Hamburg

Hamburg: Im letzten Chorus des Heilsarmeeliederbuches heißt es: "Wir wollen Gottes Herrlichkeit verkünden, in alle Länder werden wir gehn; denn er erlöste uns von unsern Sünden. An unsrer Freude soll man es sehn!" Ob die Korpsoffiziere von Korps Hamburg (Majore Rudolf und Christine Schollmeier) das jetzt noch so flott singen können? Denn der letzte Heilssoldat, der dort eingereiht wurde, zieht im September nach Klaipeda, um für die Heilsarmee in Litauen zu arbeiten. Die jüngste Heilssoldatin – im Moment auf einer Missionsfreizeit in Südamerika – wartet auf ihren Einsatzbefehl irgendwo als Korpshelferin. Die Jugendsoldatin, die im Frühling aufgenommen wurde, ist bereits nach Berlin verzogen. Und Esther Müller-Vocke, die jetzt Salutistin im Korps Hamburg wurde, wartet nur auf ihr Visum, um nach Kanada zu ziehen; dort wird sie eine einjährige Evangelisationsausbildung beim "War College" der Heilsarmee machen, nachdem sie über ein Jahr im Missionsteam Hamburg war. Doch glücklicherweise gibt es auch jemand, der buchstäblich die Aufgabe vor der Haustür sieht: Doris Bartsch, die schräg gegenüber vom Heilsarmeesaal wohnt. Doris ist der gute Geist unseres Hauses, überall einsetzbar und jetzt auch Heilssoldatin im Korps.

Wenn Sie gerade bei einem leckeren Essen sitzen: Lesen Sie bitte nicht weiter! – Dienst vor der eigenen Haustür heißt auf St. Pauli auch Bereitschaft, mit Schrubber und Eimer die Hinterlassenschaften der Nacht wegzuputzen: Bier, Urin, Blut, Kot, Spucke, Erbrochenes Doris ist eine der beiden Schwestern, die abwechselnd jeden Tag um 7 Uhr die Eingänge sauber machen. Manchmal braucht man dazu nicht nur Gummihandschuhe, sondern auch einen Mundschutz. Den beiden Frauen ist durchaus nicht immer zum Lachen zumute, wenn sie zum Schrubber greifen. Aber auch dieser Dienst ist ein sichtbares Zeichen der Freude darüber, dass sie sich durch Jesus Christus von ihren Sünden erlöst wissen. Diese tiefe Freude teilen sie mit allen, die ihrem Herrn dienen. Ob in Litauen, Kanada – oder buchstäblich vor der eigenen Haustür

Ch. Schollmeier

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