„Es ist alles sehr gut hier, aber einfach nicht Zuhause“
Litauen
In Litauen kommen immer mehr ukrainische Flüchtlinge an, die neben einer Unterkunft und Lebensmittel auch dringend seelischen Beistand benötigen. Das litauische Korps Klaipėda begegnet dieser Not mit unterschiedlichen Hilfsmaßnahmen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt bei der Betreuung der Kinder, die ihre Heimat überstürzt verlassen mussten und von denen viele Traumatisches erlebt haben. Das Team rund um Majorin Susanne Kettler-Riutkenen verstärkte den Kinderclub mit Studenten aus der Ukraine, damit die Kinder in ihrer Muttersprache über ihre Erlebnisse sprechen können. Am Samstag nahmen 23 Kinder teil, sodass die nächste Kinderstunde im größeren, neu renovierten Saal stattfinden wird, um allen Kindern einen Platz bieten zu können.
Auch den Kleinbus des Korps nutzt die Heilsarmee in Litauen, um in der Ukraine-Krise zu unterstützen. Vergangene Woche wurden zwei Familien, zwei Frauen und drei Jugendliche, in Polen abgeholt, um sie in eine Unterkunft in der Nähe von Klaipėda unterzubringen. Die Familien hatten bereits eine schlaflose Woche hinter sich, die sie in Bombenkellern und auf der Flucht mit dem Zug und zu Fuß verbringen mussten. Nun sind sie in ihrem sicheren, wenn auch nur vorübergehenden neuen Zuhause angekommen.
„In dieser Woche werden wird nachmittags extra Kontaktzeiten für Flüchtlinge anbieten, damit diese sich mit ihren Bedürfnissen an uns wenden können. Besonders im Fokus haben wir dabei die Unterstützung von Kindern mit Allem, was für den Neubeginn in der litauischen Schule benötigt wird“, erklärt Majorin Susanne Kettler-Riutkenen weitere Maßnahmen der Heilsarmee in Litauen.
Das Korps Klaipėda unterstützt auch ein Wohnheim einer Berufsschule, welches Flüchtlinge aufgenommen hat. Das Team der Heilsarmee besorgte Bettdecken und Kopfkissen, Handtücher, Geschirr, Besteck und einen Kühlschrank. Sie besorgen meist genau, was angefragt wird. Eine Versorgungsstelle hat beispielsweise gerade drei Kindersitze für das Auto erhalten. Die Frauen sind sehr bewegt, wie herzlich sie aufgenommen werden und mit allem versorgt werden. Eine Frau sagte unter Tränen: „Es ist alles sehr gut hier, aber einfach nicht Zuhause“. Trotz aller Bemühungen der Einsatzkräfte ist und bleibt es für die Geflüchteten eine traumatische Belastung. „Alles was wir tun, wirkt für mich wie ein kleines Pflaster auf einer großen, klaffenden Wunde“, sagt Majorin Susanne Kettler-Riutkenen.
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