Viele helfende Hände kümmern sich um dankbare Bedürftige

Essensausgabe – Korps Köln

Der Hunger schläft nicht. Auch wenn vielerorts die Corona-Pandemie mit dem Slogan „Wir bleiben zu Hause“ und der damit verbundenen Couch verbunden wird, können sich gerade die Hilfsbedürftigen diesen Luxus nicht erlauben. Die Sorge um die nächste Mahlzeit kann nicht mit dem Zauberwort „Homeoffice“ vereinfacht werden. Gerade dann nicht, wenn viele Hilfsorganisationen durch die Hygieneverordnungen zu einer Pause gezwungen sind.

Deshalb bleiben auch die ehrenamtlichen Helfer der Essensausgabe der Heilsarmee Köln ihren gemütlichen Wohnzimmern fern und setzen ihre Arbeitskraft für diejenigen ein, die von vielen sonst in Vergessenheit geraten. Jeden Montagmorgen um 9.30 Uhr kommen die Transporter der Kölner Tafel, und Kisten über Kisten verschiedenster Lebensmittel finden ihren Weg in den Raum, der sonntags als Gottesdienstsaal genutzt wird. Dabei ist nie vorherzusehen, was und vor allem wie viel geliefert wird. Diesen Montag brachten insgesamt fünf Transporter ihre Waren vor das Gemeindezentrum, doch letzte Woche mussten die Helfer mit gerade einmal der Hälfte an Lebensmitteln auskommen.

Mit Herz, Hand – und Gottes Hilfe ...

Zurzeit verpacken etwa ein Dutzend Mitarbeiter die 120 Tüten für Alleinstehende, Familien und Obdachlose. Vor wenigen Jahren waren maximal vier Helfer vor Ort. Viele verschiedene Aufgaben stehen an diesem Montag an. Die Kisten müssen von der Straße nach drinnen getragen werden, wo die Lebensmittel nach Arten sortiert werden. Dabei bleibt es nicht aus, dass auch mal bereits schlechtes Obst oder Gemüse entsorgt werden muss. Anschließend werden die einzelnen Tüten verpackt. Vor 14 Uhr hält Major Gero Roehlen für die Mitarbeiter eine kurze Andacht und bittet Gott um Kraft für den anstehenden Dienst.

Denn wenige Minuten später, ab 14 Uhr, stehen schon die ersten Hilfsbedürftigen im Hof. Mit ausreichend Abstand zueinander warten sie darauf, an der Reihe zu sein und ihre Tüte mit Lebensmitteln dankbar anzunehmen. Bis in den Abend hinein wird das Essen verteilt. Petra, eine langjährige Helferin, tut ihr Bestes um jedem Einzelnen zu helfen. „Es tut mir sehr leid, wenn wir eigentlich schon fertig sind, und dann kommt noch jemand, der etwas haben möchte. Ich versuche dann immer noch die letzten Reste zusammenzukratzen. Ich möchte niemanden mit leeren Händen fortschicken“, erklärt sie.

Die Essensausgabe ist in dieser Zeit ein wichtiges Licht, welches denen leuchtet, die es gerade so dringend benötigen.

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