ZEGL-NEWS Oktober 2018
Liebe Leserinnen und Leser, |
Oktober 2018
Liebe Kameraden, Angehörige, Mitarbeiter und Freunde der Heilsarmee,vor einigen Tagen begleitete ein befreundeter Baptistenpastor einen Asylbewerber zu einem Anhörungstermin. In einer anschließenden Mail lässt er seinen Gedanken freien Lauf, die mich bewegt und inspiriert haben. Er hat mir erlaubt, sie mit euch zu teilen. Außerdem möchte ich auf einige Veranstaltungen hinweisen und das neue ToServe-Material vorstellen, mit dem Rekruten darauf vorbereitet werden, Heilssoldaten zu werden. Die letzte Meldung befasst sich mit einem aktuellen, gesellschaftlichen Thema. Es betrifft das Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche. Welche Konsequenzen eine Änderung des § 219a StGB für den Lebensschutz hätte, wird von vielen unterschätzt. Die Heilsarmee macht sich im Rahmen der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) mit dafür stark, dass die bestehenden Regelungen nicht angetastet werden. Wer sich gründlich informieren und sprachfähig sein will, findet hier ein interessantes Dokument. Herzliche Grüße und Segenswünsche ![]() Frank Honsberg Ein Baptistenpastor über frische Glaubenszeugnisse in deutschen Amtsstuben
„Gestern habe ich einen Mann aus Afghanistan zu seiner Anhörung begleitet. Februar 2015 hatte ich ihn getauft, nach längerer Begleitung seines geistlichen Weges. Wenn ich mir seine Lebensgeschichte klarmache, ihm zuhöre, merke ich, wie behütet ich aufgewachsen bin, wie überaus gut ich es hatte und habe, bei frommen, liebevollen Eltern in Freiheit aufgewachsen zu sein und in Deutschland zu leben. Heute um zehn bin ich zum Gottesdienst im Berliner Dom, danach zum Staatsakt im Konzerthaus. Unserem Land wurde Befreiung geschenkt, Freiheit anvertraut. Gott hat uns überreich beschenkt. Mein Leben in diesem Land. Was erwächst daraus? Amir, Shadi, Mohsen, Paria*, … bezeugen Christus auf eine Art und Weise, die mich stille werden lässt. Öffentlich, vor Anhörerenden und Übersetzern, vor Richterinnen und Anwälten, zum Hören und protokolliert zum Nachlesen - berichten sie, wie Christus ihr Leben verändert hat und was es bedeutet, bei IHM sein Heil zu finden. Mehrfach habe ich solche Gespräche miterlebt. Atheistische, säkulare Frauen und Männer, die zu keiner unserer Veranstaltungen kommen, hören momentan in ihren Kanzleien und Amtsstuben, in Akademien und Parteizentralen (und auch in kirchlichen Amtsstuben) Zeugnisse des Glaubens, so als säßen sie in einem Taufgottesdienst mit Zeugnisteil. Sie – meist ungläubig in der Regel ehrlich fragend - wollen wissen, bis ins Detail, wie das geht, eine Bekehrung zu erleben, was das bedeutet und welche Auswirkungen es hat. Und lernen auf diese Weise Menschen und ihren tiefen, wohl begründeten Glauben an Jesus kennen. Der afghanische Übersetzer, die westdeutsche Entscheiderin sitzen da und staunen Bauklötze. Ein Nebenthema gestern in der Anhörung war, warum Schuld, Scham, Vergebung und Erlösung in einem Behördengespräch und Prozess einen sehr geschützten Rahmen benötigen und Respekt vor dem Menschen, der sich hier so verletzlich privat zeigt. Das war ein Glaubenskurs in Miniatur :) Ich kenne aus meiner aktiven Zeit als Pastor wenig Situationen, die so evangelistisch sind, wie ich die Gesamtsituation rund um das Thema Flucht, Migration und Integration erlebe. Seit Jahren und zu Tausenden geben „frische“ Christinnen und Christen, Neubekehrte, Zeugnis ihrer Hinwendung zu Christus, weil sie in ihren Verfahren danach gefragt werden. Wie oft hingegen geben wir als Kirchen Antworten zu Fragen die niemand stellt und predigen vor leeren Reihen in Veranstaltungsformaten, zu denen wenig Fremde kommen? …“ * Namen sind geändert um die Persönlichkeitsrechte zu wahren Veranstaltungshinweise
![]() Der Distrikt SüdWest bietet in Zusammenarbeit mit dem ZEGL demnächst zwei Workshops zur Gottesdienstmoderation an.
Immer mehr Ehrenamtliche wirken als Moderatoren im Gottesdienst mit. Doch es tun sich auch Fragen auf. Der Workshop MODERATION bringt erfahrene und unerfahrene Moderatoren zusammen und gibt Anregungen und praktische Tipps für die Planung und Durchführung von Gottesdesdiensten. Es werden auch grundsätzliche Fragen behandelt: Welches Ziel hat unser Gottesdienst? Werden wir mit unserer Gestaltung diesem Ziel gerecht?
POWER-Wochenende 2019 in Leipzig
![]() Der Termin für das Territoriale Gebetswochenende zum POWER-Mittwoch für 2019 steht. Vom 17. - 19. Mai 2019 treffen wir uns in Leipzig, um für eine geistliche Erneuerung zu beten und auf Gott zu hören, wie er mit uns weiter gehen möchte. Neuer Rekrutenkurs ToServe ab sofort erhältlich
![]() Möchtest du für dich selbst prüfen, ob Gott dich dazu berufen hat, ihm und den Menschen als Heilssoldat zu dienen ('zu dienen' heißt auf englisch 'to serve')? Dann ist der neue ToServe-Kurs genau das Richtige für dich. Zum Kurs gehören neben einem umfangreichen Teilnehmerheft auch sehr ansprechend gemachte Videos, sie bilden gute Einleitungen in die verschiedenen Einheiten. Sie sind zeitgemäß, unterhaltsam und tiefgehend. Die Übersetzung der im Original englischen Videos geschieht im Voiceover-Verfahren. Dieses wurde durch professionelle Sprecher in Deutschland (also nicht wie auf der Internetseite in Schweizer Mundart) realisiert. To Serve entstammt der Jugendarbeit im Vereinigten Königreich (UK) und ist deshalb auch für junge Erwachsene sehr ansprechend. Bitte wende dich an deinen Korpsleiter, ob ihr in eurem Korps einen solchen Kurs durchführen könnt. Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche dient dem Schutz ungeborenen Lebens
![]() Über das Werbeverbot für den Abbruch von Schwangerschaften (Paragraph 219a StGB) wird derzeit heftig gestritten. In einem Analysepapier erläutert Dr. Katja Gelinsky, Koordinatorin für Recht und Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., warum eine Abschaffung oder Einschränkung der Vorschrift weder geboten noch sinnvoll ist. Damit liefe man Gefahr, das Gesamtkonzept zur Regelung von Schwangerschaftsabbrüchen zu gefährden, das nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts am Schutz des ungeborenen Lebens auszurichten ist. |
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