Bildungstag in Chemnitz
Bildungstag in Chemnitz Chemnitz: 18 Mitarbeiter und Gäste des Jugendclubs der Heilsarmee in Chemnitz (Kapitän Carsten Dax) und des Domizil e. V. begaben sich auf eine fünftägige Bildungsreise nach Krakau und Auschwitz. Am Samstag besichtigten wir das Lager Auschwitz I. Die Berichte bei der Führung waren hart. Ein deutliches Bild, was dort vor knapp 70 Jahren passiert war, bekam man, als es plötzlich hieß: "Das hinter dieser Glasscheibe sind zwei Tonnen Frauenhaare, etwa ein Drittel der Menge, die man hier gefunden hat." Unfassbar … Automatisch blickte ich zu Boden, wenn wir anderen Gruppen begegneten, die hören konnten, in welcher Sprache wir herumgeführt wurden.
Einen Tag später fuhren wir ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau II. Vieles hatten die Nazis niedergebrannt, aber nicht alles zerstört. Wenn die Bäume dort Geschichten erzählen könnten, bekämen sie sicherlich vor lauter Tränen kein Wort heraus. 1 300 000 Tote – das sind fünfmal so viele Menschen, wie in Chemnitz wohnen.
Daneben gab es auch positive Eindrücke: die Besichtigung der Schindlerfabrik, eine Stadtführung mit dem Besuch zweier Synagogen, eines jüdischen Friedhofs und des Jewish-Communicationcenters oder das zweimalige Mittagessen in der Begegnungsstätte in Auschwitz.
Folgender Spruch ist in 17 Sprachen in Birkenau II zu lesen: "Dieser Ort sei allezeit ein Aufschrei der Verzweiflung und Mahnung an die Menschheit. Hier ermordeten die Nazis etwa anderthalb Millionen Männer, Frauen und Kinder. Die meisten waren Juden aus verschiedenen Ländern Europas." Unsere Reisegruppe konnte sich diesem Wunsch nur still anschließen.