Warschau/Polen: Schritte der Versöhnung

Josef, Jakobs Lieblingssohn aus dem Alten Testament, musste viel einstecken und viel vergeben. Seine Geschichte stand im Zentrum des ersten Männer-Wochenendes in Polen, das Mitte April in der Nähe Warschaus durchgeführt wurde. Die 14 Teilnehmer kamen aus allen vier Orten, in denen die Heilsarmee in Polen tätig ist (Warschau, Starachowice, Malbork und Rzeszow). Unter der Leitung von Oberstleutnant David Bowles (Territorialer Sekretär Erwachsenen und Familienarbeit, FFS-Abteilung) gingen gingen sie erste Schritte der Versöhnung mit ihren Nächsten und mit Gott. Etliche erkannten sich wieder in der Person Josefs, dessen frühes Leben geprägt war von Verrat, Verstoßenwerden, Einsamkeit und Fremde. Nachdem die Männer den Film „Josef – Wenn Träume wahr werden“ geschaut hatten, erzählten sie ihre eigenen Lebensgeschichten, die oft gezeichnet waren von Verletzungen aller Art.

Einer schilderte, wie er in jungen Jahren wegen seiner Trunksucht vom Vater verstoßen wurde und seither keinen Kontakt mehr zu ihm hat. Unter Tränen sagte er: „Nun weiß ich, was ich zu tun habe.“ Er wolle seinen Vater aufsuchen und Heilung suchen. Als die Männer mit Hilfe von Knetmasse lebensverändernde Momente darstellten, äußerten etliche von ihnen den Willen, fortan einen Lebensstil der Vergebung zu führen. Das Wochenende hat einen tiefen Eindruck auf die Männer hinterlassen.

Gut zwei Wochen später, als es in der Bibelstunde in Warschau um notwendige Vergebung ging, kamen zwei Anwesenden, die am Männerwochenende teilgenommen hatten, die Tränen. Einer von ihnen sagte: „Das ist genau wie bei Josef! Menschlich scheint Vergebung unmöglich zu sein. Aber mit Gottes Hilfe werde ich nun konkrete Schritte tun.“ Möge der Herr den gestreuten Samen weiter wachsen lassen.

Gabrielle Głodek

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