Ohne Wohnung keine Arbeit
Alexander lebt im Haus Windeck der Heilsarmee Frankfurt
Alexander Pozzo lebt seit fünf Monaten im Haus Windeck der Heilsarmee in Frankfurt am Main. Der gebürtige Ghanaer versucht seit 1991 in Deutschland Fuß zu fassen. Die deutsche Staatsbürgerschaft hat der circa vierzig Jährige bereits, doch bisher fehlt ihm das Wichtigste im Leben: „Meine Frau und mein Sohn leben in Ghana. Wir telefonieren viel aber sie fehlen mir sehr.“
Alexander Pozzo wurde in Ghana geboren, dem Heimatland seines Vaters, während seine Mutter aus Liberia stammt. Wie viele seiner Bekannten versucht auch er, seinem Leben eine neue Perspektive zu geben, als er 1991 nach Deutschland einreist. Sein Wunsch ist es, in Deutschland leben und arbeiten zu dürfen. In Nürnberg findet er tatsächlich schnell Arbeit und erhält in den Jahren darauf die deutsche Staatsbürgerschaft. „In Nürnberg ging es mir lange gut, doch irgendwann gab es dort keine Arbeit mehr. Ich wurde entlassen und wusste nicht, was ich tun sollte“, erklärt er rückblickend. Alexander hatte große Angst auf der Straße zu landen. Außerdem waren seine Gedanken bei seiner Frau und seinem kleinen Sohn, die er ohne Arbeitsstelle nicht unterstützen konnte.
Schließlich bekam er den Tipp von einem Neffen, nach Frankfurt zu ziehen, da es dort freie Arbeitsplätze geben solle. Alexander verließ Nürnberg, die Stadt, die er als seine Heimatstadt betrachtet und zog nach Frankfurt. In seiner Situation war es jedoch fast unmöglich, in Frankfurt eine bezahlbare Wohnung zu finden und ohne festen Wohnsitz ist es schwierig, für eine Arbeitsstelle in Betracht zu kommen. Die Sozialwohnungen der Heilsarmee waren Alexanders Rettung. „Ich bin so froh, dass ich hier wohnen kann“, erklärt Alexander fröhlich und schaut sich in seinem Zimmer des Wohnheims der Heilsarmee Frankfurt um. Das Haus Windeck bietet 32 Männern ein Zimmer zu sehr geringen Kosten an. Viele wohnungslose Menschen befinden sich auf einer Abwärtsspirale, denn ohne Arbeit gibt es kein Geld für eine Wohnung, aber ohne eine Wohnung ist es vielen unmöglich, eine Arbeit zu finden. Durch die Sozialwohnungen wird diese Spirale unterbrochen. „Unsere Bewohner werden kurzfristig über Zeitarbeitsfirmen angestellt und wieder entlassen. Diese finanzielle Unsicherheit würde es ihnen in einem normalen Mietverhältnis unmöglich machen, immer rechtzeitig die Miete zu zahlen“, erklärt Stefen Müller, der mit seiner Frau Monica die Heilsarmee in Frankfurt leitet. Sie halten den Bewohnern häufig den Rücken frei und haben immer ein offenes Ohr für sie.
Alexander Pozzo, der mittlerweile seit fünf Monaten im Haus Windeck wohnt, ist gerade in einer solchen Situation. Erst hatte er am Flughafen im Bereich der Security einen Arbeitsplatz inne gehabt, doch dann wurde er kurzfristig wieder entlassen. Seitdem sucht er eine neue Stelle. „Ich würde alles machen, aber die Arbeit am Flughafern in der Security hat mir am meisten Spaß gemacht“, erklärt er, „ich kam mit vielen interessanten Leuten aus verschiedenen Ländern in Kontakt.“ Alexander ist ein sehr offener Mensch, der sich gut mit Menschen unterschiedlicher Herkunft versteht, daher fühlt er sich in Frankfurt sehr wohl. Doch sein Lächeln ist getrübt, da er seine Familie sehr vermisst. „Ich möchte gerne, dass mein Sohn in Deutschland in die Schule gehen kann.“ Doch um seine Frau und sein Kind nach Deutschland zu holen, fehlt ihm das Geld. Deshalb schreibt er viele Bewerbungen, um wieder eine Arbeit zu finden. Das Haus Windeck der Heilsarmee in Frankfurt ist ihm eine wertvolle Stütze für seine Träume und Ziele.