Kirchengemeinde unterstützte 37 Jahre lang ein Krankenhaus der Heilsarmee in Bolivien

Nun wurde der Gründer dieser Aktion feierlich verabschiedet

Abschied Gerd Beyer: Gerd Beyer, Pfarrerin Uta Fey, Majore Rolf und Ursula Metzger, Angela und Siegfried Fischer

Als wir, Angie und Sigi Fischer, 1991 das Café Treffpunkt der Heilsarmee eröffneten, hörten wir zum ersten Mal von Cochabamba. Dieses Wort klang nach spanischem Temperament, Tanz und Lebensfreude. Aber schnell erfuhren wir, dass es sich um eine Stadt in Bolivien handelt, in der die Heilsarmee ein Krankenhaus betreibt und das von der Paul-Gerhardt-Gemeinde finanziell und tatkräftig unterstützt wird! Natürlich lernten wir auch bald Gerd Beyer kennen, den rührigen Mann hinter dieser Hilfsaktion!

Durch die enge Nachbarschaft unseres Heilsarmee-Café Treffpunkt mit der Paul-Gerhardt-Gemeinde in der Kuglerstraße ergab sich bald eine gute Zusammenarbeit mit dem „Cochabamba-Kreis“. Es wurde eine schöne Tradition, den jährlichen Cochabamba-Tag zu unterstützen. Wir als Heilsarmee „von nebenan“ nahmen an diesem Tag immer am Gottesdienst teil, der alle Anwesenden mitnahm nach Bolivien. Daran hatten nicht nur die Informationen über die Partnerschaft mit Cochabamba Anteil, sondern auch die Panflötenmusik von bolivianischen Musikern, die uns ihr Land dadurch nahebrachten.

Nach dem Gottesdienst traf man sich im Gemeindesaal, wo es zunächst mal ein gemeinsames Mittagessen gab. Das wurde von den jeweiligen Köchen des Café Treffpunkt gekocht; die riesigen Töpfe mit Reis und Hühnerfrikassee (das wurde zur Tradition…) wurden dann von starken Männern herüber in den Gemeindesaal gebracht.

Nach dem Essen gab es ein buntes Programm mit Basar, weiterer bolivianischer Musik und natürlich vielen Informationen über die Hilfsaktionen von Berlin nach Cochabamba.

Nicht fehlen durften besondere Gäste. So waren verschiedene Botschafter Boliviens als Ehrengäste dabei, Vertreter der deutschen Heilsarmee aus Berlin oder vom Hauptquartier in Köln sowie auch der bolivianischen Heilsarmee, und natürlich wurden auch Gäste aus Cochabamba eingeladen wie Dr. Fernandez oder Schwester Faviola, die aus erster Hand von der Wichtigkeit der Hilfen aus Deutschland berichten konnten.

Mittlerweile hat sich die Situation des Krankenhauses in Cochabamba verbessert, so dass nun Spenden aus Deutschland nicht mehr so dringend benötigt werden.

Foto Uta Fey

Der Gemeinde, die 37 Jahre lang, bereits zu DDR-Zeiten, so treu das Harry-Williams-Hospital unterstützt hat, sei vielen Dank! Besondere Anerkennung kommt aber Gerd Beyer zu, der unermüdlich mit Ämtern, Zoll, Behörden für das Hospital gekämpft hat! Zu Recht erhielt er dafür 2014 das Bundesverdienstkreuz am Bande!

 

Angela Fischer

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