Internationaler Leiter der Heilsarmee ruft zu stärkerem Kampf gegen den Hunger auf
Botschaft des Generals André Cox
London – General André Cox ruft die weltweite Heilsarmee auf, gemeinsam mit ihm die Forderung von Papst Franziskus zur Abschaffung des Hungers in der Welt aufzugreifen. Der General sagt: „Aus den Reaktionen der Medien und von Christen aller Konfessionen wird deutlich, dass die Aufrufe des Papstes zu einem einfachen Leben Resonanz finden. Als Salutisten sind wir berufen, den ärmsten Menschen der Welt zu dienen – denen, die nichts haben. Ich begrüße es, dass Papst Franziskus die Anliegen, für die sich die Heilsarmee seit fast 150 Jahren einsetzt, durch die Medien wieder in die Öffentlichkeit gerückt hat.“
Der Aufruf des Papstes zur Abschaffung des Hungers ist einer der Wege, durch die er die römisch-katholische Kirche, wie Nancy Gibbs (Redaktionsleiterin, Time Magazine) sagt, „ins Zentrum der wichtigsten Debatten unserer Zeit“ gesetzt hat. Seine einfache, gegenwartsbezogene Art brachte ihm den Titel „Mann des Jahres 2013“ des Time Magazine ein.
Wie das Welternährungsprogramm berichtet, haben 842 Millionen Menschen weltweit nicht genug zu essen. Unzureichende Ernährung ist die Ursache für nahezu die Hälfte (45 Prozent) der Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren – 3,1 Millionen Kindern im Jahr. Viele weitere können sich aufgrund chronischer Unterernährung nicht richtig entwickeln. In den Entwicklungsländern sitzen 66 Millionen Grundschulkinder hungrig im Unterricht, davon 23 Millionen allein in Afrika.
Gleichzeitig werden in der entwickelten Welt Lebensmittel in bisher nie gekanntem Ausmaß verschwendet. Laut einem kürzlichen Bericht aus Großbritannien landeten pro Haushalt im Schnitt 24 Mahlzeiten pro Monat im Müll – insgesamt verderben allein in diesem Land jährlich 4,2 Millionen Tonnen Lebensmittel.
Der General fährt fort: „Vor etwas über einem Jahrhundert hielt William Booth, Gründer und erster General der Heilsarmee, eine Rede, in der er versprach, gegen das Unrecht in der Welt zu kämpfen. Es scheint unglaublich, dass die Übel, gegen die er zu kämpfen gelobte, trotz aller technischen Fortschritte der letzten Jahre auch heute noch in unserer Gesellschaft präsent sind: ‚Solange Kinder Hunger leiden müssen, wie sie es jetzt tun‘, sagte er, ‚will ich kämpfen!‘
Als Leiter einer Heilsarmee, die heute in 126 Ländern tätig ist, möchte ich erneut zu einem verstärkten Kampf gegen den Hunger aufrufen. Heilsarmeeprojekte auf der ganzen Welt tragen ihren Teil dazu bei, indem sie die Ärmsten der Welt mit den Mitteln ausstatten, um Feldfrüchte anzubauen oder Vieh zu halten. Mikrokreditprogramme ermöglichen es Menschen, Unternehmen zu gründen, die genug Ertrag abwerfen, damit sie ihre Familien ernähren können. Auch in den Industrieländern helfen Lebensmittelausgaben und Ernährungsprogramme der Heilsarmee den schwächsten Gliedern der Gesellschaft. Leider kratzen diese hervorragenden Programme nur an der Oberfläche des Problems.“
Der General sagt weiter: „Eine der größten Stärken der Heilsarmee besteht darin, dass sie mitten im Zentrum von Ortschaften auf der ganzen Welt vertreten ist. Heute rufe ich die Millionen von Menschen, die die Heilsarmee als ihre Kirche bezeichnen, auf, Stellung zu beziehen. Wir müssen beten – den Gott der Gerechtigkeit anrufen, dass er die Herzen derjenigen bewegt, die Macht und Einfluss haben, um die Welt zu verändern.
Wir appellieren an die führenden Politiker der Welt, mit gerechter Politik und wirtschaftlichem Engagement zur Lösung dieses weltweiten Problems zusammenzuarbeiten. Und wir rufen Salutisten und andere Menschen auf, ihr eigenes Leben zu überprüfen, sich über dieses komplexe Thema zu informieren und ihren persönlichen Lebensstil zu verändern, bis dahin, darüber nachzudenken, woher unser Essen kommt und was wir essen. Unsere Antwort muss mit unserem eigenen Verhalten anfangen, was uns an den alten Rat erinnert, ‚einfach zu leben, damit andere einfach leben können‘.
Ich weiß, dass ich mich darauf verlassen kann, dass die Salutisten weltweit sich gemeinsam mit Kommandeurin Silvia Cox und mir verstärkt das Versprechen des Gründers unserer Bewegung zu eigen machen werden: ‚Solange Menschen Hunger leiden, will ich kämpfen!‘ Lassen Sie uns gemeinsam auf ein Ende des Hungers in der Welt hinarbeiten.“