PREPARE-Seminar: Bereit für die Katastrophenhilfe

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des PREPARE-Seminars in Warschau.

Wie setzt man innerhalb von vier Tagen eine funktionierende und menschenwürdige Unterkunft für 250 Familien auf, die wegen einer Flutkatastrophe ihre Häuser verlassen mussten? Diese Frage konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des PREPARE-Seminars der Heilsarmee, das vom 10. bis zum 15. September 2023 in Warschau stattfand, am letzten Seminartag fundiert beantworten. Schließlich hatten sie im Rahmen der Fortbildung gelernt, wie man sich auf die Möglichkeit einer Katastrophe vorbereitet, um im Fall der Fälle schnell und strukturiert reagieren zu können.

Klare Leitlinien für wirkungsvolle Hilfe

Damaris Frick, Leiterin des International Emergency Service der Heilsarmee, und ihr Mitarbeiter Kapitän Matthew Beatty führten mit großer Kompetenz, vielen anschaulichen Beispielen aus ihren weltweiten Einsätzen und einer guten Portion Humor durch die Woche. Den roten Faden bildete das sogenannte SPHERE-Handbuch, in dem internationale Standards und viele Orientierungshilfen für Katastropheneinsätze festgelegt sind. Mit ihrer Hilfe lassen sich ganz unterschiedliche Hilfseinsätze sehr genau planen und durchführen. Und zwar so, dass sowohl die physischen als auch die psychischen und spirituellen Bedürfnisse der betroffenen Menschen berücksichtigt werden. Viele Leitlinien für die Unterstützung von Menschen in Not finden sich natürlich auch in der Bibel. Darauf nahmen Frick und Beatty immer wieder Bezug und zeigten etwa am Beispiel von 1. Mose 41, 1-57 auf, wie vorausschauende Planung drohende Katastrophen abmildern oder verhindern kann.

Erfahrungsaustausch und gemeinsames Gebet

Die Seminar-Teilnehmenden waren aus verschiedenen Städten Polens sowie aus Deutschland, Litauen, Lettland und der Tschechischen Republik nach Warschau gekommen. Fast alle hatten schon Erfahrung mit Katastropheneinsätzen, zum Beispiel bei Flutkatastrophen, Brandfällen, Terroranschlägen und bei der Arbeit mit Geflüchteten. Alle wünschten sich Informationen und konkrete Handlungsleitfäden, um solche schwierigen Situationen in Zukunft noch besser bewältigen zu können. Diese Erwartung hat das Seminar auf jeden Fall erfüllt.

Neben den fachlichen Inhalten waren das gemeinsame Gebet und der persönliche Erfahrungsaustausch über Länder- und Sprachgrenzen hinweg ein wichtiger Bestandteil des Seminars. Besonders eindrücklich fanden viele Teilnehmende die Gespräche mit Geflüchteten aus der Ukraine, die heute in Polen leben und dort von der Heilsarmee unterstützt werden. Oleg Samoilenko und Dominika Domanska, die das Korps und das Familienzentrum der Heilsarmee in Warschau leiten, hatten diese Begegnungen möglich gemacht. Die Geflüchteten berichteten von ihrer Flucht und ihrem heutigen Leben in Polen. Dabei kamen schlimme Erfahrungen und große Sorgen zur Sprache. Aber auch die neue Hoffnung und Zuversicht, die die Betroffenen durch die Unterstützung der Heilsarmee finden konnten.

Als nun die sieben reichen Jahre um waren im Lande Ägypten, da fingen an die sieben Hungerjahre zu kommen, wie Josef gesagt hatte. Und es ward eine Hungersnot in allen Landen, aber in ganz Ägyptenland war Brot.

1. Moses 41, 53-55

Zurück