13 Tonnen Möbel für den guten Zweck
Eigentlich wollte Alexandros Schmachtel, Assistierender Direktor Programm für Soziales der Heilsarmee in Köln, einer guten Freundin nur einen Gefallen tun. Doch aus dem Gefallen wurde ein weitreichendes Projekt und ein Erfolg für alle Beteiligten.
Alles begann, als Nicole Kremmer, die im Betriebsrat von Deutsche Post IT Services GmbH tätig ist, Alexandros Schmachtel Ende Januar um Hilfe bat. Denn durch den Umzug ihrer Firma auf den Post-Campus in Bonn, dem ein anderes Raumkonzept zugrunde liegt, konnte Nicole Kremmer, ebenso wie ihre Kollegen und Kolleginnen, ihre Büroausstattung aus der Wielandstraße in Bad Godesberg mit nach Hause nehmen. Alexandros Schmachtel half ihr gerne mit dem kleinen Umzug.
In der Wielandstraße angekommen, sah er die große Bürofläche und die vielen hochwertigen Büromöbel. Auf die Frage an Nicole Kremmer, was mit den ganzen Möbeln geschieht, antwortete sie: „Wenn dafür keine anderweitige Verwendung gefunden wird, werden sie wohl leider entsorgt.“ Sofort rasten die Gedanken in Alexandros Schmachtels Kopf. Bei der Heilsarmee ist er unter anderem für die Freigabe von Möbelanschaffungen verantwortlich, daher weiß er, wie viele Kosten mit dem Kauf neuer Möbel einhergehen. Er sah zum einen die Deutsche Post IT Services, die ihre Möbel loswerden wollte, und zum anderen den Bedarf bei den verschiedenen Einrichtungen der Heilsarmee deutschlandweit. Die Idee des Projekts war entstanden. Keine neuwertigen Möbel sollten einfach so auf dem Sperrmüll landen, stattdessen können Einrichtungen der Heilsarmee diese Gegenstände sehr gut gebrauchen. „Was mir total wichtig ist und auch der Heilsarmee, ist die Natur zu entlasten, indem die Möbel nicht auf die Halde kommen, sondern ihre Lebensdauer verlängert wird“, erklärt Alexandros Schmachtel.
Ein paar Telefonate später wurde die Anfrage von der Leitung der Heilsarmee und von Sven Jokisch, Deutsche Post IT Services Head of Facility Management Germany und zuständig für den Umzug, Immobilien und Technik, bewilligt. Auch die Mitarbeitenden aus der Wielandstraße freuten sich über die Möglichkeit, dass ihre bisher genutzten Büromöbel anderswo eine neue nützliche Aufgabe erhalten.
Der nächste Schritt war die Planung: von der Bedarfsabfrage der Heilsarmeestandorte bis zur Organisation entsprechender Transporte. Schließlich wurden mit einem Team aus dem Erik-Wickbergs-Haus und Mitarbeitern aus den Korps und Einrichtungen der Heilsarmee am 07. und 08. März etwa 13 Tonnen Büromöbel von der Deutschen Post IT Services bereitgestellt, verladen und transportiert.
„Ich bin sehr zufrieden, dass wir der Umwelt und damit uns selbst ein Geschenk gemacht haben.“
Das Korps Berlin Süd-West freute sich über Monitore, die für die Ukraine-Hilfe verwendet werden. Dadurch können die Geflüchteten sich ein schnelleres Bild über die Informationen zu den Hilfesystemen machen. Die Kita „Volltreffer“ in Berlin erhält Schallschutzwände für ihren Ruheraum. Auxiliar-Kapitänin Rosi Scharf, Leiterin der Heilsarmee in Lübeck, kam eigens mit einem LKW, um 28 große Garderobenschränke für die Bewohner des Männerwohnheims abzuholen. Major Michael Geymeier kann für seine mobile Essensausgabe in Kassel die Küchenmöbel der Kantine im Wert von etwa 11.000 € sehr gut gebrauchen, um nur einige Beispiele zu nennen. So profitieren die Mitarbeiter der Heilsarmee, die Bewohner der Einrichtungen und die Bedürftigen von dieser großartigen Aktion. „Die Einrichtungen und Korps sind sehr dankbar, dass sie umsonst diese Ausstattung bekommen“, resümiert Schmachtel.
Am 29. März wurde zudem eine Kantine in der Johanniterstraße ausgeräumt und es ergab sich auch die Weitergabe von Büromaterial des Empfangsbereichs an die Heilsarmee. Durch das Möbel-Projekt, welches mit einem kleinen Gefallen begann, sind erste Bande zwischen der Heilsarmee und der Deutsche Post IT Services GmbH geknüpft worden, die vielleicht auch in Zukunft weitere kleine Kooperationsprojekte ermöglichen, von der beide Seiten profitieren können. Alexandros Schmachtel freut sich sehr über den guten Verlauf des Projekts: „Ich bin sehr zufrieden, dass wir der Umwelt und damit uns selbst ein Geschenk gemacht haben.“