Schüler der St. Georges School absolvieren "soziale Woche" bei der Heilsarmee in Köln.

Diesmal waren sie in den Korps Köln-Süd (Leutnants Anni und Mathias Lindner) und Köln-Ehrenfeld (Leutnantin Esther Müller-Vocke) sowie im Männerheim "Erik-Wickberg-Haus" (EWH, Majorin Anette Janowski).

14 Schüler beteiligten sich an der Aktion. Zur Vorbereitung hatten die Korpsleiter die Schüler in der Schule besucht und einen informativen Vortrag über die Geschichte und Arbeit der Heilsarmee gehalten.

Das Praktikum begann mit der Besichtigung des EWH. Anschließend wurden die Schüler in zwei Arbeitsgruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe wirkte beim Sommerfest im EWH mit, die zweite Gruppe wurde von Leutnant Lindner auf eine Tour durch die Kölner Innenstadt mitgenommen, bei der die Schüler Anlaufstellen für Bedürftige sowie einige Schlafplätze von wohnungslosen Menschen sahen. Am Nachmittag gestalteten die Mädchen die Frauenstunde im Korps Köln-Süd.

Am folgenden Tag nutzen alle Schüler gemeinsam die am Vortag gesammelten Erfahrungen um zu überlegen, was man in Lebensmitteltüten packen könnte, die für Obdachlose bestimmt sind. Im Rahmen eines festgesetzten Betrages entschieden sie, was gekauft und verteilt werden sollte. Am Nachmittag gingen die Schüler gemeinsam mit Leutnant Lindner zu den Menschen auf der Straße, um die gepackten Tüten an den Mann zu bringen. Die Reaktionen der Bedürftigen und die Gespräche mit ihnen beeindruckten die jungen Menschen stark. Für viele war es beinahe erschreckend, dass einige der Obdachlosen drei Sprachen fließend sprechen konnten, mehrere Ausbildungen und sogar Uniabschlüsse hatten und trotzdem auf der Straße lebten. Diese Menschen warnten die Jugendlichen und baten sie, aufzupassen, dass sie nicht auch auf der Straße landen. Zwei Jungen waren davon so beeindruckt, dass sie am Abend zu Hause einen Rap über die schwierige Situation der Menschen ohne festen Wohnsitz verfassten. Sie drückten mit ergreifenden Worten aus, dass sie erkannten, wie dringend diese Personen praktische oder materielle Hilfe und persönliche Zuwendung benötigen.

Am Freitag stellte Leutnant Lindner den Jugendlichen eine Aufschlüssellung des Hartz-IV-Satzes vor. Ganz praktisch versuchten die Schüler, einen Wochenplan für ein gesundes Mittagessen im Rahmen dieser Finanzen zu erstellen. Dabei mussten sie feststellen, wie leicht es ihnen fiel, vorzuschlagen, worauf die Betroffenen verzichten könnten. Als es jedoch anschließend darum ging, nun das eigene Mittagessen für diesen Tag zu demselben Preis einzukaufen, wurde ihnen am eigenen Leib bewusst, was Verzicht bedeutet. Dennoch wurden vom gekauften "Hartz-IV-Menü" alle satt.

Als krönenden Abschluss des Einsatzes überreichten die Schüler gemeinsam mit ihrem Lehrer Mark Stimpson und Herrn Doyle einen Scheck über 250 Euro für die Arbeit der Heilsarmee in Köln-Süd. Das Geld hatten sie bei einem selbst organisierten Kuchenbasar verdient.

Leutnants A. und M. Lindner

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