ZEGL-NEWS Januar 2019
Liebe Leserinnen und Leser, |
Januar 2019
Liebe Kameraden, Angehörige, Mitarbeiter und Freunde der Heilsarmee!Was ist wichtig im neuen Jahr? Mancher stellt sich diese Frage. Ich habe mich das für mich selbst, aber auch in Bezug auf meine Arbeit im Zentrum für Entwicklung geistlichen Lebens (ZEGL) gefragt. Wenn ich an das individuelle Leben von Besuchern, Klienten, Bewohnern, Mitarbeitern und Mitgliedern denke, wo setze ich da an? Wenn ich an die verschiedenen Arbeitsfelder denke, wo ist da der gemeinsame Nenner? Zu vielfältig sind die Bereiche, in denen wir tätig sind. Die Welt in einer Sozialeinrichtung ist ganz anders als das Leben in einem Korps, das Arbeiten am Territorialen Hauptquartier so anders als in der Leitung eines Distrikts. Den Grundstein für Neues legen Gott hat mir in den letzten Wochen etwas großgemacht, das für alle genannten Personen und Institutionen von ‘grundlegender‘ Bedeutung ist: die Arbeit am Wiederaufbau des Tempels! „Steigt auf den Berg, holt Holz und baut das Haus auf. So werde ich geehrt und ihr macht mir Freude damit.“Haggai 1,8 Esra (besonders Kapitel 3) und Nehemia berichten von Einzelheiten der Grundsteinlegung. Der Aufbau selbst wird begleitet von Propheten wie Haggai und Sacharja. Aber was haben diese 2.500 Jahre alten Geschichten mit uns zu tun? Ist die neutestamentliche Wirklichkeit nicht eine andere? An diesem Punkt nicht, wenn wir erkennen, dass das Wesen und die Wirkungen des Tempels im Alten Bund Hinweise auf unser Leben mit Christus und in der Gemeinde enthalten. Nach 70 Jahren des Exils eröffneten sich Möglichkeiten einer Rückkehr ins Land der Verheißung. Gottes Volk stand an der Schwelle einer neuen Zeit (so wie wir an der Schwelle eines neuen Jahres). Jeder ging seiner Arbeit nach, doch zehrte die Inflation alle Gewinne auf, wenn es denn überhaupt welche gab. Denn auch die Ernten waren schlecht. Dabei gaben sie sich alle Mühe, waren fleißig, doch ihre Arbeit wurde nicht belohnt. Kennen wir dieses Gefühl? Als ich an diese Stelle kam, dachte ich an unsere Bemühungen an je unserem Ort. Wie oft haben wir gedacht, wir müssen mehr tun, taten es vielleicht sogar, taten Dinge anders, holten uns Rat und Unterstützung, aber der Ertrag war spärlich… Sacharja und Haggai sehen die Lösung des Problems nicht in mehr Einsatz, einer größeren Effizienz oder Professionalität, sondern in der Grundsteinlegung des Tempels. „Geht mit neuem Mut an die Arbeit! Ihr habt gehört, was die Propheten an dem Tag gesagt haben, als der Grundstein für den Wiederaufbau des Tempels, des Hauses des allmächtigen Gottes, gelegt wurde. Vor dieser Zeit (des Wiederaufbaus des Tempels) gab es keinen Lohn für die Arbeit der Menschen und der Tiere … Keiner war, wenn er die Stadt verließ, vor den Feinden sicher … Doch will ich jetzt mit dem Rest dieses Volks nicht mehr so umgehen … Jetzt werden sie in Frieden aussäen. Die Weinstöcke werden Trauben tragen. Die Erde wird ihren Ertrag bringen, der Himmel wird Tau geben…“Sacharja 8,9-12a All das, was wir für uns persönlich und für unsere Arbeit ersehnen, lässt Gott werden, wenn er den ersten Platz in unserem Leben (wieder-) bekommt. Jesus ist sehr leidenschaftlich, als er in Markus 11 den Jerusalemer Tempel betrachtet und feststellt, dass es keinen Raum mehr für das Gebet dort gibt. „Er fuhr sie an: »In der Schrift heißt es: `Mein Haus soll ein Ort des Gebets für alle Völker sein´, aber ihr habt eine Räuberhöhle daraus gemacht.«.“(Jesaja 56,7/Markus 11,17) Gelingt uns deswegen Vieles nicht, weil das Haus Gottes in unserem Leben oder in unserem Arbeitsfeld „in Trümmern liegt“ (siehe Haggai 1,9ff)? – Gebet ist kein Spezialthema für einige, sondern Lebensgrundlage für uns alle. Ich frage mich seither, was bedeutet es für mich, den Tempel Gottes in meinemLeben zu bauen? Wie viel Zeit und Energie verwende ich darauf? Dahinter steckt die Frage: Erwarte ich das Entscheidende vom Gebet (und damit von Gott) oder von meinem Einsatz? Das Eine ersetzt ja nicht das Andere, aber worauf setze ich meine Hoffnung? Seit ich ‘daran arbeite‘, erlebe ich überraschende Segnungen: Beziehungen verbessern sich, Dinge gelingen… All das noch nicht in riesigem Ausmaß, aber doch als ermutigender Hinweis, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Eigentlich sind es ja zwei Dinge: