"Hier bin ich, was kann ich tun?"

Heidi Jadoul wurde am 23.2.1947 in Lüdenscheid geboren. Leider hat sie in ihrer Kindheit und Jugend nur die negativen Seiten des Christentums kennengelernt. Aber sie hat ihr sonniges Gemüt nie verloren und wusste schon früh, was sie wollte. So setzte sie durch, dass sie eine Lehre zur Möbelfachverkäuferin machen durfte. Dort konnte sie dann ihre „heißgeliebte“ Raumlehre beim Berechnen von neuen Küchen austoben. Sie heiratet früh einen belgischen Soldaten und bekam zwei Töchter. Irgendwann zog sie um nach Köln-Sülz, wo sie ihren an Demenz erkrankten Mann bis zu seinem Tod pflegte. Sie war seit über 25 Jahren Witwe und seit über 10 Jahre in Rente.
Weil ihr die Wohnung nach dem Tod ihres Mannes zu groß wurde, zog sie dann in die Pfälzer Str. in unserem Viertel.
Nachdem sie vor sieben Jahren das Schild in unserem Secondhand-Laden gesehen hatte, wo wir nach ehrenamtliche Helfer für den Laden suchten, meldete sie sich beim Kapitän Matthias Lindner nach dem Motto: „Hier bin ich, was kann ich tun?“ Mit großem Elan stürzte sie sich in die Arbeit im Laden und half beim Verkauf. In regelmäßigen Abständen war es ihr eine große Freude, das Schaufenster entsprechend der Jahreszeit zu dekorieren. Gelernt war halt gelernt!
Von Kapitän Lindner liebevoll eingeladen, besuchte sie regelmäßig die Gottesdienste und Bibelstunden. Mit der Zeit verstand sie dann auch, dass Jesus ihr Herr sein wollte; und so wurde sie am 27.5.2012 Angehöriger der Heilsarmee.
Im letzten Jahr setzte ihr die Lungenkrankheit COPD immer mehr zu. Aber sie ließ sich nicht von der Krankheit unterkriegen. Sie freute sich darauf, Mitte Februar eine Kur antreten zu können, die vielleicht ein bisschen Besserung bringen sollte.
Aber unser himmlischer Vater war wohl der Meinung, dass Heidi genug gelitten hat, und rief sie am 11.1.2018 zu sich.
Wir freuen uns, dass sie das Ziel erreicht, aber wir vermissen eine Arbeiterin im Weinberg.

E. Laudien

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