Ausflug der Selbsthilfegruppe
Auf Entdeckungsreise am Goitzschesee
Jährlich sucht Gruppenleiterin Britta Morgner mit den Mitgliedern der Selbsthilfegruppe nach einem attraktiven Ausflugsziel. Diesmal ging es nach Bitterfeld-Wolfen, wo ein ehemaliges Tagebaugebiet zu einer wunderschönen Seenlandschaft umgestaltet wurde. Der Goitzschesee liegt neben dem Muldestausee und ist der zweitgrößte See der Mitteldeutschen Seenlandschaft.
Es war alles gut vorbereitet als sich die Teilnehmenden Morgens um 8 Uhr auf den Weg machten. Das erste Ziel war der 26 Meter hohe Pegelturm mit einer kleinen Aussichtsplattform, die über 144 Stufen zu erreichen ist. Gott schenkte uns gutes Wetter, so dass man in der Ferne sogar einige Industriegebäude aus Leipzig entdecken konnte.
In einem urigen Lokal gönnten wir uns eine Tasse Kaffee oder Kakao und schlenderten dann zum Bootsanleger, wo wir mit einem Aussichtsdampfer eine große Runde über den See machten. Vorbei an Hausbooten und Kunstwerken. Doch der größte Teil des Ufers war einfach nur unberührtes Naturschutzgebiet. An Bord gab es nochmal Kaffee oder Eis und dann kehrten wir, vorbei an alten Tagebaumaschinen und einer großen Lok, zum Auto zurück.
All das zu sehen war eine Bereicherung, das in Gemeinschaft zu erleben, ein besonderes Geschenk für alle.
Gedanken danach
Während der Dampferfahrt verriet eine Durchsage, dass die Flutung des Tagebaugebiets durch ein unvorhergesehenes Ereignis vier Jahre früher abgeschlossen war als geplant und zwar im Jahr 2002. Durch ein Muldehochwasser brach ein Damm und innerhalb von zwei Tagen stieg der Wasserspiegel um sieben Meter an. Teile Bitterfelds wurden überflutet. Dem See selbst hat es genutzt: viele Krebse und Fischarten wurden aus der Mulde in den See gespült und belebten das Projekt auf ungeahnte Weise.
Für mich war das ein faszinierendes Bild für unser Leben. Nicht nur die Mitglieder der Selbsthilfegruppe, sondern jeder kennt schwierige Umstände. Ereignisse, die uns an unsere Grenzen bringen - und manchmal auch darüber hinaus. Aber auf geheimnisvolle Weise kann Gott durch solche Katastrophen auch viele Segnungen in unser Leben hinein spülen. Das zu entdecken wünsche ich uns allen immer wieder.
Und noch etwas fiel mir auf. Die neu geschaffene Oase am Goitzschesee zeigt, zu welchen Veränderungen der Mensch imstande ist. Natürlich braucht es dazu Mittel und Energie. Aber am Anfang jeder Veränderung steht der Wunsch und eine Vision. Ich glaube, wenn die Vision da ist, kommt auch die Energie, die Mittel zur Umsetzung zu finden.