Die Heilsarmee bleibt auf St. Pauli erhalten

Hauptquartier für Deutschland, Litauen und Polen
Medien & Öffentlichkeitsarbeit

Nachdem die Heilsarmee die Sanierung des Gebäudes in der Talstraße bekanntgab und Anfang 2018 die Mietparteien schriftlich informierte, stießen die Pläne verständlicherweise nicht bei allen Mietern auf Zustimmung. Doch die Sanierung des historischen Gebäudes, das Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurde, ist unter Berücksichtigung energetischer und brandschutztechnischer Auflagen nicht mehr aufzuschieben. Die zum Teil massiven Schäden in den Wohnungen und am Gebäude müssen zwingend repariert werden. Ein Verbleiben der Mieter hätte die umfänglichen Bau- und Sanierungsarbeiten unmöglich gemacht.

Inzwischen konnte mit allen Mietparteien einvernehmlich die Auflösung der Mietverhältnisse vereinbart werden. Unter Berücksichtigung der besonderen Situation wurde mit einer der Mietparteien ein Vergleich geschlossen und die Rückkehr und Neubeziehung der Wohnung nach Abschluss der Sanierungsarbeiten angeboten.

Sozialverträgliches Nutzungskonzept

Mit der Sanierung möchte die Heilsarmee ein für das Quartier wichtiges historisches Gebäude erhalten und ein sozial orientiertes Wohnen und Arbeiten in innerstädtischer Lage ermöglichen. Auf St. Pauli, einem für Hamburg kulturell wichtigen Quartier, sollen auch weiterhin sozial benachteiligte Menschen eine Heimat und einen Anlaufpunkt haben.

Der Nutzungsplan der Heilsarmee sieht vor, dass öffentlich geförderte Wohneinheiten zu einem vorgegebenen Mietzins auf den Etagen zwei bis vier entstehen. Im Obergeschoss werden Büroräume angeboten, die vorrangig für sozial engagierte Organisationen oder Agenturen vorgesehen sind. Es besteht bereits Kontakt zum Sozialdienst Katholischer Frauen auf St. Pauli. Die Heilsarmee bleibt mit Ihren Angeboten für Menschen in Not im Quartier erhalten. Das Korps (Gemeinde) und die Begegnungsstätte der Heilsarmee kehren zurück in die Räume im Souterrain und im Hochparterre.

Wie gehen die Bauarbeiten voran?

Ende 2021 sollen die Bauarbeiten in der Talstraße abgeschlossen sein. Die Baugenehmigung unter Auflagen des Denkmalschutzes liegt seit Juli dieses Jahres vor und die Bautätigkeit der genehmigungspflichtigen Arbeiten konnte aufgenommen werden. Dabei zeigt sich, dass die Schäden umfangreicher sind, als zunächst angenommen. Die ursprünglich auf 4,5 Millionen Euro bezifferte Bausumme musste auf 5,5 Millionen Euro korrigiert werden.

Der Grund liegt in nicht vorhersehbaren, einzeln zu dokumentierenden Änderungen, die während der Bauarbeiten festgestellt wurden. So ist beispielsweise der Befall von Hausschwamm in den Zwischendecken, einer damals üblichen Konstruktion aus Holzbalken und Lehm, dokumentiert und die Sanierung ein statisch relevanter Eingriff. Mit den zuständigen Behörden konnten die notwendigen Brandschutzmaßnahmen für die Kassettendecke geklärt werden. Die Aufstellung eines Gerüstes für die Arbeiten zur Wärmedämmung am Dach war mit Zustimmung der Nachbarn erforderlich.

Beteiligungen

Die Sanierung des für das Quartier bekannten historischen Gebäude im Bestand erfüllt die Bedingungen der KfW-Bank zur Förderung energieeffizienten und sozial verträglichen Bauens für denkmalgeschützte Gebäude.

Die Hermann Reemtsma Stiftung Hamburg fördert die Sanierung zum Erhalt des historischen Gebäudes mit einer sechsstelligen Summe.

Mitwirkende: Die Heilsarmee in Deutschland KdöR, Kantstein Architekten Hamburg, Baubehörde und Denkmalschutzbehörde Hamburg, STATTBAU HAMBURG Stadtentwicklungsgesellschaft mbH.

Das historische Gebäude in der Talstraße wurde zwischen 1885 und 1890 gebaut und gehört seit 1922 der Heilsarmee.

Erreichbarkeit während der Umbauarbeiten

Bis zur Vollendung der Sanierungsarbeiten ist das Korps der Heilsarmee und das Missionsteam im Jakob-Junker-Haus, Borsteler Chaussee 23, zu erreichen.

Jeweils dienstags in der Zeit von 12.30 Uhr bis 15.00 Uhr verteilt das Team dort Suppe und Getränke an Bedürftige.

Besucher sind zu den sonntäglichen Gottesdiensten um 11.00 Uhr im Jakob-Junker-Haus willkommen.

Zurück

Als internationale Hilfsorganisation und evangelische Freikirche arbeitet die Heilsarmee in 132 Ländern. Sie zählt über 1,8 Millionen Mitglieder. Weltweit leistet die Heilsarmee eine umfangreiche geistliche und soziale Arbeit in ihren Gemeinden und Sozialzentren. In Deutschland, Litauen und Polen gibt es 41 Gemeinden mit mehr als 1.200 Mitgliedern sowie 19 soziale Einrichtungen mit weiteren angegliederten Angeboten.

Die Heilsarmee ist für ihre umfangreiche soziale und karitative Arbeit auch auf Spenden angewiesen. Spendenkonto der Heilsarmee bei der Bank für Sozialwirtschaft: IBAN DE82 3702 0500 0004 0777 00. Die Heilsarmee ist Mitglied des Deutschen Spendenrates und trägt dessen Spendenzertifikat.

Manfred Simon

Leiter Medien & Öffentlichkeitsarbeit / Pressesprecher