Osnabrück

Osnabrück, Stadt des Westfälischen Friedens und seit zehn Jahren wieder eine Stadt, in der die Heilsarmee gegen Ausgrenzung, Vereinsamung und Scheinheiligkeit kämpft.

Osnabrück: Osnabrück, Stadt des Westfälischen Friedens und seit zehn Jahren wieder eine Stadt, in der die Heilsarmee gegen Ausgrenzung, Vereinsamung und Scheinheiligkeit kämpft. Denn vor zehn Jahren wurde in Osnabrück das "Café Atempause" von dem Ehepaar Helga und Matthias Sochocki gegründet. Ihnen liegt die missionarische und diakonische Arbeit an Randgruppen der Gesellschaft am Herzen, doch sie fanden für ihr Zielpublikum in ihrer Gemeinde wenig Interesse. Das Divisionshauptquartier der Heilsarmee in Hamburg übernahm die offizielle Trägerrolle und das Café konnte in Räumen der Stadt Osnabrück im Ortsteil Schinkel eröffnet werden.

Wöchentlich treffen sich hier Menschen, die auf der Schattenseite des Lebens stehen, zum gemütlichen Nachmittag, zur Beratung und Andacht, zum Reden und Zuhören. Einige Ehrenamtliche sind regelmäßig in der JVA zu Gast; es gibt eine Kegelgruppe, ein Holzwerkstatt für Arbeitslose, eine Gebetsgruppe und einen Hauskreis. Wochenendfreizeiten und Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung gehören dazu, wie auch Besuche in Heilsarmeegemeinden. Und ebenso regelmäßige Frühstücksgottesdienste in der Jakobikirche, wann immer die reguläre Gemeinde ihren Gottesdienst abends hält.

In der Jakobikirche konnte auch das zehnjährige Jubiläum des "Café Atempause" gefeiert werden. Kommandeur Horst Charlet war durch Krankheit verhindert, aber seine Frau, Kommandeurin Helga Charlet, hat seinen Teil des Programms bereitwillig übernommen. Grußworte der Kirchengemeinde und des Divisionshauptquartiers gehörten dazu und aus der Heilsarmeearbeit in Klaipeda gab es einen Erfahrungsbericht, denn die Besucher des Cafés unterstützen seit Jahren sowohl die Aufbauarbeit der Heilsarmee in Litauen als auch ein Patenkind
in einem Heim in Afrika. Nach dem Gottesdienst und dem gemeinsamen Mittagessen konnte man sich eine Fotoausstellung anschauen, sich über die Gefangenenseelsorge informieren oder Gegenstände aus der Holzwerkstatt kaufen.

Nein, es sind in Osnabrück nicht viele Heilssoldaten eingereiht worden. Genau genommen keiner. Und sehr viele Bekehrungen sind auch nicht zu verzeichnen, obwohl es durchaus welche gibt, auch unter den Gefangenen. Wehende Fahnen und Uniformen sucht man meistens vergeblich. Aber es werden Menschen, die sonst in keine Kirche gehen, mit dem Evangelium erreicht. Menschen werden in Andachten und Glaubenskursen in der Jüngerschaft weitergebildet. Es wird im Namen Christi Menschen geholfen, die an psychischen oder körperlichen Gebrechen leiden, arbeitslos sind oder sonst ausgegrenzt werden. Es wird von den Geschwistern Sochocki und ihrem ehrenamtlichen Team Ur-Heilsarmeearbeit getan. Wir danken ihnen – und wir danken vor allem Gott für zehn Jahre Kampf in der Friedensstadt!
Majorin Christine Schollmeier

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