Jedes Jahr im September widmet die Heilsarmee einen Sonntag dem Gebet für Opfer von Men­schen­han­del, Zwangs­pros­ti­tu­tion und Zwang­sarbeit. Die Heilsarmee ruft an diesem Tag weltweit alle ihre Ge­mein­den und Ein­rich­tun­gen dazu auf, die viel­fäl­ti­gen Dienste und Mit­ar­bei­ter dieses Ar­beits­be­reichs der Heilsarmee in ihre Gebete ein­zu­schlie­ßen, Für­bitte für die be­trof­fenen Menschen zu halten und Gott darum zu bitten, dass er die Herzen der Aus­beuter verändere.

Die Heilsarmee möchte dazu ermu­tigen, die Augen vor dieser zeit­genös­sischen Form von Sklaverei nicht zu verschließen, sondern viel­mehr die Stimme gegen diese himmel­schrei­ende Unge­rech­tig­keit zu erheben.

Ort: In allen Gemeinden (Korps) der Heilsarmee
Datum: 24. September 2023

Ressourcen zur Gestaltung des Gebetstags

Gibt es in Ihrer Gemeinde Menschen, denen das Thema Gebet besonders am Herzen liegt oder die bereits über das Thema informiert sind? Möchten Sie gemeinsam mit anderen Ihren Korpsoffizier unterstützen und das Rahmenprogramm gestalten - etwa mit einem Anspiel oder einer etwas anderen Gebetszeit?

Zur Gestaltung des Gebetstags für die Opfer von Menschenhandel stellt die Heilsarmee jedes Jahr für ihre Korps (Gemeinden) Informationen, Impulse und Gebetsanliegen bereit. Diese können natürlich gerne auch von Gemeinden außerhalb der Heilsarmee verwendet werden.

Zusätzlich zu den aktuellen Arbeitsmaterialien finden Sie nachfolgend zu Ihrer Information und ggf. Verwendung die Materialien aus den Vorjahren.

Downloadmaterial der Vorjahre

Majorin Ruth Walz: Wie ich dazu kam, mich für Opfer von Menschenhandel einzusetzen

„Auslöser war der Fernsehfilm ‚Operation Zucker‘ über Kinderhandel und Kinderprostitution. Hauptfigur ist die 10-jährige Fee, die aus ihrem Dorf in Rumänien nach Deutschland gebracht wurde, um hier eine gute Schulausbildung zu erhalten. Doch stattdessen wurde sie an einen Berliner Kinderhändlerring verkauft und landete in einem als Single-Club getarnten Kinderbordell.

Der Film schockierte mich. Ich war fassungslos. Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich, dass Zwangsprostitution – und auch noch von Kindern – in Deutschland kein Problem sei. Nach dem Abspann saßen mein Mann und ich auf dem Sofa. Benommen, wütend. So eine Ungerechtigkeit! Hier in Berlin, vielleicht gleich bei uns um die Ecke. Da muss man was machen! Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf. An diesem Abend beschloss ich: Ich muss etwas machen!

Ich begann, mich über Menschenhandel zu informieren, recherchierte im Internet und sprach mit Experten. Ich selbst komme nicht in Kontakt mit Prostituierten, aber ich kann meine Kraft einsetzen, indem ich andere Menschen auf das Thema aufmerksam mache. Als Mitglied im Arbeitskreis gegen Menschenhandel der Heilsarmee besetze ich die Themen Information und Prävention und gebe Schulungen in den Korps. Wenn Eltern und Mitarbeiter aufgeklärt sind, können sie Kinder und Jugendliche besser vor Gefahren schützen. Ich bin dankbar, einen Beitrag leisten zu können, damit die Opfer von Zwangsprostitution nicht vergessen sind.“

Weitere Informationen über das Engagement der Heilsarmee in Deutschland gegen Menschenhandel:

heilsarmee.de/gegen-menschenhandel