Hamburg
Hamburg Hamburg: In Hamburg werden die erweiterten Räumlichkeitendes PARK IN’s eingeweiht. H. kommt in das Büro des Koordinatorenteams. Frau Mähnert und Hr. Kopp sitzen an den beiden Schreibtischen. "Rüdiger", sagt H., "Kann ich mal meinen Betreuer anrufen?" "Natürlich", ist die Antwort. H. telefoniert und sagt: "Vergiss bloß nicht die Fahrkarte zu kaufen, ich hab keinen Bock drauf 60,- € zu löhnen." Es werden noch ein paar kurze Sätze gewechselt, dann ist das Gespräch beendet. H. gehört zu den über 500 Personen, die jährlich das PARK IN, die Anlauf- und Kontaktstelle der Heilsarmee für alkoholkranke Menschen besuchen. Diese Beratungsstelle im Hamburger Osten ist seit 1993 in einem Parkhaus beheimatet. Seitdem wächst die Zahl der Besucher stetig, sodass über eine Erweiterung der Räumlichkeiten oder über einen Umzug nachgedacht wurde.
Durch die gute Zusammenarbeit mit der Behörde für Wissenschaft und Gesundheit, dem Vermieter und der Leitung vor Ort konnten die Räumlichkeiten innerhalb des alten Standortes vergrößert werden. Um den Abschluss dieser Umbauarbeiten zu feiern, traf Man(n) und Frau sich am Freitag, den 29.04.05, in dieser Einrichtung um das Erreichte zu feiern und zu besichtigen. Als besondere Gäste konnten wir Staatsrat Wersich als Vertreter der Freien und Hansestadt Hamburg, den Verantwortlichen für die Sozialarbeit der Heilsarmee in Deutschland, Major Honsberg und die Gründerväter der Einrichtung, H. Güra und Major Gerhard Schröder, begrüßen. Den musikalischen Rahmen bildete die Musikkapelle der Hamburger Heilsarmee-Gemeinde. Die Gäste erhielten durch die einzelnen Redner einen guten Überblick über das, was in der zurückliegenden Zeit des Umbaus geleistet worden war. Besonders wurde herausgehoben, dass der gesamte Umbau ohne einen einzigen Schließungstag erfolgte und dass es mit allen anderen Beratungsstellen und den Kostenträgern des Landes eine sehr gute Zusammenarbeit gibt.
Zwei Straßensozialarbeiter, ein Arzt und drei Berater der Einrichtung helfen in akuten Notlagen und bieten auch kontinuierliche Begleitung. Waschmaschinen, Kleiderkammer, Lebensmittel wie auch warme Mahlzeiten geben praktische Überlebenshilfen. Geldverwaltung, postalische Adresse, Motivationsgesprächs-gruppe sowie Akupunktur sollen dem Einzelnen helfen, seine persönlichen Schwierigkeiten im Zusammenhang mit seiner Alkoholsucht zu bewältigen. Ebenso wichtig ist das ständige Gespräch mit dem persönlichen Berater.
H. kommt nochmals ins Büro. "Rüdiger, kann ich noch mal anrufen?" Auch dieser Anruf wird ihm nicht verwehrt. Später sehe ich H. am Tisch sitzen - in dem schönen neuen Aufenthaltsraum; sehe, wie er mit seinem Betreuer redet. Mit der gekauften Fahrkarte macht er sich auf den Weg in sein Zuhause und verabschiedet sich mit den Worten: "Bis morgen!"
Das PARK IN ist nicht nur im Hamburger Hilfesystem ein fester Bestandteil geworden, sondern auch für H.