Indien

Nur wenige Monate nach den verheerenden Verwüstungen durch den Tsunami an Indiens Ostküste hat sich nun im Westen des Landes ein neues Unglück ereignet:

Die heftigen Regenfälle haben dort schwere Überschwemmungen verursacht. Die in lokalen Zeitungen als "Tsunami vom Himmel" bezeichnete Flut zerstörte Häuser und vernichtete Ernten. Die Menschen haben damit die Grundlage für ihren täglichen Lebensunterhalt verloren.
Hilfsteams der Heilsarmee konnten nun auch in Dörfer vordringen, die bisher vom Rest des Landes abgeschnitten waren und trafen dabei auf immer mehr Familien, die auch Hilfe benötigten. In Westindien wurden Pläne aufgestellt, um 5000 Familien aus 200 betroffenen Dörfern mit Lebensmitteln zu versorgen. Da durch die Feuchtigkeit die Ausbreitung von Krankheiten begünstigt wurden, mussten sofort Präventiv-Maßnahmen ergriffen werden.

Oberstleutnant Samuel Charan, Chefsekretär des Territoriums Indien-West, der mit seinen Mitarbeitern Reis an Bedürftige austeilte, berichtete von vielen Menschen, die keine Hoffnung mehr hatten: "Wir trafen eine Frau, die alles verloren hatte. Ihr Haus war vom Wasser überflutet – es gab weder Essen noch Trinkwasser für sie oder ihre Kinder. Ihre Kinder schrieen vor Hunger. Sie versuchte aus den vorüberfließenden Wassermassen Fische zu fangen. Ihr gesamter Hausrat und ihre Kleidung waren der Flut zum Opfer gefallen."

Die zerstörten Häuser müssen wiederaufgebaut werden, und man muss mindestens 26 Notunterkünfte reparieren oder neu bauen. Die Situation ist umso dramatischer, weil in Indien die meisten finanziellen Mittel bereits für die Bekämpfung des Tsunami im Dezember letzten Jahres aufgebraucht wurden.
INR/IHQ

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