Reicker Str. 89, 01237 Dresden
0351 3179248

Korps Dresden

Eine Gemeinde der Heilsarmee in Deutschland

Ehrenamtliche Mitarbeiter bei der Heilsarmee in Dresden

Häufig gestellte Fragen:

Ist der christliche Glaube Voraussetzung, damit ich mich bei der Heilsarmee in Dresden ehrenamtlich engagieren kann?

Nein, es ist nicht Voraussetzung. Die Hilfe am Nächsten kann ganz unterschiedlich motiviert sein und wir freuen uns zu hören, was Sie dazu motiviert.

Wie sieht ein typischer Einsatztag nei der Heilsarmee aus?

Ein typischer Tag beginnt bei uns mit einem gemeinsamen Frühstück. Denn der Teamgedanke spielt bei uns eine große Rolle. Nach dem Frühstück gehen die Mitarbeiter in ihre Arbeitsbereiche, beispielweise zur Kleiderausgabe, in die Küche oder auch zum Fahrdienst, um Lebensmittel von Märkten zu holen. Wir wissen es sehr zu schätzen, wenn uns Menschen ehrenamtlich ihre Zeit schenken. Das versuchen wir zu würdigen, indem wir sie nach Möglichkeit in den Bereichen einsetzen, die ihnen selbst wichtig sind.

Zum Mittagessen treffen sich dann alle wieder. Dabei tauschen wir uns über den Tag aus, klären Probleme oder treffen Verabredungen. Der Austausch ist uns sehr wichtig. Nicht selten kommen hier auch persönliche Probleme zur Sprache. Einige unserer Ehrenamtlichen haben selbst ähnliche Erfahrungen gemacht wie unsere Besucher – geringes oder fehlendes Einkommen, zeitweise kein Dach über dem Kopf und so weiter.

Wir haben Personen, die uns täglich sechs Stunden unterstützen, und andere, die einmal im Monat für drei Stunden helfen. Jede Hilfe wissen wir sehr zu schätzen! Mindestens zweimal im Jahr laden wir deshalb alle Ehrenamtlichen ein, um zusammen zu feiern. Damit möchten wir uns ausdrücklich bei den Einsatzkräften bedanken.

Welche persönlichen Erfahrungen machen Ehrenamtliche bei der Heilsarmee?

Es ist ein einfach ein unbeschreiblich gutes Gefühl, für andere da sein zu können. Manche sehen es als ihre Gelegenheit, etwas von dem zurückgeben, was sie selbst einmal als Hilfe empfangen haben. Für andere ist es eine Möglichkeit ihre Dankbarkeit darüber auszudrücken, dass sie sich als reich gesegnet empfinden.

Wir haben beispielsweise eine Dame bei uns, die bald ihren 80. Geburtstag feiert. Sie kommt an fünf Tagen in der Woche und arbeitet im Kleiderladen mit. Hier kann sie ihre Begabung ausleben, mit Menschen umzugehen. Sie kann ihre Lebenserfahrung an Jüngere weitergeben und fühlt sich nicht isoliert. Die Arbeit macht ihr Spaß und sie bekommt dadurch Bestätigung.

Menschen, die arbeitslos sind, können wiederum ihren Tagesrhythmus durch ein Ehrenamt aufrechterhalten. Sie fühlen sich nicht abgeschrieben, sondern merken, dass sie gebraucht werden. Es gibt bei uns auch die Möglichkeit, mal ganz neue Einsatzbereiche auszuprobieren. Wer ein Leben lang im Büro gearbeitet hat, findet eventuell großen Gefallen daran, Gemüse zu schneiden und Frühstück an andere auszuteilen.

Welche Bedeutung hat das Ehrenamt für eine Organisation, wie die Heilsarmee?

Ohne ehrenamtliche Mitarbeiter wäre es kaum möglich, die Hilfen für Menschen in Notsituationen aufrechtzuerhalten. In Dresden sind wir zehn bezahlte „Fachkräfte“ und rund 35 ehrenamtliche Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit.

Der Staat selbst ist darauf angewiesen, dass soziale und christliche Organisationen Menschen am Rande unserer Gesellschaft Mut zusprechen und mit Suppenküchen, Lebensmittelausgaben und Beratung helfen. Die einzelnen Standorte der Heilsarmee arbeiten häufig mit anderen Initiativen und Organisationen zusammen, um eine Brücke zu schlagen. Viele Menschen, die beispielsweise zu uns in den Tagestreff kommen, haben keinen festen Wohnsitz, kein Einkommen – sie sind von keiner Statistik erfasst, haben keine Lobby und leben dennoch in unseren Städten.

Die Heilsarmee richtet sich an diese Menschen, um Erste Hilfe, eine warme Mahlzeit, Kleidung oder Trost zu spenden. Doch erst, wenn die Menschen in einer festen Einrichtung, beispielsweise in ein Obdachlosenheim einziehen, erhalten die Organisationen eine Refinanzierung vom Staat. Daher ist die Heilsarmee auf ehrenamtliche Hilfen und Spenden angewiesen. Würde diese Hilfe für die Ärmsten in unserem Land wegfallen, würden sich die Lebensbedingungen deutlich verschlechtern und die Überlebenschancen besonders im Winter sinken.