Mit dem Lastenrad unterwegs zu Menschen in Not

„Wenn die Menschen nicht zu uns kommen,
dann müssen wir eben zu ihnen gehen.“

Dieser Leitsatz von General William Booth, dem Gründer der Heilsarmee, beschreibt unser neues Projekt sehr gut. Mit dem Lastenfahrrad können wir schnell, flexibel und umweltschonend die Menschen an Orten erreichen, die für große Autos nicht zugänglich sind. Im Stauraum des Fahrrads transportieren wir Getränke und Lebensmittel, die wir den Menschen in bestimmten Brennpunkten überreichen wollen. Außerdem haben wir immer ein offenes Ohr für die Sorgen der Menschen.

In 15 Städten in ganz Deutschland setzen wir Lastenfahrräder ein, um die Menschen umweltschonend unterstützen zu können.

Korps Chemnitz

Viele Menschen freuen sich auf heiße Sommertage, die sie mit einem Eis oder einem Nachmittag im Freibad verbringen können. Doch Menschen auf der Straße haben es schwer, Zuflucht vor der Hitze zu finden. Für sie ist genügend Trinkwasser lebensnotwendig. Deshalb machen sich Heilsarmeeoffizier Matthias Lindner und sein Team der Heilsarmee Chemnitz im Sommer regelmäßig mit dem Lastenfahrrad auf den Weg in Parks und Innenstädten, um die Menschen mit Wasser und Essen zu versorgen. Doch neben der praktischen Hilfe ist es dem Team der Heilsarmee Chemnitz auch wichtig, über weitere Hilfsmöglichkeiten zu informieren. „Unser Ziel ist es, dass die Menschen langfristige Hilfe bekommen", so der Heilsarmeeoffizier.

„Mit dem Lastenfahrrad können wir den Menschen besser und schneller helfen."
Es ist 23 Uhr abends, als das Handy von Matthias Lindner klingelt. Statt sich über den späten Anruf zu wundern, nimmt der Heilsarmeeoffizier aus Chemnitz den Anruf sofort entgegen. Kurze Zeit später schwingt er sich bei Minustemperaturen auf sein Lastenfahrrad. Er hat einen Hinweis bekommen, dass sich zwei Männer ohne Schutz vor der Kälte in der Innenstadt aufhalten. „Im Winter bekommen wir ungefähr dreimal die Woche einen solchen Anruf über unsere Notfallnummer. Dann heißt es für uns, Schlafsäcke und heiße Getränke einpacken und nachsehen, ob jemand Soforthilfe benötigt." Die Uhrzeit spielt für die Heilsarmee Chemnitz keine Rolle.

Das Lastenfahrrad ist für das Team um Kapitän Matthias Lindner während der Kältehilfe eine große Unterstützung. Um die Menschen vor dem Erfrieren zu schützen, wurde eine Notfallnummer eingerichtet, mit der hilfsbedürftige Menschen auf der Straße gemeldet werden können. Erreicht ein solcher Anruf Matthias Lindner, packt er das Lastenfahrrad mit Hilfsgütern, wie Schlafsäcke, Mützen, Handschuhe, warme Getränke und Lebensmittel, und macht sich schnell auf den Weg zur genannten Stelle. Das Lastenfahrrad bietet gerade für diese Hilfsarbeit einen enormen Vorteil zum Einsatzwagen. Matthias Lindner erklärt: „Wir haben die Kältehilfe auch mit dem Einsatzwagen gemacht. Die Herausforderung ist, dass viele Obdachlose in der Innenstadt sind, dort kommen wir mit dem Auto nicht hin. Wir mussten häufig weiter weg parken, und haben uns mit den Hilfsgütern bepackt. Nach der Ausgabe mussten wir dann zurück zum Einsatzwagen laufen, um Nachschub zu holen. So hat ein Einsatz in der Nacht bis zu drei Stunden gedauert. Mit dem Lastenfahrrad können wir direkt zu den Menschen hinfahren und sie mit dem Nötigsten versorgen, um sie vor dem Erfrieren zu bewahren. Und wir haben immer alles direkt mit dabei. Mit dem Lastenfahrrad können wir den Menschen besser und schneller helfen."

