Essens- und Kleiderausgabe in Hannover

Den Menschen Türen öffnen

Durchschnittlich 40 Gäste besuchen die Essensausgabe der Heilsarmee in Hannover. Foto: André Wirsig

Jeden Donnerstag ab 12 Uhr organisiert Steffen Aselmann in der Gemeinde „Am Marstall 25“ eine Essens- und Kleiderausgabe. Der 35-Jährige versorgt durchschnittlich 40 Gäste: Obdachlose, Kranke, Alleinstehende und viele Senioren, die mit ihrem Geld haushalten müssen.

Helfer der Heilsarmee in Hannover bereiten die Essensausgabe für Bedürftige vor. Foto: André Wirsig

Heute gibt es eine kräftige Gemüsesuppe, die allen Besuchern sichtlich schmeckt. Die meisten holen sich einen Nachschlag bei den ehrenamtlichen Helfern, etwa bei Bärbel W. (Name geändert). Die Mutter von vier erwachsenden Kindern hilft seit Anfang des Jahres beim Sozialessen mit. „Ich habe ein schönes Leben und war lange Jahre im Ausland“, erzählt die 63-Jährige. „Jetzt möchte ich etwas davon zurückgeben!“

Einige Gäste suchen nach dem Essen das Gespräch mit Kapitän Steffen Aselmann. Der Heilsarmee-Offizier nimmt sich für jeden Besucher Zeit. Er hört ihnen zu, teilt ihre Sorgen und ermutigt sie. „Jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes, ist gewollt und geliebt“, sagt Aselmann. „Ich freue mich, dass wir die Möglichkeit haben, den Hilfesuchenden die Tür weit aufzumachen und sie willkommen zu heißen.“

Helfen Sie uns, für andere da zu sein!

Die Heilsarmee steht Menschen, die von Armut betroffen sind, in vielfältiger Weise bei. Unsere Begegnungsstätten wie hier in Hannover versorgen sie mit dem Lebensnotwendigsten. Und durch Beratung und Seelsorge versuchen wir, ihnen wieder auf die Beine zu helfen. Bitte unterstützen auch Sie uns mit Ihrer Spende bei dieser wichtigen Aufgabe!

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Heilsarmee-Kapitän Steffen Aselmann kümmert sich um bedürftige Menschen in Hannover. Foto: André Wirsig

Interview mit Heilsarmee-Kapitän Steffen Aselmann

Viele Menschen meinen, in Deutschland müsse niemand hungern. Was ist Ihre Erfahrung?

Das hängt immer von den individuellen Schicksalen ab. Wir haben in Hannover schätzungsweise 4 000 Menschen ohne eigene Bleibe. Etwa 400 von ihnen müssen auf der Straße leben und bekommen oft nicht genug zu essen. Sie sind dankbar für eine warme und kostenlose Mahlzeit.

Sind Ihre Gäste denn überwiegend obdachlos?

Nein, wir haben ein sehr gemischtes Publikum. Auch viele Hartz-IV-Empfänger, die in einer Wohnung leben, jedoch finanziell nicht über die Runden kommen, sind immer da. Für etliche Besucher spielt außerdem der soziale Aspekt eine große Rolle. Sie finden bei uns einen geschützten Raum, wo sie einfach sie selbst sein können. Einen Treffpunkt, wo sie mit anderen zusammenkommen und über ihre eigenen Sorgen und Nöte sprechen können.

Was können Sie für die Menschen tun?

Wir nehmen jeden so an, wie er ist, und versuchen, ihm unmittelbar zu helfen. Diese Hilfe kann eine warme Mahlzeit, frische Kleidung und soziale Beratung sein, um ärgste Not zu lindern. Oder ein seelsorgerisches Gespräch, das Ermutigung und Hoffnung schenkt. Ich bin sehr froh, dass wir die Möglichkeit haben, die Türen unserer Gemeinde weit aufzumachen und die Hilfesuchenden willkommen zu heißen.

Was möchten Sie durch Ihre Arbeit erreichen?

Jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes, ist gewollt und geliebt und hat eine Chance verdient. Mir liegt es sehr am Herzen, dass unsere Gäste zum Glauben an Jesus Christus finden und eine neue Perspektive und Ausrichtung für ihr Leben gewinnen. Unseren Gästen ist der geistliche Impuls vor dem Essen wichtig. Sie hören immer sehr aufmerksam zu. Viele sind enttäuscht vom Leben und suchen nach ihrem inneren Frieden. Sie spüren, dass sie etwas für ihre Seele tun müssen – und eine kleine Gruppe besucht auch schon regelmäßig am Sonntag unseren Gottesdienst.

Ihre Spende hilft uns, bedürftigen Menschen zu helfen – vielen Dank!

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