Motiviert zu helfen

Wir waren motiviert zu helfen, wussten aber zunächst nicht wie und wo. Genau so ging es mir als die Flüchtlinge aus der Ukraine nach Wuppertal kamen. Ich gehöre schon sehr lange zur Heilsarmee und mir ist und war es immer wichtig, nicht nur über Gottes Liebe zu reden, sondern auch anzupacken - Nächstenliebe praktisch zu leben.

Meine Schwester erzählte mir von der Menschenmenge, die sie beim Vorbeifahren bei der Tafel gesehen hat. Und mir wurde sofort klar - dort möchte ich helfen. Da ich aktiv in der Kinder - und Jugendarbeit engagiert bin, sprach ich die Mädchen der 16+ Gruppe an, ob sie nicht auch bei der Tafel mithelfen wollen. Die Idee fanden sie gut und wollten darüber nachdenken. Eine Jugendliche hatte ein wenig Bedenken und stand der ganzen Sache skeptisch gegenüber. Sie meinte: „Ich schaue es mir an und wenn es für mich nichts ist, bin ich raus." Ich dachte, sie wird nicht lange dabei sein. Dann wurde aber auch in unserer Gemeinde überlegt, wie wir selber bei uns in der Bartholomäusstraße helfen könnten. Aber dafür fehlen uns die Mittel und vor allem die Mitarbeiter/innen.

Ich erzählte den Gemeindemitgliedern von der Idee bei der Tafel zu helfen, etwas zu unterstützen was in unserer Nähe ist und, dass evtl. die jungen Leute sich mit einbringen wollten. Diese Idee wurde positiv aufgenommen. Der Frauenkreis wollte sich auch aktiv beteiligen und so habe ich einen Termin bei der Tafel gemacht und unsere Hilfe angeboten. Nun helfen wir schon einige Monate samstags bei der Tafel. Von den Jugendlichen helfen nur einige aber das junge Mädchen mit den Bedenken war bis jetzt die, die von uns allen am meisten geholfen hat. Nicht nur samstags sondern auch freitags. Gott lenkt oft auch unsere Bedenken und Zweifel und schenkt uns Zeit und Freude zum Dienen. Ich selber kann leider nur samstags in der Küche helfen, da ich sonst bis 16 Uhr im Dienst bin. Es macht mir große Freude und ich bin manchmal erstaunt, wie schnell 130 bis 150 Essen verteilt sind - leider bekommen die letzten Menschen nicht von allem etwas ab. Aber niemand geht ohne ein warmes Essen. Richtig toll, wie gut alles in der Küche organisiert ist. Danke an die Tafel für die tolle und wichtige Arbeit.

Conny Schaumkessel

Erfahrungsbericht Jamie Borgschulte

„Ein paar Wochen nach unserer Überlegung, wie wir soziale Einrichtungen in Wuppertal unter­stützen können, begann mein erster Einsatz bei der Wuppertaler Tafel.

Vor Ort durfte ich zunächst freitags bei der Lebensmittelausgabe helfen. Ich wurde freundlich von allen Mitarbeitern aufgenommen und es bildete sich schnell eine schöne Arbeits­atmosphäre.

Eine meiner Aufgaben war es, den Bedürftigen Tiefkühlware auszuhändigen. Hier ist es gar nicht so leicht, jedem gerecht zu werden. Aktuell wird weniger Ware geliefert als noch vor ein paar Monaten, das heißt, die Ware muss gleichmäßig verteilt werden und im besten Fall für zwei Wochen reichen.

Die Bedürftigen kommen allein, mit ihren Kindern und auch mit dem Rest ihrer Familie.

Unter anderem half ich auch samstags bei der Essensausgabe. Hier wird das Essen aktuell noch fertig verpackt ausgegeben. Das heißt, der Koch bereitet das warme Essen vor und wir verteilen es an die Bedürftigen.

Eine meiner Aufgaben war es auch, die Thermo-Behälter der mobilen Essensausgabe zu reinigen. Durch verschiedene Gespräche über die aktuelle Situation und der Austausch mit den Mitarbeitern über private und berufliche Themen, entstand auch hier eine großartige Atmosphäre.

Es freut mich sehr, dass ich vielen ein Lächeln ins Gesicht zaubern und so viel Dankbarkeit erfahren darf.“

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