Korps Guben

In Guben in Brandenburg wird das Lastenfahrrad für besondere Veranstaltungen genutzt. Auf einem Kinderfest überraschte Wencke Wanke und ihr Team die Kinder mit vielen verschiedenen Spielen, die sie aus dem großen Stauraum des Lastenfahrrads hervorholten. „Die Kinder hatten einen riesen Spaß,“ erzählt die Leiterin des Korps Guben. Zukünftig wird das Fahrrad auch auf Spielplätzen eingesetzt, um für die Kinder und Familien da zu sein. „Mit dem Fahrrad sind wir nicht auf die steigenden Spritpreise angewiesen und außerdem macht es Spaß und die Leute sehen uns auf der Straße, so kommen wir ins Gespräch“, erklärt Wencke Wanke die Vorteile des Lastenfahrrads.

Korps Hannover

Auch für Leutnantin Christine Tursi stehen die Kinder im Mittelpunkt. Jede Woche kümmert sie sich mit ihrem Team um die Kinder des Rotlichtviertels in Hannover. „Wir freuen uns sehr, dieses Lastenfahrrad zu haben“, erzählt sie, „wir benutzen das jede Woche für unser Kinderprogramm ‚Leuchtturmprojekt‘ und da können wir ganz viele Spielzeuge, Snacks und Getränke einpacken, das bringen wir dann alles zum Spielplatz.“ Außerdem möchten sie die Menschen besuchen, die nicht zu ihnen ins Korpsgebäude kommen können, Essen und Getränke verteilen und ihnen zuhören. Besonders im Winter fährt das Team der Heilsarmee Hannover zu den Menschen, die die Nacht im Freien verbringen müssen und schenken ihnen warme Getränke aus. „Wir sind einfach immer für Menschen unterwegs.“

Korps Berlin Südwest

„Der Vorteil des Lastenfahrrads ist, dass wir direkt an die Leute drankommen können und es eine geringere Hürde zwischen uns und den Menschen gibt“, erklärt Oberstleutnant David Bowles, Leiter des Korps Berlin-Südwest. Er und sein Team fahren wöchentlich in die Parks und auf die öffentlichen Plätze Berlins. „Das Konzept ist, Senioren, die einsam sind, zu treffen und mit ihnen zu sprechen und ihnen etwas anzubieten.“ Im Winter soll vor allem dafür gesorgt werden, dass die Menschen auf der Straße vor dem Erfrieren sicher sind, dazu sollen mithilfe des Lastenfahrrads Decken, Sheltersuits und warme Getränke verteilt werden. Für David Bowles ist jede Fahrt mit dem Lastenfahrrad ein schönes Erlebnis. „Die Leute sind offen, das erleben wir jedes mal. Wenn wir einfach ankommen und ‚Hallo‘ sagen, merken wir, dass sie mit jemanden sprechen wollen und wir merken, dass sie ein geistliches Zuhause brauchen.“

Korps Kassel

„In Kassel gibt es eine Fußgängerzone, in die man nicht mit dem Auto reinfahren kann. Mit unserem Lastenfahrrad geht das sehr einfach“, sagt Major Michael Geymeier, Leiter des Korps Kassel, „Wir möchten uns damit um die Menschen kümmern, um die sich sonst keiner kümmert.“ Außerdem wird das Fahrrad auch für bestimmte Aktionen verwendet. Zum Beispiel ist die Zuckerwatten-Maschine, die in den Stauraum des Fahrrads gestellt wird, eine große Attraktion für Kinder. Ein Projekt ist zudem die sogenannte ‚Gulaschkanone‘. „Ich möchte das Lastenfahrrad gerne als mobile Suppenküche verwenden und die Menschen mit einer warmen Mahlzeit unterstützen.“

Werden Sie Lastenrad-Pate!

Neben diesen Konzepten ist die Nutzung des Lastenfahrrads auch in Chemnitz, Hamburg, Leipzig, Lübeck, Frankfurt, Fürth, Nürnberg, Bremen, Naumburg und Meißen vorgesehen. Um unsere Fahrzeugflotte mit Las­ten­fahr­rä­dern auf­zu­stocken, bitten wir um Ihre Hilfe. Ein elektronisches Lastenfahrrad, welches für unsere Einsätze am besten geeignet wäre, kostet rund 3.000 Euro. Wir benötigen mehrere dieser Räder für unsere Standorte in Deutschland.

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Mit 90 €

unterstützen Sie uns beim Kauf eines Lastenfahrrads.

Mit 46 €

finanzieren Sie die jährlichen Wartungskosten für ein Suppen-Bike.

Mit 20 €

können wir 30 gut belegte Brötchen, heißen Tee und eine nahrhafte Suppe an Bedürftige verteilen.

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Wir aber, die wir stark sind, sollen
der Schwachen Gebrechlichkeit tragen.

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