„Werde ich finden, was ich zurückgelassen habe?"

Erlebnisbericht einer ukrainischen Heilsarmeeoffizierin

Leutnantin Anastasia Pomytkina und ihre Tochter Ariana.

Leutnantin Anastasia Pomytkina, Offizierin des Kiewer Majak-Korps, musste schwanger und mit ihrer kleinen Tochter aus der Ukraine fliehen und ihren Mann zurücklassen. Jetzt hilft sie in Moldavien anderen geflüchteten Menschen. Sie kennt deren Sorgen, da sie selbst die Ungewissheit und Angst jeden Tag spürt. Doch sie spricht ihren Landsleuten Mut zu und tröstet sie.

„Gleich zu Beginn des Krieges, nach Nächten in einem staubigen und feuchten Luftschutzkeller, wurde mir klar, dass ich mit meinem Asthma nicht überleben würde. Ich machte mir Sorgen um meine kleine Tochter und um das Baby, das ich noch zur Welt bringen musste. Gott sprach: "Lauf!" So wurde ich zum Flüchtling und ließ meinen Mann Dima, der blieb, um den Menschen im Kiewer Majak-Korps zu helfen, und meinen Hund Daisy zurück. 
Ich schaffte es, nach Moldawien zu gelangen, zu meiner Heimat-Heilsarmee. Es dauerte ein paar Tage, bis ich mich erholt hatte, ebenso wie meine Tochter Ariana. Sich zurückzulehnen und zu klagen ist in keiner Situation etwas für mich.
Die Arbeit mit meinen ukrainischen Landsleuten, die vor den Schrecken des Krieges fliehen, bereitet mir große Freude. Es geht nicht darum, Lebensmittelpakete und andere notwendige Dinge zu verteilen.
Ich habe Angst erlebt, ich bin von meinen geliebten Menschen getrennt, ich habe mein Zuhause verlassen, jeder Morgen war für mich ungewiss. Wie geht es weiter? Wie lange wird es dauern? Wann kehre ich in die Ukraine zurück? Werde ich finden, was ich zurückgelassen habe? Werde ich diejenigen treffen, die ich vor ein paar Monaten das letzte Mal gesehen habe?
Ich sehe die gleichen Fragen und den Druck der Ungewissheit in den Augen meiner Landsleute. Ich weiß, wie sie sich fühlen, und deshalb bin ich hier auf dieser Seite. Ich treffe sie, umarme sie und sage ihnen, dass es immer Hoffnung gibt: Wir werden zurückkehren und unser Land mit Gottes Hilfe wieder aufbauen."

Lesen Sie mehr über die Ukraine-Hilfe der Heilsarmee

Einen Überblick über die Hilfsangebote der Heilsarmee für ukrainische Flüchtlinge erhalten Sie unter:

heilsarmee.de/nothilfe-ukraine

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