Territoriale Festveranstaltung
Säen wachsen ernten in der Heilsarmee für Menschen
„Wir möchten heute gemeinsam sehen, welche wundervollen Taten Gott in unserem Territorium tut und welche Dinge er noch durch uns bewirken kann.“ Mit diesen Worten begrüßte Oberst Cedric Hills die über 150 Besucher der ersten Territorialen Festveranstaltung in Berlin.
Das erste große interne Heilsarmeetreffen zog Salutisten, Offiziere, Mitglieder und Mitarbeitende in den Saal des Korps Berlin - Südwest, um sich miteinander auszutauschen und über verschiedene großartige Projekte in Deutschland, Litauen und Polen zu sprechen. Das Motto „Säen wachsen ernten“ spricht davon, dass die Heilsarmee Arbeit in soziale und christliche Projekte steckt, woraus Früchte für die Menschen entstehen werden. Im Mittelpunkt dessen steht Gott, dem Cedric Hills im Gebet für seine Treue und Begleitung dankte. Dem wurde anschließend durch das Lied „Du bist gut“ von dem Lobpreisteam des Korps Berlin Südwest Ausdruck verliehen.
Internationale Projekte Polen und Litauen
Das Territorium besteht aus drei Ländern, Deutschland, Litauen und Polen. Cedric Hills stellte heraus, dass die Länder und die Heilsarmee in diesen Ländern Unterschiede haben mögen, doch die eine Gemeinsamkeit, die sie verbindet, die wichtigste ist, nämlich Jesus Christus. Daraufhin stellte sich Major Christian Paulsson vor. Er und seine Frau Anna-Lena Paulsson leiten seit kurzem die Heilsarmee in Polen. In den vier Korps werden einige Projekte angeboten. Besonders herauszustellen sind die Kinder- und Jugendarbeit und die Essens- und Kleiderausgabe für bedürftige Menschen.
Die Heilsarmee in Litauen stellte sich durch Susanne Kettler-Riutkenen in einer Videobotschaft vor. Genau wie die Heilsarmee in Polen ist die Heilsarmee in Litauen sehr engagiert in der Flüchtlingshilfe seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine. Sie bieten Englischunterricht für Erwachsene und Kinder an, verteilen Lebensmittel, Erste-Hilfe-Sets und andere wichtige Gebrauchsgegenstände. Susanne Kettler-Riutkenen stellte auch nochmal die Bedeutung des Mottos heraus: „Unsere Aufgabe ist es, zu säen, wir würden gerne ernten, aber bis dahin ist es immer ein Prozess.“
Projekte in Deutschland – für Kinder, Bedürftige und Künstler
Auch in Deutschland gibt es einige Lebensmittel- und Essensausgaben. Stellvertretend zeigte ein Video von Kapitän Markus Piechot einen Einsatz der Heilsarmee in Stuttgart. Jeden Samstag, Sonntag und Feiertag fährt er mit dem Einsatzwagen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden unter die König-Karls-Brücke, um mehr als 80 Besuchern mit Lebensmittel zu versorgen.
Das Korps Chemnitz stellte das Projekt Bibel-Checker durch ein Video vor, in dem die Jugendlichen beantworten, was Bibel-Checker für sie bedeutet: „Gemeinschaft, Freunde, Lernen, Spaß und Freude mit Gott, das Herz der Gemeinde, eine coole und intensive Zeit mit den Menschen und mit Gott, ein schöner Abschluss des Tages.“
Die Theologie und Ethik Kommission um Majorin Constanze Pfund stellte in einem Video ein Arbeitsheft vor, welches dem Thema „Geht dem Schlimmsten nach“ gewidmet ist. Das Heft soll ermutigen, weiterzudenken, zu hinterfragen und den Auftrag der Heilsarmee sinnvoll auf heute anzuwenden.
Ein besonderes Projekt stellte Leutnantin Christine Tursi vor. Sie wirkt mit ihrem Team mitten im Rotlichtviertel, baut Beziehung zu den Frauen auf, um ihnen Trost und Kraft zu geben und ist mit einem Kinderprogramm für die Kinder des Rotlichtviertels da. „Die Kinder bekommen Hausaufgabenhilfe, sie können hier spielen, sie werden unterstützt, sie lernen zu träumen und haben die Möglichkeit, Kind zu sein“, erzählte Christine Tursi in einem Video.
Auch bei der Kita Volltreffer aus Berlin stehen die Kinder im Mittelpunkt. In einem Video stellte das Team der Kita das Projekt „Sprache – weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ vor. In einer kleinen Bücherei können sich die Kinder mit Geschichten aus Büchern vertraut machen.