die Grundsteinlegung und der Bau am Tempel. Die alttestamentlichen Geschichten beschreiben es so: die Grundsteinlegung setzt ein Zeichen und wird sogar gefeiert. Danach kommt die (all)tägliche Aufbauarbeit, zu der der Herr auch seinen Segen gibt – „Ich bin mit euch, spricht der Herr“ (Haggai 1). Vielleicht müssen wir für uns persönlich oder in unserer Einrichtung, in unserem Korps oder am Hauptquartier einen Akt der neuen Hingabe vollziehen und damit ganz bewusst das Gebet in unserem Leben und Alltag verankern. Es braucht diesen Entschluss, Freiräume dafür zu schaffen, in unserem Planen und Tun, in unserem Gebäude und in unseren Konzepten – sei es für persönliches oder gemeinschaftliches Gebet, für Andachten für Mitarbeitende oder durch das Einrichten eines Gebetsraums, der allen offensteht. Der Anfang darf gering sein, aber er wird ein Grundstein für Neues sein. Gebet sehe ich übrigens als Beziehungspflege zu unserem himmlischen Vater – und nicht als Pflichtübung oder magisches Ritual. Es war ganz normal, im Tempel Vergebung für seine Sünden zu erfahren, Schutz zu finden (Psalm 27,5), Dankopfer zu bringen und Gott anzubeten. Kurz: es war derOrt der Gottesbegegnung. Ja, es gab im Tempel eine gewisse Ordnung, eine Regelmäßigkeit, die dem menschlichen Tun einen neuen Takt verlieh. König David schwärmt von diesem Ort, den er am liebsten nicht mehr verlassen würde (Psalm 84). In dem eben zitierten Jesajawort (56,7) verspricht Gott: Ich „schenke ihnen in meinem Gebetshaus große Freude.“ Darum geht’s! Ich schaue auf meine Deutschlandkarte im Büro und sehe Punkte für Korps, Einrichtungen und Verwaltungsstellen. Ich stelle mir vor, wie an jedem dieser Orte der Tempel steht, um ihn herum die Gemeinden, Einrichtungen, Projekte und Menschen, bunt und vielfältig, belebt vom Strom des Lebens, der aus dem Tempel herausfließt (Hesekiel 47). Wäre doch verrückt, wenn wir diesen Tempel vernachlässigen würden. Siehst du den Tempel in deinem Leben, in deiner Arbeit, in deiner Einrichtung, in deinem Korps? Oder muss er neu gegründet oder aufgebaut werden? Wie könnte das praktisch aussehen? Eine Besinnung darüber lohnt sich. Denkt nur an all die Segnungen, die darauf warten, über uns ausgeschüttet zu werden. In diesem Sinne freue ich mich auf das neue Jahr mit euch! Herzliche Grüße Frank Honsberg Darüber spricht man gerade
Ausnahmsweise wiederhole ich hier zwei Einträge, weil sie noch aktuell sind.
Workshop GottesdienstmoderationDer Distrikt SüdWest bietet in Zusammenarbeit mit dem ZEGL demnächst zwei Workshops zur Gottesdienstmoderation an.
Immer mehr Ehrenamtliche wirken als Moderatoren im Gottesdienst mit. Doch es tun sich auch Fragen auf. Der Workshop MODERATION bringt erfahrene und unerfahrene Moderatoren zusammen und gibt Anregungen und praktische Tipps für die Planung und Durchführung von Gottesdesdiensten. Es werden auch grundsätzliche Fragen behandelt: Welches Ziel hat unser Gottesdienst? Werden wir mit unserer Gestaltung diesem Ziel gerecht? Das GebetstelegrammEs gibt inzwischen eine Reihe von Gebetsinitiativen, die auch über soziale Medien arbeiten. Doch Facebook und WhatsApp sind nicht jedermanns Sache. Und meistens sind es auch geschlossene Gruppen, von denen man in der Regel nichts weiß und deshalb auch nicht mitbeten kann. Eine neue Möglichkeit des Austauschs von Gebetsanliegen ist ab sofort das "Gebetstelegramm" des ZEGL. Es funktioniert mit dem Messengerdienst Telegram, der plattformübergreifend funktioniert (iOS, Android, MacOS und Windows) und strengere Sicherheitsstandards erfüllt als viele andere. Das Gebetstelegramm ist eine Gruppe, zu der man von einem Administrator hinzugefügt werden muss. Interessenten können sich auch ohne Angabe einer Mobilfunknummer über diese an diesen öffentlichen Namen bei mir melden: t.me/ZEGLGebet Bitte habt Verständnis, wenn noch nicht alles von Anfang an gut funktioniert. Meldet euch bei Problemen oder Rückfragen bei mir. Und worum geht es inhaltlich? Im Gebetstelegramm werden aktuelle Anliegen geteilt und an einzelne Inhalte aus dem monatlichen Gebetsrundbrief erinnert. Gleichzeitig bietet es die Möglichkeit zur Rückmeldung und zur Eingabe eigener Gebetsanliegen. Danke für eine vertrauliche Handhabung der Inhalte und für das tatsächliche Gebet. |
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