Topfkollekte: Start der traditionellen Heilsarmee-Spendenaktion
Erlös fließt in soziale Projekte
Die Heilsarmee startet mit Beginn der Adventszeit ihre alljährliche Topfkollekte. In vielen deutschen Innenstädten sammeln Soldaten und Freunde der Heilsarmee in Einkaufsstraßen für Menschen in Not – und machen dabei oft mit einer Blechbläsergruppe oder einer Drehorgel auf sich aufmerksam. Was in den „Topf“ von Passanten eingeworfen wird, fließt in soziale Projekte wie Notunterkünfte für Obdachlose oder besondere Weihnachtsfeiern für arme, einsame oder obdachlose Menschen.
Über 100 Gäste kommen beispielsweise jedes Jahr zur Weihnachtsfeier in die Lübecker Heilsarmee-Gemeinde. Neben wohnungslosen Menschen sind es auch Männer und Frauen, die sich ein festliches Essen einfach nicht leisten können. „Das Schönste für mich ist, wenn unsere Gäste auch für einen Moment ihre drückenden Sorgen vergessen können“, sagt Kapitän Eduard Hilligsberg, Leiter der Heilsarmee-Gemeinde in der Hansestadt.
Seit 1923 gibt es bereits die Topfkollekte in Deutschland. Erstmalig hat die Heilsarmee 1891 in San Francisco auf diese Weise Geld gesammelt, um eine Weihnachtsfeier für bedürfte Menschen finanzieren zu können. Seitdem wurde die Idee oft kopiert und so entwickelte sich die Topfkollekte in der Weihnachtszeit weltweit zu einem unverkennbaren Markenzeichen der Heilsarmee. Heute gehören die musizierenden Heilssoldaten mit ihren Spendentöpfen in vielen Ländern zum Straßenbild im Advent.
Es war im Dezember 1891. Der Heilsarmeekapitän Joseph McFee in San Francisco war fest entschlossen, für die armen Leute seiner Umgebung ein Weihnachtsessen zu organisieren. Doch, wer sollte das bezahlen?
Mit dieser Frage beschäftigt, erinnert er sich an seine Zeit als Matrose in Liverpool in England, wo er beobachtete, wie Passanten am Landesteg für einen wohltätigen Zweck Gaben in einen grossen Topf legten.
Kurz entschlossen holte Joseph McFee bei den Behörden die Bewilligung für eine Sammlung dieser Art am Landesteg der Oakland-Fähre ein und stellte an gut sichtbarer Stelle einen Kochtopf auf. Wer auf die Fähre ging oder von der Fähre kam, musste am Topf vorbei.
Die Idee breitete sich aus. Vier Jahre später stellten bereits 30 Heilsarmee-Korps in der Weihnachtszeit Sammeltöpfe auf, um mit dem Erlös eine Weihnachtsfeier mit Essen und Geschenken für benachteiligte Menschen zu finanzieren.
1898 feierte die Presse die Topfkollekte der Heilsarmee als die „neueste und originellste Sammelaktion“. Der Brauch der Sammeltöpfe ist bis heute erhalten geblieben.
Der Topf am Dreibeinständer ist in vielen Ländern weltweit während der Weihnachtszeit nicht mehr aus den Einkaufsstrassen und Shoppingcentern wegzudenken. Die Topfkollekte der Heilsarmee findet man an Weihnachten in Korea, Japan und Chile, unter der glühenden Sonne Australiens und bei uns, wenn der Schnee leise rieselt.
Auch die Tradition der Weihnachtsessen für einsame und bedürftige Menschen ist geblieben. In Tausenden von Heilsarmeezentren wird dazu eingeladen und bedürftige Familien erhalten Lebensmittel oder Gutscheine, um ihr eigenes Weihnachtsessen feiern zu können.
Quelle: www.heilsarmee-dhq-mitte.ch
Fotos von Topfkollekten weltweit
Nachfolgend sehen Sie eine Sammlung von zum Teil historischen Bildern aus einer Vielzahl von Ländern, wo die Heilsarmee die Topfsammlung durchführt. Um die Bilder in groß betrachten zu können, benötigen Sie einen Account bei Pinterest.