Hilfsgütertransport an die Grenze

Die Heilsarmee in Franken liefert Hilfsgüter in die Ukraine

Die zwei Transporter des Sozialwerks Nürnberg werden mit den Hilfsgütern beladen.

In der Nacht vom 25. auf den 26. März nähern sich zwei Transporter des Sozialwerks Nürnberg der Heilsarmee der polnisch-ukrainischen Grenze. Die Wagen sind vollbeladen mit Decken, haltbaren Lebensmitteln und Verbandsmaterial, die das ukrainische Heilsarmee-Korps in Lwiw erhalten soll. Damit unterstützt die Heilsarmee die Menschen, die unmittelbar von dem Krieg betroffen sind.

Eigentlich sollen die Sachen in der „neutralen Zone“ übergeben werden. Doch als Heilsarmeekandidat Florian Lazarevic und seine Begleiter Tilo Schröder, Latoya Hood, Erik Will und Kapitän Matthew Beatty vom International Emergency Services der Internationalen Heilsarmee an die Grenze kommen, ist die Enttäuschung groß. Die neutrale Zone wurde aufgelöst, wodurch der Grenzübertritt nicht mehr ohne Weiteres möglich ist. Mit den entsprechenden Dokumenten kann man zwar grundsätzlich noch auf die ukrainische Seite und wieder zurück nach Polen, doch die Warteschlangen im Transit-Raum sind lang. Dieser Prozess kann viele Stunden oder sogar Tage in Anspruch nehmen. So viel Zeit kann sich das Team allerdings nicht nehmen. Denn die ukrainischen Kameraden warten bereits auf der anderen Seite der Grenze.

Serj Nica, Leiter des Korps Lwiw, und sein Team mit den ersehnten Hilfsgütern aus Nürnberg.

„Gott half uns und wandte alles zum Besten."

Eine Lösung lässt nicht lange auf sich warten. „Gott half uns und wandte alles zum Besten," erklärt Florian Lazarevic. „Wir haben vor Ort an der Grenze deutsche Hilfstransporte von Privatpersonen und offiziellen Organisationen angefragt, ob die Möglichkeit besteht, unsere Güter über die Grenze zu unserer Kontaktperson zu bringen – wir wurden fündig!“

Schließlich transportiert eine Gruppe von Privatpersonen aus Bochum die Waren über die Grenze zu Serj Nica, der mit zwei Transportern bereits wartet und die Waren freudig in Empfang nimmt. Zufrieden und erschöpft kann sich das Team wieder auf den Rückweg machen.

Angespannte Lage in Lwiw

„Wir haben uns zwischen den Wänden im 9. Stock versteckt. In diesem Moment ertönen auch die Sirenen. Ich sehe Rauch aus dem Fenster. Aber was sollen wir tun, wir hoffen nur auf Gott. Ich danke euch für eure Gebete und Erfahrungen. Gebete sind für uns wie Balsam für unsere Herzen.“
Das Team: Erik Will, Kapitän Matthew Beatty, Tilo Schröder, Latoya Hood und Florian Lazarevic (hinter der Kamera)

Von der Idee bis zum Grenzübergang

Bei der Unternehmung handelte es sich ursprünglich um ein Vorhaben von Tilo Schröder, einem Mitarbeiter des Sozialwerks Nürnberg. Gemeinsam mit seiner Freundin sammelte er Spenden und wollte diese in die Ukraine bringen.

Tilo Schröder fragte das Korps Nürnberg und Fürth um Hilfe, da er seine Kontaktperson an der Grenze nicht mehr erreichte. Das Korps schickte noch am selben Tag eine Anfrage an die Heilsarmee in Polen, ob bestimmte Dinge von Nöten seien. Die Antwort kam von Kapitän Matthew Beatty, der das Team um Florian Lazarevic beriet und letztlich den Einsatz koordinierte.

Die Motivation und Hilfsbereitschaft der Helfer aus dem Korps Nürnberg ist noch nicht erloschen. „Wir bitten um Gebet und Unterstützung für unsere Kameraden in der Ukraine, die in der aktuellen Lage ihren Dienst leisten und helfen.“, teilt Florian Lazarevic mit. Es stehen weitere notwendige Hilfsgüter aus, wie zum Beispiel Generatoren, Kocher und medizinische Versorgung, die in der Ukraine dringend gebraucht werden. Die Heilsarmee in Nürnberg und Fürth sammelt daher weiter und ist für jede Spende dankbar.

Lesen Sie mehr über die Ukraine-Hilfe der Heilsarmee

Einen Überblick über die Hilfsangebote der Heilsarmee für ukrainische Flüchtlinge erhalten Sie unter:

heilsarmee.de/nothilfe-ukraine

Unterstützen Sie unsere Notfhilfe-Einsätze

Finanzielle Mittel sind aktuell am wirkungsvollsten, um die lokalen Teams flexibel bei der
Versorgung der Flüchtlinge zu unterstützen. Unterkünfte, Lebensmittel, Decken und Kleidung,
Verbandsmaterial und Medikamente werden jetzt am dringendsten gebraucht.
Um diese Güter schnell an die Nachbarländer und die Grenzen der Ukraine zu bringen,
benötigen wir Ihre Unterstützung.

Zurück