Ebenfalls in Berlin befindet sich The Limelight Collective. Das Team unter der Leitung von Shaw Coleman geht einen besonderen Weg, um Menschen mit Gott vertraut zu machen, nämlich über die Kunst. „Das Ziel ist es, durch Kreativität mit Gott in Verbindung zu treten und uns von ihm leiten zu lassen“, erklärte Shaw Coleman.
Abteilungen in der Zentrale – Unterstützung für die Standorte der Heilsarmee
Majorin Claudia Klingbeil, Direktorin für Programm, sprach von der Herausforderung der Reorganisation, die sie als „Wirken und Reagieren im Kontext vorhandener Strukturen“ beschrieb. Trotz dieser Schwierigkeiten betonte sie die Basisaufgabe der Programmabteilung: „Wir möchten Leben fördern und nicht Leben behindern.“ Durch Mitarbeitergespräche, teambildende Maßnahmen und Besuche von verschiedenen Heilsarmeestandorten, möchte die Programmabteilung die Korps und Einrichtungen unterstützen.
Major Achim Janowski stellte zwei Abteilungen der Heilsarmee vor, die Liegenschaften und das Personal Management. Beide Bereiche waren und sind mit Herausforderungen verbunden. Im Personal Management galt es in den vergangenen Jahren „keine Mitarbeitenden zu entlassen und keine Kurzarbeit anmelden zu müssen“, was auch erfolgreich geschafft wurde, so Achim Janowski. Der Sanierungsstau der Heilsarmeegebäude konnte angegangen werden, ein Beispiel dafür ist das denkmalgeschützte Gebäude auf St. Pauli in Hamburg. Dort werden im Mai die ersten Mieter wieder einziehen. Lieferengpässe von Material und die zunehmende Inflation sind Schwierigkeiten, denen sich das Team der Heilsarmee stellt.
Manfred Simon, Leiter der Abteilung PR und Fundraising der Heilsarmee, stellte ebenfalls ein paar Projekte vor. Gerade während des Ausbruchs des Krieges zwischen Russland und der Ukraine konnten viele Hilfsgelder durch eine schnelle Reaktion der Abteilung gesammelt werden. Das Team stellte sich vor und drückte aus, dass sie vor allem die Offiziere und Mitarbeitenden der Korps und Einrichtungen mit ihrer Arbeit unterstützen möchten.
Die Ernte der Veranstaltung
Gegen Ende der Veranstaltung verdeutlichte Oberstin Lyn Hills die Treue Gottes anhand von Elija, den Gott während der Dürre versorgte. „Gott versorgt uns auch in harten Zeiten mit dem, was wir brauchen. Unsere Aufgabe ist es, Samen der Freundschaft und Hoffnung zu säen.“ Als Symbol und als Erinnerung für diese Worte, durften sich alle Besucher ein besonderes Samentütchen für eine Blumenwiese mitnehmen.
Mit dem letzten Klang der Brass Band der Heilsarmee war die Veranstaltung allerdings noch nicht zu Ende. Im Hof stand der Einsatzwagen mit Kaffee und Kuchen bereit und Offiziere, Soldaten und Mitarbeitende aus Deutschland, Litauen und Polen fanden sich zu inspirierenden Gesprächen zusammen. „Es hat gutgetan, nach Corona endlich wieder alte Bekannte und neue Leute zu sehen“, freute sich Ilja aus Hamburg, „Was mir besonders gefallen hat, ist, dass alles digitaler geworden ist. Wer nicht in Berlin dabei war, konnte alles im Livestream verfolgen oder kann sich später die Veranstaltung im Netz ansehen. Das finde ich sehr gut.“ Auch Johannes aus Hamburg genoss die Veranstaltung sehr: „Als Heilsarmee-Kind habe ich schon viele Veranstaltungen mitgemacht. Es ist immer wieder toll, Menschen aus anderen Korps und Regionen zu treffen und sich auszutauschen. Neu für mich waren die Berichte aus den verschiedenen Abteilungen im Hauptquartier. Sie haben einen guten und transparenten Einblick in die Arbeit vermittelt.“ Rolf und Ursula Metzger, Offiziere im Ruhestand, waren begeistert über die rege Beteiligung: „Es tat gut, mal wieder mehr von der Heilsarmee zu sehen.“
Kersten Rieder aus dem Lobpreisteam fasst die positiven Stimmen zur ersten Territorialen Festveranstaltung passend zusammen: „Es war sehr, sehr ermutigend zu sehen, dass unser Saal bis auf den letzten Platz voll war. Die Gemeinde wächst. Viele sagen mir ‚Es fühlt sich bei euch wie in einer Familie an‘. Das freut mich sehr.“