Internationaler Leiter der Heilsarmee ruft zu stärkerem Kampf gegen den Hunger auf
„Das Echo in den Medien und die Reaktionen von Christen aller Denominationen haben gezeigt, dass Papst Franziskus mit seinem Plädoyer für mehr Bescheidenheit einen Nerv getroffen hat. Als Mitglieder der Heilsarmee sind wir berufen, den Ärmsten der Armen zu dienen – denen, die nichts haben. Ich begrüsse es, dass der Papst alle Medien nutzt, um die von der Heilsarmee seit fast 150 Jahren vertretenen Anliegen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zurückzutragen.“
Wie das Welternährungsprogramm berichtet, haben 842 Millionen Menschen weltweit nicht genug zu essen. Unzureichende Ernährung ist die Ursache für nahezu die Hälfte (45 Prozent) der Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren – 3,1 Millionen Kindern im Jahr. Viele weitere können sich aufgrund chronischer Unterernährung nicht richtig entwickeln. In den Entwicklungsländern sitzen 66 Millionen Grundschulkinder hungrig im Unterricht, davon 23 Millionen allein in Afrika.
Gleichzeitig werden in der entwickelten Welt Lebensmittel in bisher nie gekanntem Ausmaß verschwendet. Laut einem kürzlichen Bericht aus Großbritannien landeten pro Haushalt im Schnitt 24 Mahlzeiten pro Monat im Müll – insgesamt verderben allein in diesem Land jährlich 4,2 Millionen Tonnen Lebensmittel.
„Als Leiter einer Heilsarmee, die heute in 126 Ländern tätig ist, möchte ich erneut zu einem verstärkten Kampf gegen den Hunger aufrufen. Heilsarmeeprojekte auf der ganzen Welt tragen ihren Teil dazu bei, indem sie die Ärmsten der Welt mit den Mitteln ausstatten, um Feldfrüchte anzubauen oder Vieh zu halten. Mikrokreditprogramme ermöglichen es Menschen, Unternehmen zu gründen, die genug Ertrag abwerfen, damit sie ihre Familien ernähren können. Auch in den Industrieländern helfen Lebensmittelausgaben und Ernährungsprogramme der Heilsarmee den schwächsten Gliedern der Gesellschaft“, so General Cox.
Leider kratzen diese hervorragenden Programme nur an der Oberfläche des Problems. Daher appelliert General Cox im Namen der Heilsarmee an die führenden Politiker der Welt, mit gerechter Politik und wirtschaftlichem Engagement zur Lösung dieses weltweiten Problems zusammenzuarbeiten. Desweiteren ruft André Cox alle Heilsarmee-Mitglieder und andere Menschen auf, ihr eigenes Leben zu überprüfen, sich über dieses komplexe Thema zu informieren und ihren persönlichen Lebensstil zu verändern, bis dahin, darüber nachzudenken, woher unser Essen kommt und was wir essen. Unsere Antwort müsse bei unserem eigenen Verhalten beginnen.
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