Homeless World Cup 2025 in Oslo
Im Sommer hatte ich das Privileg, als Kaplan beim Homeless World Cup in Oslo, Norwegen mitzuarbeiten – einem Event, das Menschen aus aller Welt, die Obdachlosigkeit, Sucht oder andere Herausforderungen erlebt haben, zusammenbringt und sie durch das Fußballspiel vereint.
Der Homeless World Cup begann 2003 mit einer klaren Vision: Sport als universelle Sprache zu nutzen, um Würde wiederherzustellen, Selbstvertrauen aufzubauen und Wege in eine bessere Zukunft für diejenigen zu schaffen, die oft übersehen werden. Seitdem haben Tausende von Männern und Frauen ihre Fußballschuhe geschnürt – nicht nur zum Spielen, sondern auch, um Hoffnung, Freundschaft und neue Chancen zu entdecken.
Teil dieses Events zu sein, war zutiefst bewegend. Jedes Gespräch – sei es mit Spielern, Trainern oder Kollegen der Heilsarmee – erinnerte mich an die Widerstandskraft des menschlichen Geistes. Ich hörte von Kämpfen, aber vor allem sah ich Freude, Mut und Gemeinschaft. Das Spielfeld wurde zu einem Ort, an dem Etiketten wegfielen und die Menschlichkeit sichtbar wurde.
Als Kaplan war meine Aufgabe einfach, aber wirkungsvoll: zuzuhören, zu ermutigen und präsent zu sein. Ein freundliches Wort, ein Gebet oder ein Lächeln bedeuteten oft mehr, als ich zunächst erkannte. Es bestätigte mich darin, dass viele kleine Dinge einen großen Unterschied machen können – ganz im Sinne von Matthäus 25,40: „Darauf wird der König erwidern: 'Ich versichere euch: Was ihr für eines meiner gering geachteten Geschwister getan habt, das habt ihr für mich getan.“
Ich verließ Oslo inspiriert und erneuert in meiner Berufung, Menschen, die mit Obdachlosigkeit, Sucht und anderen Herausforderungen kämpfen, zu unterstützen. Der Homeless World Cup war mehr als ein Turnier – er war ein lebendiges Zeugnis der Hoffnung und zeigte, dass mit Ermutigung, Würde und Liebe Leben verändert werden können.
Kapitän David Cole
leitet mit seiner Frau Tabea das Korps Freiburg