Humanitärer Weltgipfel in Istanbul

Würdigung der zentralen Rolle, die Glaubensgemeinschaften für Katastrophenprävention spielen

Die Bedeutung der Glaubensgemeinschaften für die Verhinderung von Katastrophen war eine der zentralen Botschaften beim ersten Humanitären Weltgipfel, der in der türkischen Stadt Istanbul stattfand. Delegierte aus 173 UN-Mitgliedstaaten, 55 Staatsoberhäupter und Regierungsvertreter, etwa 350 Personen aus dem Privatsektor und mehr als 2000 Vertreter der Zivilgesellschaft, von Nichtregierungsorganisationen und religiösen Organisationen kamen bei dem Gipfel zusammen. Die Heilsarmee war vertreten durch Oberstleutnantin Eirwen Pallant (Stellvertretende Direktorin, Internationale Kommission für soziale Gerechtigkeit) und Majorin Alison Thompson (Koordinatorin Internationale Katastrophenhilfe).

Zentrales Thema des Gipfels waren die wachsenden Herausforderungen für das System der humanitären Hilfe und Wege zur Bewältigung dieser Herausforderungen. So wurde dargelegt, dass es zurzeit 60 Millionen Flüchtlinge weltweit gibt – die meisten wurden von Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommensniveau aufgenommen.

So leben zum Beispiel in der Türkei mehr als 2,7 Millionen Flüchtlinge, im Libanon und in Jordanien jeweils über eine Million. Kenia, Uganda und Äthiopien haben jeweils zwischen 500 000 und 750 000 Flüchtlinge aufgenommen. Die durchschnittliche Zeit, die ein Mensch heimatlos ist, beträgt 17 Jahre. Die Teilnehmer erfuhren, dass anhaltende politische Unruhen und Konflikte weltweit sowie eine erwartete Zunahme an Naturkatastrophen durch den Klimawandel das Problem weiter verschärfen werden.

Themen des Gipfels waren die Bekämpfung der Ursachen und Folgen von humanitären Krisen, die Maximierung der Ressourcen durch effektive Partnerschaften sowie angemessene und effektive Hilfe für betroffene Gemeinden und Bevölkerungsgruppen. Es wurden einige Wege zur Reduzierung humanitärer Nöte benannt, unter anderem: Beendung von Konflikten durch politische Führung; Management der Risiken durch den Klimawandel und Aufbau von Katastrophenvorsorge; Verbesserung des Übergangs von der Katastrophenhilfe zur nachhaltigen Entwicklung. Weiterhin wurde auf einige Wege zur Verbesserung der Effektivität von Hilfseinsätzen hingewiesen, wie zum Beispiel: Ermittlung zusätzlicher Finanzquellen; verstärkte Beteiligung von örtlichen Akteuren, insbesondere Glaubensgemeinschaften; verstärktes Augenmerk auf besonders gefährdete Personen – besonders Frauen, Mädchen und Menschen mit Behinderungen; und Planung für die langfristige Wiederherstellung und Entwicklung.

Belege (in englischer Sprache) für die Effektivität des Einsatzes von Glaubensgemeinschaften in humanitären Situationen finden sich unter www.jliflc.com/whs.

Weitere Informationen über die Internationale Katastrophenhilfe und die Entwicklungsarbeit der Heilsarmee gibt es (auf Englisch) unter www.salvationarmy.org/ihq/emergency und www.salvationarmy.org/ihq/projects.

Bericht von Oberstleutnantin Eirwen Pallant

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