Heilsarmee Indonesien im Katastropheneinsatz für Erdbebenopfer
Am Montag, 21. November, erlebte die Bevölkerung von Westjava in Indonesien ein schweres Erdbeben. Sehr viele Bewohner haben neben geliebten Menschen auch ihre Häuser verloren und sind nun obdachlos.
Über 300 Menschen haben ihr Leben durch das Erdbeben bereits verloren. Über 1.000 Menschen wurden verletzt und viele werden noch vermisst. Unter den Trümmern der betroffenen Ortschaften werden weitere Opfer vermutet.
Gemeinsam mit den örtlichen Einsatzkräften im Krisengebiet in Westjava sind Heilsarmee Mitarbeitende und Angehörige seither rund um die Uhr im Einsatz.
Neben den vielen Vermissten haben zahlreiche Familien ihre Häuser verloren und damit ihre Heimat. Neben der Notversorgung mit Trinkwasser, Lebensmitteln, Decken und Arzneimittel, geht es auch darum, den betroffenen Familien ein trockenes Dach und eine Notunterkunft einzurichten.
Anstelle von Sachspenden bitten die Heilsarmee und beteiligte Hilfsorganisationen um Geldspendenn, um die nötigen Hilfsmittel umgehend anschaffen zu können.
30. November, 4:55 Uhr Westeuropäische Zeit: Heute früh erreichen uns aktuelle Nachrichten von dem leitenden Offizier der Heilsarmee in Indonesien, Oberstleutnant Hosea D. Makagiantang, der mit seinen Teams im Krisengebiet eingesetzt ist.
Wir zitieren aus seinem Bericht:
„Bei diesem Erdbeben starben bis zum 29. November 323 Menschen, von denen einige noch vermisst werden. Etwa 1.000 Menschen wurden sowohl schwer als auch mittelschwer und leicht verletzt, aber etwa 200 Personen befinden sich noch im Krankenhaus.
Bei diesem Erdbeben handelt es sich um ein typisches Erdbeben auf dem Festland, das zwar nur eine Stärke von etwa 5,6 RS hat, aber im Zusammenhang mit der Plattenverwerfung gibt es Wohngebiete, die sich auch an den Hängen des Berges befinden, so dass bei dem Erdbeben der mit Regenwasser gesättigte Boden zu Erdrutschen wird, die Häuser und öffentliche Einrichtungen wie Moscheen und Schulen mitreißen und verschütten.
Bei der Bewertung der Lage stellte unser Notfallteam fest, dass sich im Katastrophengebiet zahlreiche Behörden und NGOs befanden. Daher vereinbarten wir auf Anweisung der BNPB / BPBD des Bezirks Cianjur, nach Orten zu suchen, die noch nicht bearbeitet worden waren.
Wir führten dann Nothilfemaßnahmen im Gebiet 03 des Dorfes Sukamanah, Unterbezirk Cugenang, Regentschaft Cianjur, durch. In letzter Zeit hat sich unsere Nothilfe jedoch entsprechend der Nachfrage ausgeweitet, sodass wir inzwischen vier Dörfer mit mehr als 300 Familien versorgt haben.
Bisher haben wir 200 Trockenlebensmittelpakete verteilt, Traumaheilung für Flüchtlingskinder durchgeführt und Kinderspielzeug zur Verfügung gestellt, um sie von der Katastrophe und dem übermäßigen Gebrauch von Spielgeräten abzulenken. Auch das medizinische Team des Bungsu-Krankenhauses half mit mehreren Ärzten und Krankenschwestern, die im Schichtdienst eingesetzt wurden.
Morgen, am 01. Dezember, werden wir die Aktivitäten nach einer kurzen Erholung vor Ort wiederaufnehmen. Mehrere Teammitglieder sind erschöpft und haben gesundheitliche Probleme, die schwierigen Wetterverhältnisse tun ihr übriges.
Zudem sind wir dabei mit den anderen NGOs ein weitreichendes Logistiknetzwerk aufzubauen, da wir noch Schwierigkeiten mit den Lieferketten haben.
Das ist alles, was wir im Moment sagen können. Wir hoffen, dass diese Informationen Ihnen helfen, sich ein Bild von den Geschehnissen zu machen und herauszufinden, welche Art von Unterstützung die TSA den Menschen in Not zukommen lassen kann.“