Soll man bettelnden Menschen Geld geben?
Oft verbringen obdachlose Menschen die Tage draußen, da sie die Notunterkünfte tagsüber verlassen müssen. Dort sind sie Hitze, Wind und Wetter ausgesetzt - und den herabschauenden Blicken von Passanten. Alexandros Schmachtel, Programmdirektor Soziales vom Territorialen Hauptquartier der Heilsarmee in Köln, sagt, wie man helfen kann.
Wie begegnen Sie obdachlosen Menschen in der Stadt?
Die meisten Menschen freuen sich, wenn sie wahrgenommen werden. Sie schätzen einen freundlichen Gruß, ein Lächeln oder ein nettes Wort.
Was kann man noch tun?
Wenn Sie helfen wollen, fragen Sie gezielt nach. Lebensmittel in Dosen aber auch Bananen oder Äpfel lassen sich gut weitergeben. Manche packen auch Hygienebeutel mit Zahnbürste, Zahnpasta und Pflastern. Wenn es im Herbst wieder kälter wird, helfen Outdoor-Schlafsäcke, Isomatten oder Handschuhe.
Soll man bettelnden Menschen Geld geben?
Auf diese Frage gibt es leider pauschal keine richtige Antwort. Aber es ist nicht auszuschließen, dass das Geld beim Spirituosenhändler, Dealer oder Bettelbanden-Chef landet. Hier sollte man sich auf sein Bauchgefühl verlassen. In vielen Großstädten gibt es Hilfen für Bedürftige, zum Beispiel von der Heilsarmee. Wenn Sie an diese Organisationen spenden, kommt die Hilfe an.
Und wenn man auf der Straße gezielt angesprochen wird?
Wir sollten obdachlosen Menschen respektvoll begegnen. Gleichzeitig brauchen wir kein schlechtes Gewissen zu haben, auch mal "Nein" zu sagen. Bei aller Hilfsbereitschaft ist es immer wichtig, sich selbst zu schützen. Geben Sie weder Ihre Adresse noch Ihre Telefonnummer weiter. Vermitteln Sie Menschen in Not an Organisationen, die darauf spezialisiert sind.
In den Innenstädten liegen Obdachlose manchmal hilflos in Hauseingängen. Was tun?
Wenn die Menschen schlafen, sollte man sie in Ruhe lassen. Geht es der Person aber offensichtlich nicht gut, sollte man nachfragen und gegebenenfalls einen Krankenwagen rufen.