Geschenk! Die 10 € musste jeder bei der Anmeldung als „Pfand zahlen“, um sicherzugehen, dass er wirklich zur Feier kommt und kein Platz unnötig frei bleibt, den andere Interessierte gerne eingenommen hätten. Nicht selten hören wir, wie die Gäste sich besonders freuen, am 24.12. den Zehner zurückzubekommen, da er ihnen dann zum Lebensunterhalt bis zum Jahresende dient. Da waren wir für Einige praktisch die Spardose!

Nach einigen Weihnachtsliedern, die Major Rolf Metzger leitete, und der Lesung der Weihnachtsgeschichte sowie Grußworten des Hoteldirektors, Roberto Klimsch, und Majorin Ruth Walz, Leiterin des NordOst-Distrikts der Heilsarmee, war viel Zeit, das leckere Büfett zu genießen. Und das taten unsere Gäste!

Anschließend gab es ein buntes Programm, das von Lissa Carnarius (Violine) und Noga Baake (Akkordeon) begonnen wurde. Die beiden erst 16jährigen Mädchen sind Absolventinnen der Internationalen Musikakademie zur Förderung musikalisch Hochbegabter und spielten Werke von Bach, Guilain und Telemann. Weiter ging es mit einer etwas anderen Version der Weihnachtsgeschichte, an der sich fast alle beteiligen konnten. Geleitet wurde es von Shaw Coleman vom Limelight Collective, der außerdem zwei Tanzeinlagen darbot und im Duett mit seiner Frau Katharina zwei Weihnachtslieder sang. Zusätzlich rezitierte Nicki Günther das Gedicht von der Weihnachtsmaus, und Angie Fischer trug (nicht ganz ernst gemeint) vor, was passieren kann, wenn man zuviel Weihnachtsbeleuchtung verwendet…

Nach der Weihnachtsandacht, die unser Sozialarbeiter Carsten Dax hielt, wurde das Dessert serviert, und schon bald ging die Feier zu Ende. Jeder der Gäste erhielt noch eine Weihnachtstüte als Geschenk, und viele von ihnen freuen sich bereits auf den Heiligen Abend 2019 im Hotel Maritim proArte.

 

Weihnachtsandacht für Hotelgäste

Feierabend war aber noch nicht, denn eine weitere schöne Tradition ist die Andacht der Heilsarmee für die Hotelgäste, die über Weihnachten in Berlin zu Besuch sind. Da die Kirchen und vor allem der Berliner Dom am Heiligabend überfüllt sind, ist es ein Angebot des Hotels, direkt im Hause einen Gottesdienst zu erleben. Diese Andacht findet eine halbe Stunde nach der Bedürftigen-Weihnachtsfeier statt und ist ein echtes Kontrastprogramm, was das Publikum betrifft. Aber auch dieser „feinere“ Personenkreis kommt sehr gerne in die von den Majoren Rolf und Uschi Metzger gestaltete Weihnachtsandacht. Siegfried und Angela Fischer und Markus Winter, der schon die „große“ Feier musikalisch begleitet hat, stehen assistierend zur Seite. So war auch in diesem Jahr die Andacht eine wichtige und gut besuchte Veranstaltung.

Schlafsäcke und eine kleine Weihnachtstüte für Obdachlose auf der Straße

Nachdem am Abend alle Utensilien wieder ins Café Treffpunkt zurück gebracht waren, wurde das Auto erneut gefüllt – diesmal mit Isomatten und hochwertigen Schlafsäcken, die dem Café Treffpunkt vor einiger Zeit von der Freien Demokratischen Wohlfahrt (FDW) zur Verfügung gestellt wurden. Damit fuhr Siegfried Fischer, seine Ehefrau Angie und die Söhne Ben und Tim an einschlägige Orte in Berlin, wo Obdachlose sich aufhalten. So mancher konnte dadurch eine echte Weihnachtsüberraschung erleben. Eine Überraschung war aber auch, als eine Frau auf ihrem Lager drei Decken öffnete und darunter eine Hündin zum Vorschein kam, an deren Zitzen dreizehn (!) an diesem Tag geborene winzige Welpen hingen! Irgendwie auch ein Weihnachtswunder! Etliche Menschen, ob obdachlos oder nicht, konnten sich in dieser Heiligen Nacht auch über ein Weihnachts-Jutesäckchen mit leckerem Inhalt freuen.

Über die Feier am Heiligen Abend unter dem Titel "Weihnacht für Bedürftige im Sternehotel" ist ein Bericht mit vielen Fotos in der Prenzlberger Stimme erschienen, der ahnen lässt, dass es auch in diesem Jahr wieder sehr schön gewesen sein muss.

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