Die Arbeit endet nicht am Gefängnistor
Der Heilsarmee-Mitarbeiter Lothar Walter besucht seit fast 20 Jahren Gefangene in verschiedenen Strafanstalten. Seit 2004 ist er regelmäßig in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Dresden und seit 2008 auch in der JVA Bautzen. In dieser Zeit konnte er viele Gefangene betreuen und ihnen helfen, mit den täglichen Belastungen der Haft etwas besser zurechtzukommen. Denn Lothar Walter ist für die Menschen da, die sonst allein wären mit ihren Ängsten und psychischen Belastungen. Er hört ihnen zu, nimmt sich ihrer Sorgen an, spricht mit ihnen und kann immer wieder etwas Hoffnung vermitteln.
Manche Häftlinge begleitet er über Jahre, auch nach ihrer Haftentlassung. Er hilft dann bei Behördengängen und unterstützt die Betroffenen auf ihrem Weg in die Normalität. Wie bei Fritz Maier*. Er saß wegen verschiedener Delikte in der JVA Bautzen. Über Monate besuchte Lothar Walter ihn regelmäßig. Einige Wochen vor Weihnachten wurde Fritz Maier nach Dresden entlassen. Da die Heilsarmee gute Kontakte zum Sozialamt sowie zum Arbeitsamt hat, konnte sie ihm relativ schnell helfen. Er musste nur für kurze Zeit in einem Übergangswohnheim untergebracht werden und wohnt nun in einer eigenen Wohnung und ist dabei, seinen Hauptschulabschluss nachzuholen. Lothar Walter trifft sich weiterhin regelmäßig mit ihm. „Denn meine Arbeit endet nicht nach der Entlassung am Gefängnistor.“
Auch in Zukunft möchte die Heilsarmee Menschen wie Fritz Maier* zur Seite stehen. Mithilfe von Spenden und Geldauflagen („Bußgelder“ zugunsten einer gemeinnützigen Organisation) plant die Heilsarmee, regelmäßige Schulungen für Ehrenamtliche durchzuführen, damit die qualifizierte Gefangenenbetreuung der Heilsarmee ausgeweitet werden kann.
*Name geändert