Brennpunkt Obdachlosigkeit

Die Heilsarmee im Einsatz. In vielen Städten - wie hier am Kottbusser Tor in Berlin – hilft die Heilsarmee Obdachlosen und Bedürftigen mit ihren Einsatzwagen. Foto: Uwe Schwarze

Jedes Jahr verteilt die Gemeinde der Heilsarmee in Berlin rund 12.000 Mahlzeiten und 10.000 Getränke an Bedürftige, darunter sind viele wohnungslose und obdachlose Menschen. Oft werden die Helferinnen und Helfer gefragt, wie man denn Obdachlosen und Bettelnden begegnen soll. Alexandros Schmachtel, Programmdirektor Soziales vom Territorialen Hauptquartier der Heilsarmee in Köln, sagt, wie man helfen kann.

Wie begegnet man obdachlosen Menschen in der Stadt?

Die meisten Menschen freuen sich, wenn sie wahrgenommen werden. Sie schätzen einen freundlichen Gruß, ein Lächeln oder ein nettes Wort.

Was kann man noch tun?

Wenn Sie helfen wollen, fragen Sie gezielt nach. Lebensmittel in Dosen aber auch Bananen oder Äpfel lassen sich gut weitergeben. Manche packen auch Hygienebeutel mit Zahnbürste, Zahnpasta und Pflastern. Im Herbst oder Winter helfen Outdoor-Schlafsäcke, Isomatten oder Handschuhe.

Soll man bettelnden Menschen Geld geben?

Auf diese Frage gibt es leider pauschal keine richtige Antwort. Aber es ist nicht auszuschließen, dass das Geld beim Spirituosenhändler, Dealer oder Bettelbanden-Chef landet. Hier sollte man sich auf sein Bauchgefühl verlassen. In vielen Großstädten gibt es Hilfen für Bedürftige, zum Beispiel von der Heilsarmee. Wenn Sie an diese Organisationen spenden, kommt die Hilfe an.

Und wenn man auf der Straße gezielt angesprochen wird?

Wir sollten obdachlosen Menschen respektvoll begegnen. Gleichzeitig brauchen wir kein schlechtes Gewissen zu haben, auch mal "Nein" zu sagen. Bei aller Hilfsbereitschaft ist es immer wichtig, sich selbst zu schützen. Geben Sie weder Ihre Adresse noch Ihre Telefonnummer weiter. Vermitteln Sie Menschen in Not an Organisationen, die darauf spezialisiert sind.

In den Innenstädten liegen Obdachlose manchmal hilflos in Hauseingängen. Was tun?

Wenn die Menschen schlafen, sollte man sie in Ruhe lassen. Geht es der Person aber offensichtlich nicht gut, sollte man nachfragen und gegebenenfalls einen Krankenwagen rufen.

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