Köln - Gemeinschaftssonntag
Die Kameraden vom Korps Köln (Majorin Gabriele Honsberg) hatten sich schon lange darauf gefreut, diesen Gemeinschaftssonntag mit den Kameraden von Korps Treebeck (Majore Kees und Christine Bijl) zu verbringen. Nun war es endlich so weit.
Bruder Holländer aus den Niederlanden brachte uns mit seinem Zeugnis zum Nachdenken, als er von einem leukämiekranken Jungen erzählte, der durch die Chemotherapie eine Glatze bekam und dafür verspottet wurde. Seine beiden Freunde hatten sich daraufhin eine Glatze scheren lassen, um sich solidarisch zu zeigen und ihm zu helfen.
In ihrer Bibelansprache über Jesu Gebot "Liebt eure Feinde" wies Majorin Bijl darauf hin, dass Gott uns manchmal gerade Leute schickt, die uns nicht sympathisch sind. Ohne Gottes Hilfe wären wir gar nicht in der Lage, sie zu lieben, doch in Gott ist uns dies möglich. Er liebt uns, auch wenn wir ihn enttäuschen und diese Liebe dürfen wir annehmen, uns füllen lassen und sie weitergeben an andere.
Am Nachmittag erwarteten wir als Ehrengäste General i. R. John Gowans und seine Frau, Kommandeurin Gisèle Gowans, sowie die Kommandeure Werner und Paula Frei mit ihren Söhnen, die sich zurzeit wegen der Abschiedsversammlung der Kommandeure Frei in Köln befanden. In seiner Ansprache erzählte uns der General von den Überraschungen, die Gott in seinem Leben bereithielt. Als Kind von Heilsarmeeoffizieren dachte er nicht im Traum daran, selbst Gott in der Heilsarmee zu dienen. Aber als er bei der Britischen Armee in Deutschland war, erhielt er den Ruf zur Offiziersschaft in der Heilsarmee, war zehn Tage später auf der Offiziersschule und trug seine erste Heilsarmee-Uniform.
An diesem Gemeinschaftssonntag kamen auch die Kinder nicht zu kurz. Majorin Bijl versuchte ihnen zu erklären, dass sie Johannisbeeren mitbringen wollte, um ihnen Gottes Wort näher zu bringen. Doch die Kinder verstanden sie nicht, weil sie das holländische Wort für Johannisbeeren verwendete. Genauso wie es besser zum Verständnis gewesen wäre, wenn die Kinder die Beeren selbst hätten probieren können, ist es auch besser, Gott kennen zu lernen, wenn wir dies selbst ausprobieren, "sehen und schmecken", wie freundlich der Herr ist.
Den musikalischen Rahmen für diese besondere Versammlung lieferte das Musikkorps aus den Niederlanden mit flotten Märschen und besinnlichen Stücken. Zwischendurch brachte uns Major Bijl mit seiner Marionette Dan immer wieder zum Nachdenken. Er sprach von Mauleseln, die von Wölfen bedroht wurden und diese Gefahr erst abwenden konnten, als sie zusammenhielten. Übertragen auf den Glauben heißt dies, dass auch wir allein oft zu schwach sind, um gegenüber dem Bösen Widerstand zu leisten, aber gemeinsam siegen können. In seiner Kurzandacht über die Heilung des Blinden durch Jesus machte er deutlich, dass wir genauso wie der Blinde von Jesus gefragt werden, was wir uns tatsächlich wünschen. Er möchte auch von uns hören, was wir falsch gemacht haben, obwohl er es schon weiß. Gott möchte, dass es in unseren dunklen Herzen hell wird, doch es gibt vieles, was uns daran hindert, dieses Licht einzulassen und weiterzugeben.
Nach diesem gesegneten Gemeinschaftssonntag freuen wir uns schon auf das nächste Treffen.
Erika Laudien